Die Sitzreihen im Parkett sind verschwunden. Der Tanzboden liegt. Der Countdown zum Opernball läuft! Morgen Abend werden die Debütanten erstmals wieder nach langer, coronabedingter Ballauszeit das festlichste Ereignis Norddeutschlands eröffnen: den hannoverschen Opernball. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Bésame mucho“ – küsse mich vielmals – und dementsprechend wird im gesamten Haus nicht nur geknutscht, gebusselt und geküsst, sondern auch zu lateinamerikanischen Sounds getanzt. Doch nicht nur.
Text: Heike Schmidt
Das Opernball Motto „Bésame mucho“
Nach dem Einlass um 19 Uhr wird der Ball ganz klassisch um 20 Uhr mit dem Einzug der Debütanten und einer Rahmenshow eröffnet. Das Lied „Bésame mucho“, mit dem der Opernball überschrieben ist, wird sich als Thema durch den ganzen Abend ziehen. Besonders die Ausstattung des Balles, die in den vergangenen Jahren immer besonders üppig und ein Markenzeichen des „schönsten Ball Deutschlands“ war, wird in diesem Sinn auch das Flair und die Atmosphäre in den einzelnen Räumen und auf der großen Bühne prägen.
Der Ausstatter des Opernballs über den Dresscode
„Es wird bunt“, hat Marvin Ott in einem Gespräch mit der Nobilis vorab verraten: Eine Nacht voller Farben und großartiger Floristik. Der langjährige Sponsor, Florist Achim Duda, hat wieder eigens für den Ball Blumen-Arrangements kreiert. „Für mich persönlich habe ich das Gefühl, dass er dieses Jahr eine noch viel größere Rolle spielt“, hat Ott erklärt. Er hofft, dass auch die Besucher Mut zur Farbe zeigen. In Hinsicht auf die Kleidung ist (fast) alles erlaubt, was festlich und farblich ist. Nur stilvoll sollte es sein. Ballkleid und Smoking gehören von jeher zum Ball wie ein Wiener Walzer. Doch in diesem südländischen Flair darf es auch ein eleganter Anzug oder ein festlicheres Kleid sein.
Bei den Accessoires sind hingegen keine Grenzen gesetzt: Blumen im Haar, klimpernde Armreifen, große Ohrringe, Fächer, bunter Einstecktücher – erlaubt ist, was gefällt, und einen Hauch Südamerika in sich trägt. Wer an die Vielfalt der Tropen und an die bunten Bilder von Frida Kahlo als Inspirationsquelle denkt, kann bei diesem Ball nichts falsch machen. Bei einem Tanzereignis besonders gefragt sind natürlich gute Schuhe, die nicht nur schick sein sollten, sondern in denen man auch lange gehen, stehen und natürlich tanzen können sollte. Von daher empfiehlt es sich, nicht gerade neue, sondern schon eingetanzte Schuhe anzuziehen. Und wenn es dann trotzdem einmal drückt? Kein Problem! Im Garderobenzelt vor dem Opernhaus kann man Wechselschuhe deponieren.
Tanzen und Singen beim Opernball
Einen extra Tanzkursus benötigt man übrigens nicht, um beim Ball selbst aktiv zu werden. Neben den klassischen Tänzen, die meist auf der großen Bühne (dort, wo sonst die Zuschauer im Parkett sitzen) Platz finden, gibt es genügend Angebote für „freies Tanzen“. Und so gibt es auch nicht nur Walzer zu hören, sondern auch Salsa, aktuelle Tanzmusik von verschiedenen Bands, Son Cubano, Disco. Ein Highlight ist immer zu späterer Stunde die Karaoke-Bar, in der zwar nicht mehr unbedingt getanzt, aber dafür umso mehr gesungen wird. Manch ein Mitglied der hannoverschen Society soll hier durchaus als Gesangstalent aufgefallen sein. Denn auch das gehört zum Opernball wie das Motto des Abends: sehen und gesehen werden. Es wird geklatscht und getratscht, Small-Talk gehalten, beim Tanzen beobachtet. Wer dreht sich mit wem auf dem Parkett? Wer trinkt am meisten Champagner? Und wer hat das heißeste Kleid an?
Wenn es dann allerdings doch einmal zu heiß hergehen sollte, sind wie immer die Profis der Parfümerie Liebe vor Ort und helfen dabei, verrutschte Make-Ups aufzufrischen oder glänzende Gesichter abzupudern. In der Beauty Lounge im zweiten Rang helfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses Liebe aus, wenn es leichte optische Probleme geben sollte. So aufgefrischt steht dann einem Foto an der passend zum Motto gestalteten Fotostation nichts im Wege. Zudem können sich Paare (oder die, die es werden wollen) in Bezug auf ihre Kuss-Künste im Kiss-O-Meter von einer Jury bewerten lassen.
So viel Action könnte durstig und hungrig machen. Auch dafür ist gesorgt. Es gibt zahlreiche Bars und Restaurants, die Lieblingsspeisen aus Lateinamerika, Mexiko und Spanien servieren. Bezahlen kann man mit Bargeld. An manchen Stationen ist auch eine Kartenzahlung möglich. Die Stationen sind entsprechend gekennzeichnet.
Wie lang dann die Ballnacht geht, ist jedem selbst überlassen. Gefeiert wird „open end“. Ums Nachhausekommen muss man sich indes keine Sorgen machen. Das Audi-Zentrum Hannover stellt wieder einen kostenlosen Shuttle-Service zur Verfügung. Allerdings sollte man sich man sich zu Stoßzeiten auf Wartezeiten einstellen.
