Beats, Breakdance und grenzenlose Energie – „Stylez!“ feiert die Streetart Culture und den urbanen Lifestyle. Die Show ist bis zum 5. Mai im GOP Hannover zu Gast.
Drei ist keiner zu viel: Abwechselnd zeigen die „B-Boys“ alias Lennart Feser, Timo Dettmar und Bboy Archi ihre Kunst – und die ist immer direkt auf dem Bühnenboden. War Breakdance in den 70er Jahren ausschließlich auf der Straße zuhause, ist der Tanzstil längst zur Kunstform geworden. Das GOP-Varieté zeigt in diesem Monat „Stylez!“ und widmet dem Breakdance bis in den Mai mehr als einmal die große Bühne.
Doch nicht nur die drei B-Boys bringen den Streetstyle auf die Bühne: In einem Feuerwerk aus bunten und leuchtenden Farben stürmen alle elf Künstler der Show nach vorne. Vor der Kulisse einer Großstadt tanzen sie ihre Choreografie gemischt aus Breakdance und Akrobatik. Zwischendurch steht die Welt gerne mal Kopf, wenn die Tänzer auf eine Hand gestützt den ganzen Körper zu den Beats der Musik bewegen. Lässig und manchmal auch etwas chaotisch verkörpern sie die Streetart-Szene.
Zwischen Illusion und Animation
Dann verändert sich das Stadtbild. Die Hochhäuser bleiben, Palmen kommen hinzu. Voller Lebensfreude tanzen die Künstler zu „Toscana Fanboys“ von Peter Fox. Heraussticht dabei Bewegungsillusionist Poppin’ Pain. Als Hauptcharakter begleitet er das Publikum mit seinen Auftritten durch die gesamte Show. Seine Bewegungen sind mal roboterhaft anmutend abgehackt, mal fließend und dynamisch. Mit einer sympathischen, etwas skurrilen Ausstrahlung schafft er es, das Publikum zum Mitmachen zu animieren. Als „Hey Baby“ von DJ Ötzi ertönt, singen die Zuschauer augenblicklich mit.
Diabolos fliegen durch die Luft
Der farbige Hintergrund verschwindet, es wird dunkel und bunt leuchtende Diabolos ziehen die Blicke der Zuschauer auf sich. Die Show spielt mit dem Wechseln der Lichtverhältnisse, mit Licht und Schatten, kompletter Dunkelheit und leuchtenden Farben. So auch beim Auftritt des japanischen Diabolo-Jongleurs Akira Fukagawa. Er steht im Zentrum der Bühne, hinter ihm ist eine Großstadt bei Nacht zu sehen. Scheinwerfer leuchten auf und zucken im Takt der Musik, während Fukagawa nach und nach immer mehr Diabolos in seine Show integriert.
Atemberaubende Akrobatik im Duo
Auf einer Parkbank zeigt das „Duo in Motion“ nicht nur sein artistisches, sondern auch schauspielerisches Können. Kira und Michael führen eine Liebesszene vor, die gespickt ist von anspruchsvollen Hebefiguren und sanften Bewegungen. An zwei Seilen schwingt sich das ukrainische „Duo Prime“ in die Luft. Anmutig und kraftvoll zugleich verschmelzen sie zu einer harmonischen Einheit. „Gar nicht so einfach bei einer Deckenhöhe von 3,90 Metern, wie sie im GOP Hannover zu finden ist“, sagt Sandra Wawer, künstlerische Direktorin des GOP showconcept.
Schwindelerregende Drehungen und elegante Handstände
Alexey Glavatskyi vollführt mit seinem LED Cyr Wheel Drehungen, von denen jedem anderen schwindelig werden würde. Statt im Scheinwerferlicht zu stehen, verschwindet der Zirkusartist in der Dunkelheit und das Cyr Wheel rückt wie von Geisterhand geführt in den Fokus. Akrobatin Kim Alicia glänzt durch ihre Handstände. In dem einen Moment tanzt sie mit Lockenmähne und strahlendem Grinsen lässig mit dem Ensemble und im nächsten Moment balanciert sie mit streng zurückgekämmten Haaren unter höchster Körperspannung knapp unter der Decke auf einer Hand und schafft es dabei noch, elegant auszusehen.
Mit „Never Gonna Not Dance Again“ von Pink, Konfettiregen und Standing Ovations endet die ansteckende Show. Dem Publikum ist klar: Style hat „Stylez!“ allemal.
Text: Merle Haarstick, Fotos: GOP, Anna Karina Rüther