nobilis kocht: Champignon-Blumenkohl-Pfanne

06. August 2025 | von Marcel Fulsche

Regional kochen – ein Besuch auf dem Bauernhof und ein einfaches Gericht mit gesunden Zutaten.

Nobilis kocht auf – Mann mit frischem Gemüse in einer Küche oder Feinkostladen Juliane Fulsche

Regionale Produkte liegen im Trend – nicht als Lifestyle, sondern als bewusste Entscheidung für Frische, Qualität und Nachhaltigkeit. Wer direkt bei einem landwirtschaftlichen Betrieb einkauft, lernt nicht nur den Ursprung der Lebensmittel kennen, sondern entdeckt oft auch saisonale Zutaten, die im Supermarkt weniger präsent sind. So ging es mir bei einem Besuch auf einem Hof in meiner Umgebung – und das Ergebnis war ein unkompliziertes, vegetarisches Gericht mit Champignons und Blumenkohl.

Warum regionale Küche?

Der Einkauf vor Ort hat viele Vorteile: Die Lebensmittel sind frisch, haben kurze Transportwege und verursachen weniger Emissionen. Man unterstützt lokale Betriebe, erhält saisonale Abwechslung und lernt, bewusster zu konsumieren. Regionalität bedeutet nicht Verzicht, sondern Vielfalt – allerdings im richtigen Moment. Wer regelmäßig auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger einkauft, merkt schnell, dass sich das eigene Kochverhalten verändert: Man beginnt, um die Zutaten herum zu planen – nicht andersherum.

Regional – aber wie weit?

Oft wird diskutiert, was eigentlich „regional“ bedeutet. Während für manche ein Umkreis von 50 Kilometern zählt, setzen andere eine Grenze bei 100 oder sogar 200 Kilometern. Letztlich ist es eine individuelle Entscheidung – wichtig ist, dass man sich überhaupt mit dem Ursprung seiner Lebensmittel beschäftigt. Auch die Produktionsbedingungen und der direkte Kontakt spielen eine Rolle. Nicht alles, was „aus der Region“ kommt, ist automatisch nachhaltig – aber es schafft Transparenz und Vertrauen.

Nobilis kocht – Person bereitet frischen Blumenkohl in moderner Küche zu
Foto: Juliane Fulsche

Saisonalität als natürlicher Rhythmus

Saisonales Kochen bedeutet: Das zu verwenden, was gerade wächst – und darauf zu verzichten, was gerade nicht reif ist. Das klingt einschränkend, ist aber in Wahrheit ein Gewinn. Wer saisonal einkauft, isst abwechslungsreicher, günstiger und häufig gesünder. Außerdem schmecken Erdbeeren im Juni und Kürbis im Oktober einfach besser als ihre global verfügbaren Pendants aus Gewächshaus oder Übersee. Regionale Küche bringt uns wieder in Kontakt mit dem Jahresverlauf – und mit dem, was die Natur tatsächlich bietet.

Frisch geerntet: Blumenkohl und Kräuter direkt vom Feld

Der Hof, den ich besucht habe, setzt auf saisonale Vielfalt und kurze Wege: kein Zwischenhandel, keine Verpackungskette. Nur geerntet, sortiert und verkauft – oft noch am selben Tag. Neben dem frisch geernteten Blumenkohl gab es aromatische Kräuter und regionale Champignons. Mit ein paar Zutaten aus dem Vorrat entstand daraus ein einfaches Gericht, das zeigt, wie unkompliziert regionale Küche sein kann – und wie viel Freude sie macht, gerade unter der Woche.

Rezept: Champignon-Blumenkohl-Pfanne mit Sahnesauce und Baguette

Zutaten (für 2 Personen):
•    250 g braune Champignons
•    200 g Blumenkohl
•    100 ml Weißwein
•    200 ml Gemüsebrühe
•    100 ml Sahne
•    1 EL Olivenöl
•    Salz, Pfeffer
•    ½ Bund glatte Petersilie, fein gehackt
•    Frisches Baguette zum Servieren

Zubereitung

nobilis kocht: Zubereitung von Pilzen und Zwiebeln in einer Edelstahlpfanne auf einem Induktionskochfeld
Foto: Juliane Fulsche

 

 

 

1.    Den Blumenkohl in kleine Röschen teilen und in leicht gesalzenem Wasser ca. 5 Minuten vorgaren, dann abgießen.

2.    Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Champignons putzen, in Scheiben schneiden und im heißen Öl kräftig anbraten.

Nobilis kocht: Frische Champignons und Blumenkohl in einer Pfanne auf einem Induktionskochfeld
Foto: Juliane Fulsche


 

 

 

3.    Blumenkohlröschen dazugeben und beides zusammen kurz weiterbraten.

Nobilis kocht: Gebratener Blumenkohl und Pilze in der Pfanne auf Induktionskochfeld
Foto: Juliane Fulsche

 

 

 

4.    Mit Weißwein ablöschen, kurz aufkochen lassen. Dann Gemüsebrühe und Sahne zugeben.

5.    Die Sauce bei mittlerer Hitze einige Minuten einköcheln lassen, bis sie leicht cremig ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Nobilis kocht: Cremiges Pilzragout mit frischen Kräutern und Baguette auf Holzbrett
Foto: Juliane Fulsche

 

 

 

6.    Zum Schluss die gehackte Petersilie unterheben und mit frischem Baguette servieren.

Einfach, schnell und alltagstauglich

Dieses Gericht ist ideal für Tage, an denen wenig Zeit bleibt, aber trotzdem frisch gekocht werden soll. Es braucht keine exotischen Zutaten – nur eine gute Basis und das Vertrauen in einfache Aromen. Der Weißwein bringt leichte Säure, die Sahne bindet die Sauce mild, und der Blumenkohl sorgt für angenehmen Biss. Wer mag, kann Reste am nächsten Tag mit Pasta oder Reis kombinieren – auch kalt als Lunch gut geeignet.

Einfache Küche, die verbindet

Manchmal sind es gerade die einfachen Gerichte, die uns am meisten berühren – weil sie aus dem Moment entstehen, aus dem, was gerade da ist. Kochen mit regionalen Produkten schafft eine Verbindung zu unserer Umgebung. Man isst bewusster, redet vielleicht auch mehr über das Essen – und entdeckt neue Wertschätzung für vermeintlich alltägliche Zutaten.

Regional heißt nicht gleich provinziell

Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wird durch direkte Erlebnisse wie diesen Hofbesuch wieder greifbar: Lebensmittel wachsen nicht im Supermarkt. Wer sich auf saisonale, regionale Küche einlässt, kocht kreativer, schont Ressourcen – und isst meist besser.