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Star-Visagistin Jenny Krause

Star-Visagistin Jenny Krause – Bei ihr wirst du schön

24. März 2023

Visagistin Jenny Krause lässt uns einen Blick hinter die Kulissen des Showbiz werfen, erzählt, wie sie Präsident Obama gestylt hat und gibt Beautytipps aus dem Schminkkästchen. 

Text: Beate Rossbach, Fotos: Sonja Ruckstuhl, Nikolaj Georgiew, Jenny Krause, Kate Cymmer, Manuel Thom

Zuhause vor dem Spiegel sieht alles noch gut aus. Aber im Scheinwerferlicht, vor den Kameras gelten andere Regeln. Menschen, die Wert auf einen perfekten Auftritt legen, vertrauen sich Experten an, die sie schminken, für Fotos, öffentliche Auftritte und bedeutende Events. Jenny Krause, 37, und gebürtige Hannoveranerin, gehört in dieser Branche zur Oberliga. Auf ihrer Referenzliste stehen viele bekannte Namen. Wie gut, dass sie bei der Berufswahl auf ihre Mutter gehört hat. Nach dem Abitur wollte ich gern einen Beruf ergreifen, bei dem ich frei, flexibel, künstlerisch und möglichst selbständig arbeiten kann. Meine Mutter ist selbstständige Kosmetikerin und riet mir, erst einmal diesen Beruf zu erlernen.“  

Werdegang der Visagistin

Die Ausbildung machte Jenny viel Spaß und sie war erfolgreich. Nach dem Abschluss am Cosmetic College Hannover als Jahrgangsbeste hängte sie eine Grundausbildung zur Visagistin an und danach eine Friseurlehre im Salon Trio Hair & Company. Nach einem halben Jahr als angestellte Visagistin startete sie in die Selbständigkeit, zunächst mit Brautstyling, was sie heute noch gelegentlich anbietet. Mit Shootings für CD-Cover und Dreharbeiten für Videos an vielen interessanten Orten konnte sie in der Musikbranche Fuß fassen. 

Aufregender Start

Ein Missgeschick, das dann doch keines war, ermöglichte Jenny den nächsten Karriereschritt. Einen Tag vor einem geplanten Styling von Beatrice Egli klingelte das Handy. „Wo bleibst Du denn? Das ganze Team wartet auf Dich! Schock! Hatte sie das Datum verwechselt? Ein Spurt zum Set, und dann blieben nur noch zwanzig Minuten, um die Sängerin für die Live-Sendung zurechtzumachen. Aber alles klappte, den Termin hatte das Management verschusselt, Jenny hatte unter Zeitdruck gut gearbeitet, und Beatrice Egli war happy. Sie wollte Jenny als sogenanntes „Good girl“ auf ihre erste Konzerttournee mitnehmen, ein Job, der dann über vier Jahre lief. Jenny war bei allen Tourneen, Auftritten und Presseterminen rund um den Globus für Aussehen und Wohlbefinden der Künstlerin zuständig. Eine Position irgendwo zwischen Zofe und guter Freundin, „mit einer großen Portion Motivation“, verbunden mit viel Reisen, viel Spaß, viel Stress, wenig Schlaf und Dreharbeiten an ungewöhnlichen Orten, von New York bis Dubai.  

Zurück in die Heimat und doch international

„Eine aufregende Zeit, aber danach brauchte ich erst einmal eine Auszeit und etwas Neues.“  
Es ging zurück nach Köln, wo sie damals wohnte und für diverse Fernsehsender und Produktionen arbeitete. Und dann klingelte wieder das Telefon: „Ein internationaler Fernsehsender fragte, ob ich im Schloss Herrenhausen einen VIP zurecht machen könne. „Man wünsche sich eine regionale Visagistin, die an die Arbeit mit Prominenten gewohnt sei. Ich habe zugesagt, dachte aber ehrlich gesagt an „Versteckte Kamera“. Dann wurde das Geheimnis gelüftet – es ging um Barack Obama.“ 
Die Hannoveraner erinnern sich. Der US-Präsident war im April 2016 auf Stippvisite bei uns, und die Stadt stand Kopf. Jenny Krause erinnert sich an umfassende Sicherheitschecks, ein aufwändiges Protokoll und Hubschrauber über dem Schloss. „Es war hochspannend, und ich hatte total weiche Knie, konnte kaum atmen.“ Dann ging die Tür auf und da war er. „Ein lockerer, sehr angenehmer Mensch, mit einem strahlenden Lächeln“, versichert sie. „Er stellte mir viele Fragen, und wir haben uns wirklich gut unterhalten – small talk über private Themen.“ Jenny konnte sich wieder entspannen, griff zu Pinsel und Puder, und dann schossen die beiden noch wie alte Freunde ein paar Selfies. 

