Neue Farbe gefällig? In der dekorativen Kosmetik wird es eisig und frostig. Ob Chanel oder Dior – die Nobilis hat sich in Sachen Make-up und Kosmetik über die Trends 2024 informiert.
Wenn Jennifer Kirscht über die Trends in der dekorativen Kosmetik für 2024 spricht, kommt immer wieder ein Wort vor: Glow. Das englische Wort umschreibt dabei, was man im Deutschen wohl mit „Strahlen“ bezeichnen würde. „Die Zeiten von matt, matt, matt sind vorbei“, weiß die Visagistin, die sich bei der Parfümerie Liebe unter anderem mithilfe von dekorativer Kosmetik um das gute Aussehen der Kundinnen kümmert. Aber: Matt ist noch immer die Basis, auf der Highlights gesetzt werden. „Ziel ist es, einen frischen Glow zu erzielen – also ein gesundes Aussehen“, erklärt Jennifer Kirscht. Man wolle nicht mehr unbedingt geschminkt aussehen, sondern eher wie nach einem Spaziergang an der frischen Luft: rosig und strahlend.
Durchfeuchtete Haut ist das Geheimnis
Um diesen Effekt zu erzielen, kommt es auf eine gute Grundlage an. „Bei einem Tages-Make-up gilt: Je besser die Haut durchfeuchtet ist, desto länger hält das Make-up“, erklärt Kirscht. Sie empfiehlt, die Haut mit einer Hyaluroncreme vorzubereiten: „Das ist noch immer die beste Wahl.“ In einem zweiten Schritt cremt sie mit einer Pflege die Lippen ein. Da unser heutiges Modell, die 17-jährige Auszubildende Ivana Kovacevic, leicht unreine Haut hat, erhält sie zusätzlich eine „Vitamin Enriched Face Base“, „die gut einzieht und einen Matt-Effekt hat“.
Auf diese Basis trägt die Expertin mit einem Pinsel die Foundation auf – diese beinhaltet schon leichte Glanzpartikel. „Ich nehme einen Pinsel, weil ich damit präziser arbeiten kann“, erklärt sie. Auch der Puder, mit dem sie anschließend an der Stirn, unterhalb der Wangenknochen und der Kinnlinie die Konturen setzt, hat leichte Glanzpartikel. Dabei ist Glanz nicht gleichzusetzen mit Glitzer. Glanzpartikel reflektieren das Licht und bringen die Haut zum Leuchten. „Das sind Weichzeichner, die in etwa funktionieren wie Filter“, sagt Kirscht.
Kühle Farben und Glitzer sind der neueste Trend
Wer Augenschatten hat, kommt an Concealer nicht vorbei. Auch diesen trägt die Visagistin mit einem Pinsel auf. Es folgt eine Base für die Augenlider, damit die dekorative Kosmetik auch hält. Denn jetzt darf es auch tagsüber glitzern und funkeln: Luxuskonzerne wie Chanel oder Dior setzen dabei auf frostige Töne wie kühle, pudrige Rosétöne, eisiges, rauchiges Blau oder pures Weiß. Das Weiß trägt Jennifer Kirscht plakativ mit dem Finger auf. Sie verblendet die Farbe und setzt anschließend mit dem Pinsel frostiges Grau darüber. „Genau dort, wo der Knochen der Augenhöhle beginnt“, erklärt sie. Harte Übergänge zwischen den Farben werden verblendet, das heißt, sie werden weich ineinander gestrichen.
Wer es schon tagsüber etwas dramatischer mag, der setzt anschließend noch rauchiges Blau in den Winkel. Der Vorteil des neuen „glowy“-Trends mit Glitzer: Aus einem Tages-Make-up lässt sich superschnell ein Abend-Look kreieren. „Dann einfach das komplette Lid mit dem rauchigen Ton zum Smokey Eye schattieren“, erklärt die Visagistin, die anschließend noch den oberen Wimpernkranz mit Eyeliner optisch verdichtet.
Die Lippen werden anschließend mit einem Lipliner umrandet. Auch diese Farbe verblendet die Expertin nach innen. Anschließend kommt ein Lip-Maximizer-Gloss in der Farbe Holo Pink von Dior darüber. Jetzt noch die Augenbrauen mit etwas Fixiergel glätten – fertig ist ein strahlender Look, der partiell glitzert und auch schon tagsüber ein wenig Glamour versprüht.
Text: Heike Schmidt, Fotos: Lorena Kirste