Der Stadtsportbund Hannover unterstützt und zeichnet mit dem Logo „Respekt Vereint!“ Mitgliedsvereine aus, die sich gegen jegliche Art von Diskriminierung einsetzen.
Text & Fotos: Saskia-Janice Dralle
Bei der Auftaktveranstaltung der Initiative auf dem Sportplatz des TuS Bothfelds stellten sich die Mitgliedsvereine vor: Neben dem Hannoverschen Sport-Club, Hannover 96, dem FC Can Mozaik beteiligten sich auch der Turn-Klubb zu Hannover und der TuS Bothfeld. Die Idee für das Projekt hatten SSB-Vizepräsident Michael Rabe und Ulf Jürgensen, Schulleiter der Berufsbildenden Schule 2 der Region Hannover, nach den Anschlägen in Hanau im Frühjahr 2020. Auf sportlicher Ebene wollen sie sich innerhalb der Vereine gegen Rassismus engagieren: „Die Sportvereine sind das Abbild der Gesellschaft“, betont Vizepräsident Rabe. Mit der BBS2, der Koordinierungsstelle Sport und Geflüchtete, dem TK Hannover und der Hannoverschen Sportjugend hat der Stadtsportbund das Konzept ausgearbeitet. Gemeinsam wollen sie Menschen für das Thema sensibilisieren, präventive Maßnahmen umsetzen und ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. „Toleranz muss in die Köpfe, aber vor allem in die Herzen der Menschen“, sagt Bürgermeister Thomas Hermann, der bei der Veranstaltung Ministerpräsident Stephan Weil vertrat. Unterstützung bekommt das Projekt auch von Olympia-Ruderin Carlotta Nwajide und 96-Zehnkämpfer Malik Diakité. Beide agieren als Botschafter für „Respekt Vereint!“.
Und durch Logos auf Trikots, Flyern und Aufstellern will Hannover 96 das Projekt weiter promoten und die Gesellschaft auf das Problem aufmerksam machen. „Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil, um gegen Diskriminierung vorzugehen“, sagt Wolfgang Niggeweg, zweiter Vorsitzender des HSC Hannovers, „wir wollen innerhalb der Kulturen vermitteln und den Menschen das Problem vor Augen führen.“ So wollen die Vereine auch die Eltern der Kinder und die Übungsleiter mit einbinden und den Kindern beim Sport schon früh den respektvollen Umgang miteinander beibringen. „Gerade auf dem Spielfeld sind rassistische Äußerungen kein Einzelfall – sei es vom Schiedsrichter, dem Gegenspieler oder den Zuschauern“, sagt Hermann. „Im ersten Artikel des Grundgesetzes steht genau das, wofür ‚Respekt Vereint!‘ steht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Auch der FC Can Mozaik impliziert in seinem Vereinsnamen den Respekt gegenüber anderen Menschen. „Can bedeutet Lebewesen: der Mensch steht im Vordergrund. Mozaik steht für viele kleine Teilchen – und zusammen sind wir eins“, erklärt Murat Yasik, Vorsitzender des FC Can Mozaik. Jeder Verein muss erklären, dass er sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung ausspricht – nur dann verleiht der Stadtsportbund Hannover das „Respekt Vereint!“-Logo. Bürgermeister Hermann wünscht sich, dass sich in Zukunft viele Vereine beteiligen und ihr Zeichen gegen Diskriminierung setzen.