Visagistin macht Präsidenten zurecht

Wie hat sie Obama denn nun verschönert? Jenny darf keine Details erzählen, aber fasst zusammen: Herren müssen, genau wie Damen, abgepudert werden, damit sie nicht glänzen. Das war auch beim Präsidenten der Fall. Bei ihm wurden leichte Augenringe abgedeckt sowie kleine Hautirritationen im Gesicht. Bei manchen Herren zeigen sich auch Kratzer vom Rasieren, Rötungen oder Unebenheiten. Eventuell ssen die Haare gerichtet werden. Löcher im Bart werden mit einem Farbstift restauriert. Und ganz wichtig: Für das Fernsehen muss man anders schminken als für Fotos. Die heutige HDTV-Technik stellt uns vor ganz neue Herausforderungen, denn sie macht jedes Detail sichtbar. 

Zukunftspläne

Seit Corona lebt Jenny Krause wieder in Hannover, in der Nähe ihrer Familie und ist gut gebucht. Wie soll es für die Haar und Makeup-Künstlerin in Zukunft weitergehen? Was wünscht sie sich? Die Antwort kommt spontan:Ich genieße es, meine Heimatstadt noch besser kennen zu lernen und meine Community zu erweitern. Beruflich würde ich gern wieder mehr reisen, und maßgeblich bei diversen Mode-Magazinen mitwirken. Eine große Modestrecke als Hair and Makeup Artist zu begleiten wäre ein Traum. 

Jenny Krauses Beauty-Trends für 2023 

Haare

  • Layer-Haarschnitte sind beliebt, weil sie das Gesicht umrahmen und für Volumen sorgen.  
  • Pony-Frisuren waren in 2022 der größte Trend und bleiben in 2023 weiterhin angesagt.  
  • Die Layer-Haarschnitte werden gerne mit Pony-Fransen, englisch „Bangs“, kombiniert, da sie das Gesicht perfekt umrahmen und wenig Styling brauchen. Sie fallen natürlich und locker in die Stirn. 
  • Je schmaler das Gesicht, desto kürzer können die Bangs sein.  
  • Der Klassiker „Curtain bangs“, („Vorhang Pony“) oder auch „Side bangs“ werden vom runden Sixties Pony abgelöst, bei dem er knapp über den Augenbrauen endet. Ebenso der „Choppy Bang“ („abgehackter Pony“), der wie ein abgesäbelter Look aussehen soll.  
  • 2023 werden die Haarlooks mit viel Volumen und Schwung gestylt. Rundbürste und Föhn bzw. Warmluftbürsten sind ein Must-have.  
  • Für kurze Haare ist 2023 der Retro-Bob Trend. Er endet auf Ohr-Höhe und wird wieder mit den weiterhin beliebten Bangs kombiniert. Den Retrolook bekommt der Bob, weil die Haarspitzen nach innen oder außen gedreht werden.  
  • Bei mittellangem Haar wird ein stumpfer Haarschnitt, bei dem die Haarspitzen kompakt auf eine Länge geschnitten werden, wieder im Trend sein.  
  • Die Trendhaarfarbe 2023 werden die goldigen „Tiramisu-Haare“. Diese Farbe definiert sich durch den natürlichen Look. Ein natürlicher, softer Haaransatz mit einem weichen Übergang zu einem warmen Blond und weichen Highlights in warmen Nuancen. 

Make-Up

  • Hier ist der „No-Makeup-Look“ Trend, ein natürliches Makeup, das wie ungeschminkt wirkt. Dafür kommen frische und leichte Produkte für einen strahlenden Teint zum Einsatz, wie z. B. eine getönte Tagespflege oder eine pflegende Tagescreme, die mit einem Hauch Flüssig-Makeup vermischt wird.  
  • Transparente, schimmernde Highlighter zaubern Nass-Effekte auf Wangen, Nasenrücken und Kinn. Das ist „Hyperglow“, also Makeup, das wie ein Spiegel und sommerlich frischer Glanz wirkt. 
  • Neu sind die „Fluffy-Brows“, Augenbrauen, wie sie natürlich gewachsen sind. Sie werden nicht gezupft und bleiben dicht und buschig und werden leicht hochgebürstet, für einen voluminöseren und volleren Look. Hier kann mit Wachstums-Seren, Augenbrauenstiften, -Gels, -Bürsten und -Puder nachgeholfen werden. Beim Farbton gern um ein bis zwei Nuancen heller setzen, da die Augenbrauen sonst zu plakativ und hart wirken. 

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