Stilkolumne mit Luisa Verfürth: Vom „Haben Wollen“ und Bereuen

02. Juli 2025

Das „Limited Edition- Gefühl“

Zwei Frauen bei einem Gespräch über Mode und Stil Alexander Malek

Murakami, Monogramme und ein Jugendtraum in Farbe

Es war 2003, als auf Taschen von Louis Vuitton bunte Blumen wie Pilze aus dem Boden schossen. Ihr Gärtner war der heute 63-jährige Künstler Takashi Murakami, der von September 2025 bis Februar 2026 Teil der Gruppenausstellung „LOVE YOU FOR INFINITY“ mit Niki de Saint Phalle und Yayoi Kusama im Sprengel Museum sein wird.  Ich war damals 18, hatte kein Geld, keinen grünen Daumen, aber einen Traum: die „Papillon“-Tasche mit bunten Monogrammen. Drei Monate jobbte ich im Hotel, um sie für 2200  Euro zu kaufen. Jahre später verkaufte ich sie auf dem Flohmarkt für 1000  Euro. Als ich das meiner Tochter erzählte, fiel ihr fast der Stanley-Becher aus der Hand: „Du bist so dumm, Mama“. Ja da gebe ich ihr recht. Denn jetzt ist Murakami zurück – mit neuen Taschen, mit Zendaya, mit all dem Zauber von damals. 

Frau vor Luxussachen-Geschäft mit Vintage-Handtaschen
Alexander Malek

Kunst, Kommerz und der Preis des Loslassens

Ich wollte den Fehler wiedergutmachen, fragte im Vintage-Store Luxussachen: „Habt ihr eine Multicolor-Tasche?“ Nur Kopfschütteln. Alles sofort vergriffen. Kunst trifft Mode – und ist begehrter denn je. Ich verkaufte damals, weil überall Fakes auftauchten. Die Blumen welkten. Händler sagen heute: Man erkennt Originale kaum noch. Der Glanz ist verloren. Ich verstehe, wenn man sparen muss – aber ein Fake? Nein. Ich hätte durchhalten sollen. Denn alles kommt wieder. Auch Murakami. Sogar nach Hannover. 

Ihre Lou