Gemeinsam Zukunft stiften: Die Bürgerstiftung Hannover
20. Oktober 2025 | von Frauke HansenMit Herz und Hand für Hannover: Die Bürgerstiftung verbindet seit über 25 Jahren Menschen, Ideen und Engagement – für eine lebendige Stadt und starke Gemeinschaft.

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Manchmal sind es die leisen Gesten, die eine Stadt groß machen: eine helfende Hand beim Matheunterricht, ein Lied, das Jung und Alt verbindet, eine Fahrradtour, die die Natur neu erleben lässt. In Hannover ist es die Bürgerstiftung, die all diese Fäden zusammenführt – getragen von fast 200 Engagierten, von denen die meisten ehrenamtlich arbeiten.
„Mit Herz und Hand für Hannover und die Region“ – dieses Leitbild prägt die Arbeit der Bürgerstiftung Hannover seit über 25 Jahren. Gegründet als eine der ersten ihrer Art und um Menschen zu verbinden und Engagement zu fördern, bietet die Stiftung eine Plattform für Ehrenamtliche, Stifter und Förderer gleichermaßen. Sie setzt dort an, wo Stadtverwaltung und -politik nicht mehr weiterhelfen können. „Wir bringen Menschen zusammen, die etwas für ihre Stadt bewegen wollen“, sagt Claudia Beißner-Hilbert, Geschäftsführerin der Stiftung.

Ein vielfältiges Netzwerk, das wächst
Unter ihrem Dach vereint die Bürgerstiftung Hannover zahlreiche Stiftungen und Stifterfonds. Sie bietet damit Menschen die Möglichkeit, ihre ganz persönlichen Ideen und Zwecke umzusetzen – ohne sich um Verwaltung und Formalitäten kümmern zu müssen. So wächst ein vielfältiges Netzwerk, das die Projekt- und Förderarbeit noch stärker und bunter macht.
Die vielen Ehrenamtlichen sind in allen Bereichen aktiv – von Projektleitenden über den Vorstand bis hin zu Unterstützern in der neuen Geschäftsstelle in der Loebensteinstraße, in der die Stiftung seit Mai 2025 zu finden ist. Die fünf eigenen Stiftungsprojekte richten sich an alle Altersgruppen – Kinder, Jugendliche, Senioren – und bilden die vielfältigen Satzungszwecke der Stiftung ab. „Wir haben Projekte für benachteiligte Kinder, Musik- und Matheangebote, Seniorenbesuche und Umwelterziehung“, erklärt Vorständin Ina Mähl. Besonders wichtig ist der Bürgerstiftung, dass zwischen Ehrenamtlichen und Teilnehmern die Chemie stimmt. So entwickeln sich langfristige Beziehungen, die oft über Jahre bestehen bleiben. „Es geht immer um Begegnung, Lernen und Gemeinschaft.“
Projekte, die bewegen
Eines der bei den Hannoveranern beliebtesten Projekte ist „Gemeinsam Singen“ im Spätsommer – 2025 fand dies in der Eilenriede statt. „Ich genieße die Atmosphäre jedes Mal aufs Neue“, erzählt Ina Mähl. „Es ist einfach großartig zu sehen, wie sich Menschen unterschiedlichen Alters begegnen und Freude teilen.“
Genauso beliebt ist „Hannover.erfahren“: Geführte Fahrradtouren vermitteln Wissen zu Natur- und Umweltschutz. Ehrenamtliche Radelpaten begleiten Familien, Senioren und Studierende durch die Stadt – aktiv, bildend und unterhaltsam zugleich. „Die Teilnehmer lernen nicht nur die grünen Ecken Hannovers kennen, sondern auch etwas über Umwelt, Natur und lokale Geschichte“, erklärt Ina Mähl. Insgesamt sind pro Jahr sechs bis sieben Touren geplant, die jeweils an einem Sonntag stattfinden. Die Teilnahme ist offen für alle Interessierten, die Lust haben, Hannover neu zu entdecken.

Ehrenamt – mit Herz und Hand
Wer sich als Ehrenamtlicher engagieren möchte, findet leicht den Einstieg. „Am besten, man besucht uns und spricht mit uns. Gemeinsam schauen wir, welcher Bereich passt“, sagt Mähl. Dabei ist schon mit wenigen Stunden Einsatz geholfen. „Ein Ehrenamt kann zwei Stunden pro Woche in Projekten oder ein halber Tag in der Geschäftsstelle sein.“
Dabei geht es der Bürgerstiftung Hannover um Qualität, nicht um Schnelligkeit. „Wir legen viel Wert auf ein gründliches Onboarding. Manchmal braucht es zwei, drei Gespräche, bis alles passt – aber das lohnt sich. Ehrenamt ist eine Säule unserer Arbeit“, erklärt Claudia Beißner-Hilbert.
Und wie wird Erfolg gemessen? „Ein Projekt ist erfolgreich, wenn es von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird – wie „Zwischenmenschlich”, das sogar eine Auszeichnung der aktiven Bürgerschaft gewonnen hat“, sagt Ina Mähl. Noch wertvoller seien aber persönliche Rückmeldungen: „Eine Teilnehmerin schrieb uns: ‚Ich habe schon lange keinen so schönen Nachmittag erlebt.‘ Solche Rückmeldungen sind unbezahlbar.“