Text: Torsten Lippelt, Foto: Torsten Lippelt, Firma de Fontijn
Tradition und Wandel: Der 56-jährige Niederländer Casper de Vries ist neuer künstlerischer Leiter vom „Kleinen Fest im Großen Garten.“ Er tritt die Nachfolge von Harald Böhlmann an, der das beliebte sommerliche Freiluft-Event in den Herrenhäuser Gärten 1986 begründete und seitdem mit insgesamt rund 1,5 Millionen Besuchern erfolgreich geleitet hat.
Casper de Vries übernimmt künstlerische Leitung des Festes in Herrenhausen und plant Veränderungen
Bei seiner offiziellen Vorstellung in Herrenhausen skizzierte Casper de Vries die konzeptionellen Linien, an denen sich das Fest orientieren wird. Es wird aber auch Wandel geben. „Ich bin kein zweiter Harald Böhlmann. Ich kann das nicht so machen, wie er. Schon ihm zu Ehren muss ich das Konzept ein bisschen ändern“, betonte der Niederländer. „Dabei hoffe ich, ihn als Gast begrüßen zu dürfen“, lud er den „Mann mit dem Zylinder“ ein.
Zugutekommt Casper de Vries die neue Arbeitsteiligkeit mit der Stadt Hannover: Er ist ausschließlich für den künstlerischen Fest-Teil zuständig. Alles Organisatorische darum herum obliegt nun der Direktorin der Herrenhäuser Gärten, Prof. Dr. Anke Seegert, und dem Veranstaltungsleiter Dr. Benedikt Poensgen.
Künstler Casper de Vries gestaltet Hannovers Fest 2024 mit Schwerpunkt auf Wasserthemen
„Ich hatte so schon sechs Monate Zeit zum Überlegen und Planen, wohin wir gehen können und was Hannover sehen möchte“, erklärt de Vries. Die Wünsche der Hannoveraner stehen bei ihm ganz oben. Das stets wichtige Thema „Wasser“ soll beim Programm 2024 im Mittelpunkt stehen. In den folgenden Jahren wird jeweils ein anderer Schwerpunkt folgen.
Bei der Fest-Planung kommt dem seit 1997 in diversen Kulturbereichen aktiven, viersprachigen Casper de Vries sein europaweites Netzwerk mit Künstlerkontakten zugute. Seit 2002 betreibt er eine Agentur und ist als selbständiger Organisator, Berater und Konzeptentwickler mit den Schwerpunkten Outdoor Theater, Tanz und Zirkus tätig. Zudem ist er als künstlerischer Berater von Festivals in Tschechien und in den Niederlanden und seit 13 Jahren als Programmgestalter für das Programm von La Strada Bremen verantwortlich.
Casper de Vries und die Inspiration hinter dem ‚Kleinen Fest im Großen Garten'“
Gemeinsam mit seiner Freundin und der gemeinsamen Tochter lebt Casper de Vries kurz hinter der holländischen Grenze. „Das war damals eine bewusste Entscheidung für mich, lieber in Deutschland zu arbeiten als in den Niederlanden. Hier in Norddeutschland ist es für mich wie ein zweites Zuhause – nur besser organisiert“, sagt er lachend. Anfangszweifel, ob die Menschen in Hannover genauso freundlich und offen sind, wie er es bisher von seiner Arbeit in Bremen kannte, sind schnell verflogen: „Ich fühle mich wohl in Hannover“.
Und was reizt ihn nun am „Kleinen Fest im Großen Garten“ so, ab jetzt zusätzlich auch hier tätig zu sein?
„Es ist ein Fest der Möglichkeiten“, lobt er. „Die Künstler sind mit ihrer Arbeit ein emotionaler Spiegel der Gesellschaft. Ich möchte unseren Gästen deren Blick auf diese wunderbare Welt ohne Grenzen zeigen.“
Fakten in Kürze:
Das Kleine Fest im Großen Garten findet vom 10. bis 28. Juli 2024 statt. Pro Veranstaltungsabend gibt es 3.900 Karten, 300 davon an der Abendkasse. Der Eintrittspreis beträgt weiterhin 37 Euro, ermäßigt 17 Euro. Kinder unter 111 cm erhalten freien Eintritt. Der Kartenvorverkauf startet in der ersten Märzhälfte 2024 nicht mehr über ein Losverfahren, sondern über ein reguläres Online-Ticketsystem, sowie auch in einem Kartenshop in der City.
Einige Auftritte auf den Bühnen werden in Kooperation mit den neuen Partnern GOP Varieté-Theater Hannover und „DESiMOs spezial Club“ zukünftig bis zu 50 Minuten dauern können. Statt eines Abschluss-Feuerwerks im Garten-Parterre lädt zukünftig ein künstlerisches Event an der Großen Fontäne zum gemeinsamen Ausklingen des Festes ein, auch mit Produkten des Fest-Partners Grauwinkels Schlossküche.
Weitere Infos unter: www.herrenhausen.de/kleinesfest
