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Zwei sind besser als eins

04. Januar 2024

Die eigene Hochzeit ist der wohl schönste Tag im Leben – aber sie muss im Vorfeld auch gut geplant werden. Welche Farben sind im Trend? Wie soll das Brautkleid aussehen? Welche Konditoren stellen die schönsten Hochzeitstorten bereit? Die Nobilis hat Tipps dafür, wie die Traumhochzeit bestimmt gelingen kann, und, auf welche Trends 2024 nicht verzichtet werden sollte.

Die Hochzeitstage 2024

Die Planung der eigenen Hochzeit kann überfordernd sein. Wer Inspiration benötigt, kann sich am ersten Januarwochenende von 11 bis 17 Uhr bei den „Hochzeitstagen“ in der Eilenriedehalle des Hannover Congress Centrum rund um das Thema Hochzeit informieren. Vor Ort präsentieren ausgewählte Aussteller Produkte und Dienstleistungen für den besonderen Tag. Von Beauty-Tipps für das Braut-Make-up über das Anprobieren von Brautmode bis hin zum Finden eines Hochzeitplaners – Ansprechpartner stehen für eine persönliche Beratung zu allen Facetten der Feier bereit.

Trend Nummer 1: Mut zu Farbe

Weiß? Natürlich für die Braut! Ansonsten wird es bunt im kommenden Jahr. Nach Boho- und Vintage-Chic, sanften Naturtönen und sogar Trockenblumen, wird es bei Hochzeitsfeiern im kommenden Jahr farbenfroh werden: Kräftiges Korallenrot, leuchtendes Royalblau, knalliges Magenta oder sonniges Gelb – bei Dekorationen, aber auch Torten und Candy-Bars wird es ein wenig wie auf Bildern von Frida Khalo aussehen – üppig, fröhlich, sommerlich. Nicht nur Torten werden mehrfarbig sein, auch Braut und Bräutigam greifen durchaus zu farbigen Accessoires. Brautschuhe in Pink? Kein Problem! Einladungen zieren bunte Aquarelle. Auf die Festtafel kommen farbige Gläser, Kerzen und Servietten.

Trend Nummer 2: für die Braut: Zweiteilig und schlicht

Für alle Vintage-Liebhaberinnen: der Boho-Trend bleibt. Allerdings bekommt er jetzt Konkurrenz von einer schlichten, nachhaltigeren Version: dem Zweiteiler. „Die Wiederverwendbarkeit eines Brautkleides wird immer mehr nach- und hinterfragt“, betont Designerin Rike Winterberg, die in ihrem Geschäft „Elementar“ in der Südstadt Bräute glücklich macht. Schließlich sei ein solches Brautkleid nicht kostengünstig. „So eine große Investition soll nach einmaligem Tragen nicht im Schrank verschwinden“, erklärt sie. Jede zweite Braut frage aus diesem Grund nach Zweiteilern. Top und Rock können dann nach der Hochzeit getrennt voneinander noch weiterhin getragen werden. Da ist es von Vorteil, wenn das Brautoutfit schlicht gehalten ist.

Trend Nummer Zwei in Sachen Brautkleid: Das sexy Slipdress ist wieder da! Aus fließendem Satin umschmeichelt es die Figur der Braut. Rüschen oder Spitze sucht man an diesen Kleidern vergeblich. Clean-Chic im zwanziger Jahre-Stil ist angesagt. Da das Slipdress ursprünglich einmal ein Nachtkleid war und dementsprechend nur an zwei dünnen Spaghettiträgern gehalten wird, wird für den Kirchgang oder die freie Trauung ein semitransparenter Umhang aus feinem Tüll darüber getragen, der auch gerne bestickt sein darf. Um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, haben alle diese Kleider einen hohen Beinschlitz, so dass die Braut nicht nur große Schritte machen kann, sondern zudem noch sexy à la Angelina Jolie Bein zeigen kann.

Trend Nummer 3: romantische Frisuren

In Sachen Brautfrisur bleibt es lässig. „Romantik ist angesagt. Sei es als Locken, Bohostyle oder im Vintagelook“, erklärt Olaf Gerberding. Aber: So individuell wie jede Braut und ihre Haarstruktur ist dann auch die Frisur. „Je nach Haarstruktur und persönlicher Vorliebe passen sanfte Beach-Waves, romantische Locken oder lässig-elegantes Hippie-Haar gern auch als Stilbruch zum klassischen Hochzeitskleid“, betont er. Eine Alternative zur klassischen Hochsteckfrisur könne auch ein „Half Updo“ sein, bei dem die obere Hälfte des Haares am Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz oder Dutt zusammengenommen wird und der Rest lang und offen bleibt. „Frische Blumen im Haar – als Kranz oder einzeln gesetzt – sind eine gute Möglichkeit den Schleier zu ersetzen und das ganze leichter und verspielter wirken zulassen.“

Trend Nummer 4: für den Bräutigam: royal mit Stehkragen

Bei den Männern wird es royal: Markante Kragen wie der Steh- oder der Napoleonkragen verleihen einem Hochzeitsanzug eine adelige Note. Zugleich sind sie häufig tailliert geschnitten. Die Königlichkeit dieser Anzüge wird durch ihr Material unterstrichen. Sie sind entweder aus Samt oder Satin gefertigt. Da sie in der Farbigkeit hell bleiben, wirken sie modern und elegant. „Wird dir Hochzeit modern interpretiert, stehen pastellfarbene Anzüge im Focus“, weiß Herrenausstatter Rolf Eisenmenger von Lo&Go. Die Farbpalette reicht von Hellgrau bis hin zu kühlem Grün. „Das Thema ‚Anzug in Grün‘ aus 2023 wird in 2024 wesentlich heller und softer gespielt“, erklärt er: „Interessant werden speziell die hellen beigen, sandfarbenen und braunen Töne.“ Die Schnitte werden relaxter. Super Slim fit-Anzüge sind nicht mehr gefragt. Statt dessen sieht man die ersten Oversized-Modelle, die den 70er Jahren nahe kommen. Auch bei den Materialien wird es edel und lässige: im Vordergrund stehen Wollmischungen mit Seide und/oder Leinen.

