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Mit „La Vie“ das Leben leichter nehmen 

14. Mai 2024

Ach Serge. Könntest Du doch öfter einmal durch Hannover radeln und mit deinem Bicyclette ein wenig französisches Flair hierherbringen. Leicht, verschmitzt, charmant. Wer südländische Leichtigkeit und natürlich Serge erleben möchte, der sollte sich „La Vie“ im GOP-Varieté ansehen. Dort hatte das neue Programm Premiere – und das hat alles, was das Leben ein wenig leichter macht.

Zurückhaltend und do so präsent

„La Vie“ entführt die Zuschauer in die Welt der Straßenkünstler von Barcelona, Rom oder Avignon, wo auf weiten Plätzen in der abendlichen Sonne das Leben seinen ganz eigenen Charme versprüht. Dazu gehört natürlich unbedingt ein Kunstradfahrer wie Serge Huerico. Denn was wäre Frankreich ohne seine Tour de France? Serge radelt aber nicht nur. Serge verblüfft mit Leichtigkeit, wenn er den Lenker beim Fahren Pirouetten drehen lässt oder auch einmal rückwärts vorwärts fährt. Das muss man erst einmal hinbekommen: anmutig und gleichzeitig witzig zu sein, zurückhaltend und doch so präsent zu sein wie es nur wahre Künstler hinbekommen. Es ist eine Tour d‘amour mit dem Fahrrad. 

Leidenschaft in Spanien

Lukas Köster und Julia Grote präsentieren Hand auf Hand einen Pas de Deux, der an Leidenschaft in Spanien denken lässt. Aber auch allein sind sie Stars: Lukas jongliert mit Bällen, die er von Schrägen abspringen lässt. Julia schwebt am Luftring über den Köpfen des Publikums. Ebenfalls hoch oben ist Ariadna Gilabert Corominas unterwegs. Sie bewegt sich am vertikalseil genauso grazil wie im Cyr, mit dem sie über die Bühne rollt. 

Wirbel und Bretter

Gar nicht von der Rolle ist auch Naoto. Er lässt seine YoYos um sich wirbeln, dass man kaum erkennen kann, dass sie mit einem Band verbunden sind. Samaki lässt ihre Hüte um sich wirbeln. Aber nicht nur. Sie steppt auch über die Bretter und gibt dabei nicht nur einmal dem Publikum den Klatsch-Takt vor

Die Antipoden

Großartig aufeinander abgestimmt sind auch Tsion und Yordi. Die beiden jungen Frauen aus Äthiopien haben die Jonglage mit den Füßen – die Antipoden – mit Spielfreude perfektioniert. Sie liegen allerdings bei den Jonglagen nicht nur nebeneinander. Sie kombinieren ihre Jonglage auch mit Akrobatik, indem sie auch in Form einer menschlichen Pyramide mit Händen und Füßen weiter ihre Tücher durch die Luft kreisen lassen. 

„La Vie“ zelebriert die Liebe zum Leben und bringt Sonne in die Herzen

Doch was wäre eine Show, die der Straßenkunst und den Sommerfestivals huldigt, ohne Livemusik? Die kommt von Michi Marchner und Martin Lidl. Okay, sie kommen aus Bayern. Doch die Bayern sind so lustig! Ohne die Zwei wäre die Show nur halb so gut. Sie tragen die Künstler durch ihre Nummer. Als Solisten haben sie eine große Klappe – gut so! Denn einen so lustigen Nachhilfeunterricht in Sachen bayerischer Ausdrucksweise jenseits vom alljährlichen Weißwurst-und-Bierzelt-Festival auf der Theresienwiese erlebt man selten. Wie sie für Serge „La Mer“ umgeschrieben haben, sollte man gehört haben. „La Vie“ zelebriert die Liebe zum Leben und bringt Sonne in die Herzen.

Text: Dr. Heike Schmidt 
Fotos: Knut Gminder und Hassan Mahramzadeh

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