Manege frei für die 25. Media Night Hannover

11. September 2025 | von Roksana Leonetti

Politik, KI-Impulse und Zirkuskunst: Die 25. Media Night Hannover verwandelte das Roncalli-Zelt in einen einzigartigen Treffpunkt der Medien.

Roncalli Media Night Hannover 2025 Veranstaltung mit Bühne und Logo Foto: Roksana Leonetti

„Visionen unter dem großen Zelt“ – selten passte ein Motto so gut. Am Dienstagabend betraten die Gäste das Roncalli-Zelt auf dem Waterlooplatz. Während sie ihre Plätze suchten, lag eine spürbare Vorfreude auf das Programm in der Luft. Die besondere Atmosphäre machte gleich zu Beginn deutlich: Dieser Abend sollte mehr sein als ein Branchentreffen. Er wollte inspirieren, vernetzen und zum Staunen bringen.

Willkommen in der Manege

Als Prof. Christian Krebs, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, wenig später mit einem kleinen „Sonderexpress“ in die Manege rollte, war das mehr als ein Gag. Es war die Einladung, das Zelt als Denkraum zu begreifen. Krebs begrüßte „stellvertretend für 26 Partner in der Veranstaltergemeinschaft“ und formulierte den Anspruch: „Wir möchten Ihnen den Raum und die Zeit bieten, bei einem kühlen Getränk zu netzwerken und vielleicht die Basis zu legen, damit die eine oder andere Vision wirklich wahr wird.“ Das Publikum nahm ihn beim Wort.

Prof. Christian Krebs bei einer Veranstaltung im Zirkus Roncalli unter dem Motto 'Visionen unter dem großen Zelt'
Prof. Christian Krebs rollt in die Manege. Foto: Henning Scheffen

Medienkompetenz als Schlüssel

Ministerpräsident Olaf Lies griff diesen Gedanken auf und richtete den Blick auf die aktuelle Lage der Branche. Ohne Pathos, mit Klartext: „Wir brauchen wieder mehr Medienkompetenz in unserer Gesellschaft.“ Und: „Wer die Demokratie stärken will, braucht die Medien. Dafür, dass unabhängig berichtet wird.“ Neben ihm waren auch Belit Onay, Hannovers Oberbürgermeister, sowie Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, im Zelt.

Zwei Personen auf der Bühne beim Circus Roncalli, einer hält ein Mikrofon, im Hintergrund das Roncalli-Logo
Ministerpräsident Olaf Lies forderte mehr Medienkompetenz. Foto: Henning Scheffen

Blick in die Zukunft: Künstliche Intelligenz

Richard Gutjahr, Journalist und Tech-Experte, zeichnete ein Bild der aktuellen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz, zeigte auf, wohin die Reise in Zukunft geht und machte deutlich, dass Menschlichkeit und Vertrauen entscheidend sind, um dieser Veränderung zu begegnen. „Die beste Zeit, die KI zu gestalten, war vor zehn Jahren. Die zweitbeste ist genau dieser Abend!“ Sein Impuls ist kein Alarmismus, eher ein Werkzeugkasten. Präzises Fragenstellen, souveräner Umgang mit Deepfakes, der Blick für Chancen im Arbeitsalltag: „Augen zu und durch“ ersetzte er durch „Augen auf und anwenden“. Moderatorin Jasmin Wiegand fasste motivierend zusammen: „Es ist dunkel im KI-Zeitalter, aber er kennt den Weg.“

Zirkuskunst trifft Medienwelt

Zwischen den Grußworten und der Keynote gehörte die Manege ganz den Roncalli-Künstlerinnen und Künstlern. Den Auftakt machte Noel Aguilar, der mit seiner Jonglage-Einlage verblüffte. Was er scheinbar mühelos wirken ließ, verriet bei genauerem Hinsehen die Perfektion jahrelangen Trainings. Anschließend sorgte Clown Matute für Lacher, als er eine Boxpantomime mit einem Gast aus dem Publikum inszenierte. Zum Abschluss verzauberte das Duo Turkeev: Mit ihrer Darbietung erzählten sie eine poetische Geschichte von Nähe, Loslassen und Wiederfinden. Ein visuelles Gedicht hoch unter der Zirkuskuppel.

Akrobatin bei einer Luftnummer im Circus Roncalli mit Lichteffekten und Konfetti
Das Duo Turkeev: Beeindruckend, berührend, großartig. Foto: Henning Scheffen

Ein Blick hinter den Vorhang

Werkstätten, Seilwinden, kurze Anekdoten aus Jahrzehnten Roncalli und die Einsicht, wie viele Hände eine Illusion tragen. Bei den Backstage-Führungen erhielten die Gäste exklusive Einblicke in die Welt hinter dem Vorhang, erfuhren spannende Details zur Geschichte des Circus Roncalli und durften selbst die Manege betreten. Vor dem Zelt knüpften die Gäste neue Kontakte, während die Marching-Band „Billy Burrito“ für mitreißende Stimmung sorgte, ehe DJ Aiello später den Abend musikalisch fortführte und die Tanzfläche eröffnete. Kulinarisch war für alles gesorgt: Bowls, Burger, Pinsa und kleine Klassiker wanderten über die Theken, Popcorn und Mandeln verströmten ihren Duft, und am Eisstand holten sich die Gäste eine süße Erfrischung.

Eingang zum Circus Roncalli bei Nacht mit festlicher Beleuchtung und vielen Besuchern
Das beleuchtete Zelt von Circus Roncalli bot eine magische Kulisse. Foto: Lukas Mires

„Veränderung gehört bei uns zum Konzept. Wie in der Medienwelt“, hatte Prof. Christian Krebs zu Beginn betont. Am Ende dieses Abends war spürbar, dass genau diese Offenheit die Stärke der Media Night ist: ein Forum, das Zukunftsfragen aufgreift, Begegnungen schafft und Visionen Realität werden lässt.