Trend Nummer 5: Freie Trauung statt Kirche

Immer mehr Paare entscheiden sich inzwischen für eine freie Trauung statt des Kirchganges. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten: Entweder ein sehr enger Vertrauter hält eine Rede auf das Brautpaar oder ein professioneller freier Redner übernimmt diese Aufgabe. Inzwischen gibt es eine große Anzahl an diesen freien Traurednern. Da diese Trauungen oftmals im Zeichen von persönlichen Anekdoten und Erinnerungen steht, sollte man aber zuvor unbedingt in einem Sechsaugen-Gespräch abklären, ob der freie Redner zum Brautpaar passt.

Trend Nummer 6: Blumen überall

Der Blumenbogen bekommt Konkurrenz – und zwar von oben und von unten: Blumen oder ganze Sträuße hängen entweder einzeln oder üppig als Girlanden zusammengesteckt von den Decken. Gleichzeitig markieren große Gestecke am Boden Wege und Treffpunkte. So genannte „Grounded Florals“ können sowohl aus Wiesenblumen kunstvoll zusammengesteckt werden als auch aus Monstera oder Orchideenarten den großen Auftritt garantieren. Bei Gartenpartys hängen Blumen in kleinen Sträußen von Bäumen und säumen als Gestecke die Wege. Auch die Blumenwolken sind noch nicht out. Sie wirken als würden sie durch den Raum schweben. Blumen finden sich übrigens auch in den Haaren der modischen Braut wieder. Passend zu den schlichten Kleidern werden im Haar mit Blumen Highlights gesetzt.

Trend Nummer 7: Hochzeit im kleinen Kreis

Man kann es nennen, wie man möchte: Ob Tiny-Wedding oder Micro-Wedding – Hochzeiten im kleinen Kreis werden immer beliebter. Nicht nur, weil immer mehr Paare auf ihr Budget achten, sondern auch, weil sie diesen privaten Moment nur mit den engsten Freunden und der Familie genießen wollen. Denn: je mehr Gäste geladen sind, desto weniger Zeit hat das Brautpaar für jeden einzelnen. Seit der Pandemie wissen zudem viele Menschen ihr eigenes Zuhause zu schätzen. Sie möchten gerne daheim feiern, aber nicht auf Luxus verzichten. Wer nicht auf Sterneküche verzichten möchte, der engagiert sich einen eigenen Koch und ein Serviceteam. Wer seine Hochzeit günstiger gestalten möchte, der greift auf einen catering-Service zurück. Viele dieser Unternehmen stellen inzwischen auch Personal zur Verfügung, so dass sich das Brautpaar wirklich nur um seine Gäste kümmern kann.

Trend Nummer 8: Draußen feiern

Grüne Hochzeiten sind im Trend. Dabei ist nicht nur die Hochzeit im Grünen, also im Wald, am See oder eigenen Garten gemeint, sondern vor allem auch der Nachhaltigkeitsaspekt. Hochzeiten in freier Natur bilden eine wunderschöne Kulisse und sind besonders auch bei freien Trauungen gefragt. Der Nachhaltigkeitsaspekt kommt schon bei den Einladungen zum Tragen: Papetrie sieht inzwischen auch aus recycelten Materialien nicht mehr so aus wie der einstige Öko-Schulblock. DIY- und Vintage-Deko helfen mit, die Umwelt zu schonen. Produkte von regionalen Biobauern sind die Grundlage für ein geschmackvolles Festessen.

Trend Nummer 9: Kleine Torten

Natürlich gibt es bei einer Hochzeit auch immer eine besondere Torte. Im kommenden Jahr sind nach „naked cakes“ – also Torten, bei denen der einzelne Gebäckboden sichtbar bleibt – jetzt wieder ganz mit Creme überzogene und glatte Torten im Trend, die mit Blüten und Blättern verziert werden. Immer mehr zukünftige Paare erkundigen sich jetzt, ob das Dekor aus derselben Creme wie der Überzug hergestellt werden kann. Bei Mundus ist das kein Problem. Dort werden Überzug wie auch Dekor auf Grundlage von Frischkäse gefertigt – und dieser muss einfach nur kalt genug sein. Bei den Farben sind Graublau, Eisblau oder auch Salbeigrün. Außerdem sind mehrstöckige, große Torten out. „Der Trend geht dahin, lieber eine kleinere zu nehmen und diese mit vielen kleinen Backwaren zu ergänzen“, erklärt Mundus-Inhaberin Eghlima Wehrmann.

Trend Nummer 10: Der Brautstrauß

Wie bei den Torten sind beim Brautstrauß kühle Grüns im Trend. Verarbeitet wird gern Eukalyptus – die Trendpflanze, die in diesem Jahr auf keiner Hochzeit fehlen durfte – aber daneben auch Salbei, Oliv oder Smaragdgrün. Gerne werden dazu Blüten in Weiß kombiniert, um den kühlen, cleanen Charakter zu wahren. Ranunkel, Schleierkraut und Rosen sind es auf der einen Seite; auf der anderen sind es aber auch üppige Pfingstrosen oder Wiesenblumen wie Disteln, die sich im Brautstrauß wiederfinden.

Text: Heike Schmidt, Fotos: AdobeStock/Roman, AdobeStock/Aspirinka, AdobeStock/esatphotography, Diana Frohmüller, Pixabay

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