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Hannover, Verleihung Stadtkulturpreis an Fury in the Slaughterhouse Mousse T gratuliert, Foto: Rainer Droese

Mit Haltung und Mut Hoffnung geben – die Furys und der Verein Neues Land erhalten den Stadtkulturpreis

01. Dezember 2022

Selten ist ein Votum im Freundeskreis Hannover so einstimmig ausgefallen: Den 28. Stadtkulturpreis haben „Fury in the Slaughterhouse“ Dienstag Abend in der Orangerie in Herrenhausen erhalten. Zudem gab es erstmals einen Sonderpreis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement: Er ging an den Verein „Neues Land“, der suchtabhängigen Menschen unter anderem in seinen Hausgemeinschaften seit Jahrzehnten mit christlichen Therapieformen Hilfe gibt und Hoffnung vermittelt.

Text: Heike Schmidt 

„Haltung, Mut, Hoffnung“ war das Motto des Abends, wie der Vorsitzende des Freundeskreis Hannover e. V., Matthias Görn, gleich zu Beginn der Veranstaltung betonte: „Bürgerschaftliches Engagement ist wichtiger denn je.“ Zudem seien Kunst, Kultur und Sport unverzichtbare Säulen, damit Hannover weiterhin lebenswert bleibe. „Wir leben in einer Zeit, die uns verdeutlicht, wie wichtig unsere demokratischen Werte für unser Zusammenleben sind“, so Görn. Als einer der größten Bürgervereine Deutschlands engagiere sich der Freundeskreis Hannover leidenschaftlich für eine lebendige Stadtgesellschaft. „Haltung, Mut und Hoffnung sind hierbei wichtige Leitmotive für unser Handeln. Dafür stehen insbesondere die großartigen Preisträger des nun bereits zum 28. Mal verliehenen Preises“, betont der Freundeskreis-Vorsitzende.

Beim Stadtkulturpreis ist das „Wir“ im Vordergrund

Die Furys freuten sich sehr über die Auszeichnung: „Wir haben Hannover viel zu verdanken. Und wir glauben, wie der Freundeskreis, an das „Wir“. Feiern kann man nicht allein. Konzerte ohne Menschen? Kannste vergessen.“ Aus diesem Grund werde die Band das Preisgeld auch weiterreichen: Mit den 2500 Euro werden sie die „Weihnachtsfeier für Hannover“, einer Feier für Obdachlose, unterstützen. Das machen die Furys schon seit zehn Jahren. Sie sind Schirmherren der Veranstaltung. „Immer nur Ich-Ich-Ich – da kommen wir nicht weiter“, betonte Christof Stein-Schneider, der sich im Namen der Band für den Preis und auch bei Laudator Mousse T. bedankte. Die andere Hälfte ihres Preisgeldes werde an das Rockzentrum gehen: „Wir brauchen den Nachwuchs. Wer soll sonst später unsere Rente zahlen?“

Hilfe seit 50 Jahren

Mit Haltung Mut und Hoffnung gibt auch das Ehepaar Waltraud und Jochen Buhrow. Sie gründeten vor 50 Jahren den christlichen Verein „Neues Land“ und kümmern sich um Menschen, die am Rande der Gesellschaft angekommen sind. Oftmals sind es obdachlose und drogenabhängige Menschen, die bei ihrem Verein Hilfe finden. „Wir fühlen uns geehrt. Diese Wertschätzung möchten wir gerne an die weitergeben, denen wir den Weg in ein sinnvolleres Leben ermöglichen möchten“, sagte Buhrow. Das Preisgeld werde tausendfach gute Wege finden, um eingesetzt zu werden. „Der Preis kam so überraschend, dass wir uns über die genaue Verwendung noch keine Gedanken machen konnten.“ Die Angebote des Vereins sind vielfältig. Er betreibt unter anderem den Kontaktcafé Bauwagen unter der Raschplatzhochstraße oder auch das SOS Bistro in der Oststadt.
Dass der Abend so kurzweilig werden konnte, lag auch an den Showacts, die das Programm auflockerten. Mit dabei waren Jan Dutler und Alexis Bernatchez, die derzeit in der Show „Changes“ im GOP Wintervarieté zu sehen sind, sowie Lutz Krajenski und Dominik Decker, die Auszüge aus dem Stück „Luft“ vorstellten, das am 8. Dezember im Schauspielhaus Premiere feiern wird.

Mehr zur Vergabe des Stadtkulturpreises lesen Sie dann in der nächsten Ausgabe der Nobilis.

Mehr zu Fury in the Slaughterhouse: www.fury.de

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