Die Kraft der Morgenroutine: So starten erfolgreiche Menschen in den Tag

07. Juli 2025 | von Roksana Leonetti

Früh auf, klar im Kopf: 8 Hannoversche Persönlichkeiten verraten, wie sie den Morgen nutzen – ganz nach dem „5 AM Club“-Prinzip.

Tasse mit Zitronen-Ingwer-Tee und frischer Minze Freepik

Wer früh aufsteht, hat mehr vom Tag – das behauptet zumindest Robin Sharma in seinem Bestseller „The 5 AM Club“. Seine Thesen: Wer den Morgen bewusst nutzt, ist erfolgreicher, fokussierter und glücklicher. Der Tag beginnt nicht im Stress, sondern mit Absicht. Doch wie sehen diese ersten Stunden bei Menschen aus, die beruflich viel Verantwortung tragen? Wir haben acht Persönlichkeiten aus Hannover gefragt – und erstaunlich vielfältige Antworten bekommen.

Ansgar Heise: Mit Struktur in den Tag

Porträt von Ansgar Heise vor einer Holzwand
Ansgar Heise vor dem Morgenlauf. FOTO: Privat

Ein erfolgreicher Tag beginnt mit einer klaren Routine – davon ist Ansgar Heise, CEO von heise, überzeugt. Bewegung spielt dabei eine zentrale Rolle. „Jeden Morgen um 6.00 Uhr geht es los – 7,2 Kilometer Laufstrecke durch Isernhagen, egal bei welchem Wetter. 

Falls das Laufen ausfällt, werden stattdessen 20 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt. Danach folgt eine bewusste Auszeit mit Kaffee und der digitalen Zeitung, bevor es um 8.00 Uhr ins Büro geht.“

Harald Gehrung: Energie am Morgen dank Zitronenwasser und Bewegung

Laufen, stärken, fokussieren – Harald Gehrung, CEO der ffn-mediengruppe, bringt Körper und Geist morgens auf Touren. Sein 8-Kilometer-Lauf durch die Eilenriede, inklusive Trimm-dich-Pfad, gehört ebenso zur Routine wie ein Glas lauwarmes Zitronenwasser und ein bewusstes Frühstück. 

„Seit ich meinen selbst gekochten Ingwertee trinke, bin ich kaum noch krank.“ Ein Morgen mit Energie, Struktur – und klarer Haltung.

Harald Gehrung beim Marathonlauf
Harald Gehrung beim Halbmarathon in Berlin. FOTO: sportograf.com

Timo Mertesacker: Sprung ins (kalte) Wasser

Timo Mertesacker schwimmt im Pool
Timo Mertesacker beginnt jeden Morgen mit 20 Bahnen im Pool. FOTO: Privat

„20 Minuten, 20 Bahnen – jeden Morgen.“ Für Timo Mertesacker, Geschäftsführer des Mertesacker Family Offices, ist das Schwimmen im eigenen Pool in Lüdersen mehr als nur Sport: Es ist ein Ritual. „Das Wasser ist etwas kälter, genau richtig, um wach zu werden.“ 

Die gleichmäßige Bewegung, das kühle Wasser, das Eintauchen – all das hilft ihm, den Kopf freizubekommen und konzentriert in den Tag zu starten.

Gila Zirfas-Krauel: Kaffee, Klarheit und Natur

Für Supervisorin und Coachin Gila Zirfas-Krauel beginnt der Tag früh – um 5 Uhr. Dann gibt es erst mal Kaffee ans Bett, ein paar Kuscheleinheiten mit dem Hund und eine kurze Meditation. „Ich mache eine kleine Affirmationseinheit, besinne mich auf den Tag und richte mich innerlich positiv aus.“ Nach ein paar Yoga-Sonnengrüßen geht es raus in die Natur – bei Wind und Wetter. Der Spaziergang mit dem Hund ist für sie ein zentrales Ritual: Bewegung, frische Luft und Erdung. „Ich liebe dieses Wiederkehrende. Es hilft mir, klar und kraftvoll in den Tag zu starten.“
Hund liegt auf bunter Bettdecke
Gila Zirfas-Krauel genießt die ersten Minuten des Tages mit ihrem Hund. FOTO: Privat

