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Exklusiv, vielfältig, aber oft vergessen: Portugal lieben und schmecken  

16. April 2024

Wein aus Portugal? Oft vergessen. Dabei hat das Land an der Algarve so viel zu bieten. Exklusivität, Geschmack und Vielfalt. „500 Rebsorten gibt es nur dort, 350 davon sind für den Weinbau zugelassen“, erklärt Steven W. Kelly, der als Sommelier Steffi für das GOP-Varieté und die Gondel als Weinprofi arbeitet. Jetzt hat er die Gäste gemeinsam mit Sous Chef Marcel Uwe Jürgensen, Restaurantleitung Rovenna Schwaner und dem Küchen- und Serviceteam der Gondel im GOP-Varieté auf eine kulinarische Weinreise nach Portugal mitgenommen, die ein Genuss für Nase und Gaumen war. 

Ein Prickeln zum Auftakt

Los ging die Reise mit einem Schaumwein, dem Marques de Marialva Baga Bruto Rosé, der feinperlig im Glas moussierte. „Eigentlich ein Rotwein, der aber als solcher etwas viel Tanin hat“, berichtet der Sommelier. Also habe man aus den Trauben nach Champagnerart einen Schaumwein gemacht – und ein wunderbares Ergebnis erzielt. Dazu gibt es frisches Brot mit einer fluffigen Sardellen-Mascarpone-Creme, bevor der erste Gang startet: Kaisergranat-Spinat-Champignon-Zitrone. Dazu ein Glas Weißwein,
ein As Cores de Vinho Verde – Vinho Branco D. O. C., und den Hinweis, dass alles, was auf die Lage von Weinen hinweist,
aus Portugal stammt.  

D.O.C. – die Portugiesen haben es erfunden! 

„1711 gab es in Portugal bereits eine Herkunftsbezeichnung“, erklärt Steffi. Alles, was Weinrecht anginge, stamme ursprünglich aus dem Land an der Algarve. „Wenn wir heute beispielsweise über D. O. C., auf Portugiesisch ‚Denominação de Origem Controlada‘ oder auch ‚kontrollierte Ursprungsbezeichnung‘ reden, dann geht das auf die Portugiesen zurück“, betont der Sommelier. Die D. O. C.- Bezeichnung sei aber nicht nur ein Hinweis auf ein klar definiertes geographisches Gebiet, sondern auch auf die Vorgaben hinsichtlich der Rebsorten und des Anbaus. „Die Bezeichnung haben nicht etwa die Franzosen oder die Italiener, sondern die Portugiesen erfunden.“ 

Steven W. Kelly

Terrassenwein in Rosé 

Weiter geht es mit einem Baía Azul – Vinho Rosé zur Vichysoisse-Kalbtartar-Kartoffelstroh-Wildkräutern. Die kalte Lauchsuppe mit dem Tartar und dem Roséwein erinnert an einen lauen Sommerabend, wenn die Hitze des Tages nachgelassen hat, es aber noch warm genug ist, um am Meer draußen zu sitzen. „Das ist ein Terrassenwein“, meint Steffi – perfekt auch für den Sommer daheim. 

Das Highlight: der Pink Port 

Das absolute Highlight des Abends ist aber der Barão de Vilar Pink Port, der durch seine Süffigkeit und Süße zunächst eher an einen Likör denken lässt, aber in perfekter Harmonie den geräucherten Lachsrücken-Tomate-Dattel-Gartenkresse zum Schwimmen bringt. Wenn so der Sommer in Portugal ist, dann möchte man sofort dorthin reisen. „Es gibt vielleicht fünf Prozent Roséportweine“, betont Steffi. Der Rosé ist also eine Rarität im Glas. 

Ausschließlich handgemacht 

Der nächste Rotwein ist ein Trincadeira – Plansel Selecta. Er wird ausschließlich manuell hergestellt. Keine maschinelle Weinpresse, die die Trauben zerquetscht, stattdessen werden sie klassisch mit den Füßen zertreten. „Der Wein wird werkzeugfrei gemacht. Er ist keinen metallischen Einflüssen ausgesetzt“, berichtet der Sommelier. Zum handgemachten Rotwein gibt es passend Lammrücken mit Kräuterkruste-Spargel-Kartoffel und Bearnaise. Und zum Abschluss? Gibt es Schokoladenvariationen-Heidelbeere-Marsala-Portulak und einen Barão de Vilar Late Botteld Vintage Port. 

Die nächsten Reisen zum Wein 

Exklusives Essen, gute Weine, Informationen und ein sehr aufmerksames Serviceteam: Vier Stunden dieser Weinreise vergingen wie im Fluge. Sicherlich, man kann einen solchen Abend auch schneller genießen – andere Gäste waren durchaus nach drei Stunden schon fertig. Doch für diese geschmackliche Reise sollte man sich Zeit nehmen. Es lohnt sich. 

Wer nach diesem Abend Portugal noch nicht lieben sollte, der wird bei der nächsten Weinreise vielleicht seine Leidenschaft zu einem bekannten Weinland (wieder-)entdecken: Die nächste kulinarische Weinreise führt am 12. Mai nach Frankreich. Danach geht es am 9. Juni nach Deutschland. Anmeldungen nur telefonisch unter (0511) 30186710 oder an der Kasse des GOP-Varieté Hannover. 

Text: Dr. Heike Schmidt, Foto: Dr. Heike Schmidt & G.O.P Hannover 

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