Knallbunt, schrill und blumig – Beim ersten Outfit-Wettbewerb während des Opernballs hatte die Jury die Qual der Wahl. Viele der Besucher hatten sich von dem Motto „Let the sunshine in“ bei ihrer Kleiderwahl inspirieren lassen. „Ich bin überwältigt von der Kreativität und dem Mut der Menschen, etwas auszuprobieren“, erklärte Intendantin Laura Berman, die selbst einen pinkfarbenen Jumpsuit und einen Blumenkranz im Haar trug. Die Jury, zu der Nobilis-Chefredakteurin Dr. Heike Schmidt, Fahmoda-Geschäftsführer Thorsten Max Volmary, Hannoverlife-Gründerin Theresa Hein und HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader gehörten, vergab drei Preise: sie kürte das flippigste Outfit, die eleganteste Robe und den Look, der das Motto am besten umsetzte. Zudem gab es einen Publikumspreis.
Wer überzeugte mit Eleganz?
Was macht Eleganz eigentlich aus? Diese Frage hat sich die Jury bei der Auswahl des elegantesten Kostüms gestellt. Das Outfit müsse hochwertig und im gewissen Maße zeitlos sein, erklärte Nobilis-Chefredakteurin Dr. Heike Schmidt, „ein bisschen wie ein teures Parfum, dass sich manchmal erst auf dem zweiten Blick erschließt, dafür aber umso länger nachhält.“ Gewinner des Preises war Mick Louis Möller. Er trug ein glänzendes rotes Jackett, welches er mit einem blau-weiß gepunkteten Tuch um den Hals kombinierte. Ein bunter Schal um die Hüfte, ein elegantes weißes Hemd und dunkle Hosen und Schuhe machten das Sieger-Outfit komplett. „Ich musste mir nicht einmal etwas neues kaufen“, sagt Möller. Er leitet das nach ihm benannte Bekleidungsgeschäft „Micks“ in der Luisenstraße und ist in der Modebranche zu Hause. Er wirkte über seinen eigenen Sieg überrascht.
Das beste Sixties-Outfit des Abends
Ein Bürgermeister im Hippie-Kostüm – klingt untypisch, wurde beim Opernball jedoch zur Realität. Dirk Barkowski, Bürgermeister von Bad Münder, befand sich am Wochenende nicht hinterm Schreibtisch, sondern auf dem Laufsteg im Opernhaus. Thorsten Max Volmary, Geschäftsführer der Fahmoda, zeichnete ihn für seinen authentischen Hippie-Auftritt aus. Ein buntes Batik-Hemd, eine Perücke mit Rasterlocken, Schlaghosen und Stirnband, so bekommen die Bürger von Bad Münder ihren Bürgermeister wohl selten zu Gesicht. Die rot getönte Brille, das Peace-Zeichen um den Hals und die Lackschuhe mit Plateausohlen haben die Jury am Ende überzeugt. Mit dem Sieg habe er nicht gerechnet, gibt Barkowski zu. „Meine Frau hat mir heute Morgen die Sachen rausgelegt. Das sieht man mal, was bei rauskommt“, sagte er mit einem Grinsen. Ihre Kostüme hatte das Ehepaar Barkowski bereits von einer Motto-Party zum Thema „Hippie“ im Schrank hängen.
Flippig und beliebt zugleich
Gleich zwei Preise gewann Barkowskis Ehefrau, Nicole Ofner-Barkowski. Sie überzeugte sowohl die Jury als auch das Publikum mit ihrem bunt gemusterten Einteiler. Besonders die Tasche, die ihr Mann ihr geschenkt hatte und die aussieht wie ein leuchtendes Taxi-Schild, stach hervor. Auch Ofner-Barkowski trug eine rot getönte Brille und pinke, hohe Plateauschuhe mit denen sie gekonnt den Laufsteg hoch und runter lief. Theresa Hein, Gründerin von Hannoverlife, überreichte ihr im Namen der Jury des Abends den Preis für das flippigste Outfit. Er beinhaltet eine Tanzstunde mit Oliver Bothe von der gleichnamigen Tanzschule und zwei Freikarten für das Staatsballett Hannover. Auch das Publikum war begeistert von dem schrillen Outfit und so gewann Ofner-Barkowski ebenfalls den Publikumspreis des beliebtesten Outfits und zierte am Montag die Titelseite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Dany Schrader, Chefredakteurin der HAZ, verkündete das Ergebnis der Publikumswahl.
„Ich fühle mich super, ich bin überwältigt“, sagte Zweifach-Gewinnerin Ofner-Barkowski nach ihrem Sieg. „Wir wussten, wenn wir verkleidet auf den Opernball kommen, haben wir noch mehr Spaß. Das hat sich auf jeden Fall bestätigt“, sagte sie freudestrahlend. Auch im nächsten Jahr sind sie und ihr Ehemann wieder dabei, da sie zwei Freikarten gewonnen hat. Dann zu einem anderen Motto, doch Ofner-Barkowski ist gespannt und freut sich darauf.
Text: Merle Haarstick, Fotos: Clemens Heidrich