Timm Kostrzewa: Mit Achtsamkeit und Nährstoffen in den Tag

Timm Kostrzewa - Nahaufnahme von Früchten und einem Getränk in einer schwarzen Tasse
Ein Tee am Morgen – für Timm Kostrzewa Teil einer achtsamen und gesunden Routine. FOTO: Privat

Für Timm Kostrzewa beginnt der Erfolg nicht erst im Büro – sondern beim Frühstück. Der Geschäftsführer von REHA-diesportstrategen weiß, wie wichtig ein gesunder Start in den Tag ist: „Ich nehme mir jeden Morgen bewusst Zeit, ein nährstoffreiches Frühstück vorzubereiten – inklusive Ingwer-Zitronen-Shot für mich und meine Partnerin.“ 

Dass er den Tag mit Meditation, Achtsamkeit und einem Spaziergang beginnt, zeigt: Wer viel leistet, braucht innere Ruhe und gute Routinen.

Julia Wohlfeld: Erst der Kaffee – dann der neue Tag

Julia Wohlfeld, Geschäftsführerin der Tina Voß GmbH, startete seit mehr als zehn Jahren mit einem ganz besonderen Ritual in den Tag: „Jeden Morgen wird Kaffee ans Bett gebracht – entweder von meinem Mann oder von mir.“ 

Begleitet von ihrer alten Hundedame genießen sie diesen ruhigen Moment – mal mit Blick aus dem Fenster, mal mit einem kurzen Plausch. Selbst im Urlaub bleibt dieses Ritual bestehen.

Zwei Hände halten Kaffeetassen, Nahaufnahme
Julia Wohlfelds liebgewonnenes Morgenritual: Kaffee im Bett. FOTO: Privat

Maike Bielfeldt: Tee, News und Fokus zum Start

Maike Bielfeldt im Interview
Mit einer Kanne Darjeeling und einem Blick auf die Nachrichten – so beginnt Maike Bielfeldts Morgen. FOTO: Andrea Seifert
Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover, beginnt ihren Tag mit einem bewussten Ritual aus Ruhe und Information. „Meine Morgenroutine wird von zwei Säulen getragen: von einer Kanne mit gutem Darjeeling-Tee gepaart mit einem ersten Überblick der Tageslage in Politik und Wirtschaft. Das Wechselspiel von aromatischem Genuss und konzentrierter Aufnahme der wichtigsten News und einem Informationsmix aus Pressespiegeln, Gesprächen mit meinem engsten Team, Mails und auch Social-Media-Kanälen ist für mich ein wichtiger Einstieg in den Tag. Danach folgt in der Regel Termin auf Termin bis in den Abend. Die Energie dafür kommt zuletzt nicht aus meiner Morgenroutine und auch gern noch jeder Menge Tee über den Tag.“

Katharina Sterzer: zwischen Nachrichten und Flexibilität  

„Vielleicht das Einzige, was sich immer wiederholt, ist, dass ich abends vorm Schlafengehen Zeitung lese und morgens noch mal genauer.“ Katharina Sterzer, Geschäftsführerin von Asphalt, startete in den Tag so unterschiedlich wie kaum jemand. Mal werden die ersten Mails noch im Bett beantwortet, mal beginnt der Tag mit einem Zoom-Call im Bademantel oder einer spontanen Putzaktion. 

Struktur? Fehlanzeige. Doch genau diese Mischung aus Flexibilität und bewusst genommener Zeit für sich macht ihren Morgen aus – eine Routine, die keine ist.

Katharina Sterzer entspannt zu Hause mit Laptop und Zeitschrift
Vom Bett aus checkt Katharina Sterzer die ersten Mails. FOTO: Privat

Ob strukturiert oder intuitiv - erfolgreiche Menschen nutzen die Morgenstunden, um sich zu fokussieren, neue Energie zu tanken und den Tag aktiv zu gestalten. Die einen schwören auf Sport, andere auf Stille oder Achtsamkeit. Entscheidend ist nicht das „Was“, sondern das „Warum“. Wer seinen Morgen bewusst beginnt, setzt ein starkes Signal an sich selbst: Ich gestalte meinen Tag – und nicht umgekehrt.