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Rekordjahr im Landesmuseum Hannover

09. Januar 2025

Das Weltenmuseum Hannover feiert einen Besucherrekord und plant spannende Ausstellungen. Was steckt hinter dem Erfolg und welche Highlights erwarten Sie?

Besucherrekord im Landesmuseum Hannover: 185.000 Kunst- und Kulturinteressierte sind 2024 ins Landesmuseum Hannover gekommen. Das ist fast jeder Zweite, der in der Stadt Hannover wohnt. Rekord! Damit es in diesem Jahr so erfolgreich weitergeht, hat das zum Weltenmuseum umgebaute Haus Einiges vor.

Drei neue Ausstellungen

Es wird neben den Erfolgsausstellungen zu Caspar David Friedrichs „Tageszeiten“ oder „Frischer Wind. Impressionismus im Norden“ nicht nur drei neue Ausstellungen geben, sondern auch eine Wiedereröffnung: Im September wird das Museum die „KunstWelten“ eröffnen und damit den zwölfjährigen Komplettumbau vom einstigen Landesmuseum zum Weltenmuseum abgeschlossen haben.

Peder Severin-Kroyer: Anna Ancher und Marie Kroyer am Strand von Skagen.

„Nie ganz geschlossen“

„Ein Teil unseres Erfolges war sicherlich auch, dass wir während dieser Umbauarbeiten nie ganz geschlossen haben“, erklärt Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover. In Sonderschauen habe man immer wieder die Schmuckstücke der Sammlung den Besuchern zugänglich gemacht, auch wenn in anderen Teilen des Museums die Umbauarbeiten im vollen Gange waren. Eine dieser Ausstellungen ist eine kleine Kabinettausstellung von sechs Meisterwerken von Caspar David Friedrichs. Die Schau „Vier Tageszeiten“ zeigt den weltweit einzigen vollständig erhaltenen Zyklus des bedeutenden Romantik-Malers. Die Bilder sind noch bis zum 2. Februar zu sehen.

Caspar David Friedrich "Morgen" um 1821-1822

Podiumsdiskussion mit Minister

Ebenfalls bis zum 2. Februar ist noch die Ebenso erfolgreich wie thematisch aktuell ist die Ausstellung „KZ überlebt“. Darin zu sehen sind 60 Schwarz-Weiß-Portraits von Stefan Hanke. Er hat Überlebende der Konzentrations- und Vernichtungslager in den Mittelpunkt gestellt. Dazu wird es am 26. Januar um 16 Uhr im Landesmuseum ein Podiumsgespräch mit dem Thema „80 Jahre Befreiung von Auschwitz. Wo stehen wir heute?“ geben.

Auf dem Podium sitzen unter anderem Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeine, Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, und Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover. Sie werden über die Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus und die Bedeutung der Erinnerungskultur sprechen. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.

Leichtigkeit des Sommers

Sehr erfolgreich läuft auch die Ausstellung „Frischer Wind. Impressionismus im Norden“, die noch bis zum 4. Mai zu sehen sein wird. Sie lädt ein, ein wenig Leichtigkeit und Sommer zu erleben und die Einflüsse des Impressionismus auf die Kunst der nordeuropäischen Länder zu erkunden. Entstanden ist diese Schau in Kooperation mit internationalen Partnerinstitutionen in Dänemark und den Niederlanden.

Gestern und heute im Dialog

Doch es gibt auch Einiges Neues in 2025. So wird am Weltfrauentag, dem 8. März, die Ausstellung t „FrauenBilder. Julia Krahn im Dialog“ eröffnet. Es wird die zweite Schau sein, die von einer Künstlerin kuratiert wurde. Vorbild dazu war die Ausstellung, die Glen Brown gemeinsam mit dem Landes- und dem Sprengelmuseum entwickelt hat. Der britische Künstler hatte seine Werke in den Kontext zu den Alten Meistern gesetzt. Die in Italien lebende Fotografin Julia Krahn wird ihre Fotos ebenfalls mit historischen Bildern aus dem Museum zusammenbringen.

Julia Krahn: die nackte Magdalena.

Fahrt unter Wasser

Wie sieht es eigentlich unter unseren Füßen, besser gesagt: im Untergrund aus? Mit dem Thema „Grundwasser lebt. Ein verborgener Kosmos“ beschäftigt sich eine interaktive Ausstellung, die am 14. September eröffnet werden wird. Sie führt den Besucher in die faszinierende und weitgehend unsichtbare Welt des Grundwassers. Unter anderem auch mit einer virtuellen U-Boot-Fahrt durch die Mikrowelt zu Asseln und Muschelkrebsen.

So sieht das Plakatmotiv der Grundwasserwelten aus.

Abschluss der Umbauarbeiten

Ein Höhepunkt ist sicherlich die Neueröffnung der Kunstwelten am 26. September. Sie markieren den Abschluss einer zwölfjährigen Umbauphase des Landesmuseum in ein Weltenmuseum. In den Kunstwelten werden die großen Künstler wie Pierre-Auguste Renoir, Lovis Corinth oder auch Camille Pissarro oder Alfred Sisley wieder dauerhaft zu sehen sein.

Götter mit Humor gesehen

Am Ende des Jahres lockt die „Verwandlung der Welt. Meisterblätter von Hendrick Goltzius“. Gezeigt werden 80 Meisterwerke des niederländischen Kupferstechers und Malers Hendrick Goltzius (1558 – 1617), der ein wahres Allroundgenie war. Er nutzt nicht nur innovative Techniken; er begegnet den von ihm dargestellten Gottheiten auch mit Humor und einem Augenzwinkern.

Hendrick Goltzius: Phaeton, Kupferstich um 1588

Text: Heike Schmidt; Fotos: Landesmuseum

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