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Etruskische Schätze aus der Villa Giulia erstmals in Hannover zu sehen 

28. April 2024

Das Landesmuseum Hannover zeigt erstmals außerhalb Italiens hochkarätige Exponate des römischen Goldschmieds und leidenschaftlichen Antikensammlers Augusto Castellani. „Gründer Roms: Etruskische Schätze aus der Villa Giulia“ heißt die Ausstellung 

Die einmalige Schau wird in Kooperation mit dem Etruskischen Nationalmuseum, der Villa Giulia in Rom, präsentiert. Rund 100 Leihgaben, ergänzt um hauseigene Objekte, geben einen Einblick in die Welt der Eisenzeit Italiens. Zugleich beleuchtet die Ausstellung die Sammelleidenschaft von Privatpersonen im 19. Jahrhundert, in dem die Antike wichtiger Bezugspunkt für Gesellschaft, Politik und Wissenschaft war. Die Schau bietet aber auch einen spannenden Blick in die frühe Zeit Italiens. 

Etrusker hatten großen Einfluss

Zur Zeit der Gründung Roms lebten die Etrusker in Mittelitalien. Sie hatten eine hochentwickelte Kultur, verfügten über weiträumige Beziehungen und hatten deshalb großen Einfluss im zentralen Mittelmeerraum. Die Etrusker trugen maßgeblich zur Entstehung Roms, der „Ewigen Stadt“, im 1. Jahrtausend vor Christus bei. Sie stellten noch bis ins 5. vorchristliche Jahrhundert die Könige in Rom und wirkten bis in die jüngere Vergangenheit als Vorbild für die Staatsgründung Italiens. 

Hydria (Wasserkrug), Keramik, 6. Jahrhundert v. Chr. Fotograf: Stefano Dal Pozzolo © ETRU Museo Nazionale Etrusco, Collezione Castellani

Goldschmiedefamilie Castellani spielt zentrale Rolle

Die Familie Castellani spielt eine zentrale Rolle in der Ausstellung. Als Goldschmiede hatte sie eine große Bedeutung. Augusto Castellani, der von 1829 bis 1914 lebte, baute eine große private Sammlung auf. Er verwendete außerdem Funde von den Friedhöfen der Etrusker als Vorbild für seine eigenen Kreationen – mit großem Erfolg. Die Sammlung Castellani umfasst mehr als 6000 Objekte und wird im Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia in Rom verwahrt.  

Statuette des Laran, Bronze, 5. Jahrhundert v. Chr. gefunden in Cerverteri, Fotograf: Stefano Dal Pozzolo © ETRU Museo Nazionale Etrusco, Collezione Castellani

Nachbau einer etruskischen Grabkammer

Die Ausstellung im Landesmuseum Hannover zeigt erstmals in Deutschland herausragende Exponate und würdigt die bedeutende Sammlung. Die aus Rom geliehenen Stücke werden um Objekte aus der archäologischen Sammlung des Landesmuseums sowie durch weitere Leihgaben ergänzt. Die Besucher erleben zudem den Nachbau einer etruskischen Grabkammer, der Tomba François aus Vulci aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Berühmt ist sie wegen ihrer gut erhaltenen und qualitativ hochwertigen Fresken. 

„Deutschland und Italien verbindet viel. Mit der Kultur der Etrusker reisen wir weiter zurück in die Vergangenheit, wollen aber auch auf die Aktualität von Archäologie für nationale Bewegungen hinweisen“, sagte Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover. 

Die Ausstellung „Gründer Roms: Etruskische Schätze aus der Villa Giulia“ im Landesmuseum Hannover ist noch bis zum 1. September zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. 

Ziste aus Palestrina, Bronze, 4.–3. Jahrhundert v. Chr. Fotograf: Stefano Dal Pozzolo © ETRU Museo Nazionale Etrusco, Collezione Castellani

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