Stadtgeflüster: Ein Container mit Kunst und Fürsorge

26. August 2025 | von Frauke Hansen

Bunt, berührend, beschützend: Am Andreas-Hermes-Platz wird ein Container zum Kunstwerk und Rückzugsort für Bedürftige.

Graffiti auf weißem Container mit buntem Auge, Herz und Schriftzug 'Mensch ist Mensch', davor gelbes Fahrrad Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung

Am 22. August 2025 wurde am Andreas-Hermes-Platz ein besonderer Container „eingeweiht“ – gemeinsam mit den beteiligten Künstlern und Mitarbeitenden der Stadt. Was auf den ersten Blick schlicht wirkt, ist nun ein farbenfrohes Symbol für Hoffnung und Zusammenhalt.

Bunt wie das Leben am Platz selbst, ist der Container der Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung zu neuem Leben erblüht. Er dient obdachlosen und suchtkranken Menschen als witterungsgeschützter Rückzugs- und Beratungsort, schafft Raum für vertrauliche Gespräche und beherbergt zudem Verbands- und Pflegematerial für das SIDA-Mobil.

Personengruppe vor Container mit farbenfrohem Graffiti und Auge-Motiv
Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung

Unter der Leitung des hannoverschen Künstlers Jonas Wömpner entstand innerhalb weniger Tage ein Graffiti-Kunstwerk – gemeinsam mit einem Team von fünf bis sechs engagierten Helferinnen und Helfern, darunter auch Menschen aus der Wohnungslosenszene. 

Herausgekommen ist ein Werk, das ebenso humorvoll wie tiefgründig ist. Comic-Elemente stehen neben Botschaften, die berühren und nachdenklich machen: „Liebe = Laßt Immer Eine Brücke Entstehen!“, „Mensch ist Mensch!“ und „Mensch bleibt Mensch!“

Die Bildsprache ist ebenso vielfältig wie eindrücklich: Eine Schnecke mit übergroßem Haus erzählt von der Sehnsucht nach Geborgenheit, ein Drache wacht als Beschützer über den Platz und seine Menschen. Ein großes Auge erinnert an Schutz und Wachsamkeit – und zugleich an das Gefühl vieler, „ungesehen“ und „ungehört“ zu sein.