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Hannover deine Menschen mit Charlotte Jarosch von Schweder

Charlotte Jarosch von Schweder ist Sängerin und Kulturmanagerin. Sie arbeitet als Geschäftsführerin und Kulturbeauftragte bei der Katholischen Kirche in Hannover und der Region und ist Geschäftsführerin des Kolumbariums Hl. Herz Jesu in Hannover-Misburg. Außerdem ist sie als Rettungssanitäterin ehrenamtlich für den Malteser Hilfsdienst im Einsatz.

Wie sind Sie nach Hannover gekommen, was verbindet Sie heute mit der Stadt?

Ich bin 1982 in Hannover geboren, also eine gebürtige Hannoveranerin. Die Stadt ist meine Heimat. Ich bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ich habe hier gelacht, gezweifelt, geweint, Hoffnung geschöpft und gekämpft. Ich habe diese Stadt verlassen und dann überall verteidigt, denn nichts ist ja doofer als Hannover. Hier gibt es nichts … keine Kultur … keine besondere Geschichte … keine attraktive Architektur … keine schöne Landschaft … keine Erfolge … und so weiter. Die üblichen Vorurteile an denen sich gefühlt jeder Hannoveraner und jede Hannoveranerin wohl abarbeiten muss. Ich bin zurückgekommen, wieder angekommen.

Was schätzen Sie besonders an Hannover?

Diese Stadt und Region haben alle Vorteile einer Großstadt, aber nicht ihre Nachteile. Hannover ist voller Kultur, hat eine so besondere Geschichte und besondere Geschichten, ist interreligiös und sozial engagiert und weist viele Leuchtturm-Projekte auf, die bundesweite Strahlkraft haben. Die Stadt ist von ihrer Infrastruktur außergewöhnlich und bietet eine unglaubliche Menge an Möglichkeiten, Angeboten und Orten der Erholung. Ups, ich fange schon wieder an, in die Spule der Verteidigungsauflistung für Hannover zu geraten. Ich habe hier Familie, Freunde, Gleichgesinnte. Meine Kinder wachsen hier auf, sie gehen hier noch zur Schule oder studieren nun in einer anderen Stadt.

Wo sind Sie in Hannover am liebsten?

Im Wilhelm Busch Museum und im Merz Raum im Sprengel Museum. Am Maschsee ­– dort kann man den Akku aufladen. Und die Eilenriede ist so wunderschön, wenn dort alles blüht und man mit dem Fahrrad fast durch die ganze Stadt fahren kann. Aber Hannover hat noch mehr Orte, wo ich mich wohl fühle, und es gibt noch mehr zu entdecken. Liebe auf den dritten Blick.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich bin ehrenamtlich beim Malteser Hilfsdienst e.V. in der Gliederung Hannover im Katastrophenschutz (Notfallvorsorge, Bevölkerungsschutz), als Einsatzkraft der Schnellen Einsatzgruppe im Bereich Sanität (Rettungssanitäterin), Verpflegung (Verpflegungshelferin), Ausbildung (Medizinische Fachausbilderin), PSNV-E (Psycho Soziale Notfall Vorsorge für Einsatzkräfte) und Öffentlichkeitsarbeit (Öffentlichkeitsbeauftragte) aktiv. Ich war und bin regelmäßig im Einsatz unter anderem bei jährlich mehreren Evakuierungen wegen Bombenfunden in Hannover, im Impfzentrum, bei mobilen Impfteams, bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, bei Einsätzen bezüglich des Krieges in der Ukraine, bei Veranstaltungen, die sanitätsdienstlich abgesichert werden und in Bereitschaft der aktuellen Hochwasserlage in Niedersachsen. Und ich bin für Öffentlichkeitsarbeit, Social Media und Fundraising des Katastrophenschutzes und des Wärmebusses zuständig. Ich leite im Team den Wärmebus und bin dort aktive Helferin. Als Ausbilderin für Erste Hilfe gebe ich Kurse für Kinder ab fünf Jahren unter dem Titel „Abenteuer helfen“ und Erste-Hilfe-Kurse/Fortbildungen als Medizinische Fachausbilderin. Außerdem bilde ich Schulsanitäter und -sanitäterinnen an der St. Ursula Schule sowie Einsatzsanitäter und -sanitäterinnen für den Katastrophenschutz aus.  Ich fahre aktiv Herzenswunschs-Krankenwagen und begleite sterbende Menschen bei ihrem letzten großen Wunsch. Ich bin außerdem Elternvertreterin an der St. Ursula Schule.     Und ich gehe gerne zum Sport in den TKH, dort trainiere ich im Gesundheitsstudio. Und sonst mag ich es auch, einfach mal nichts zu tun und ein Buch von Walter Moers zu lesen.

Wo gehen Sie am liebsten essen, was ist Ihr Lieblingsgericht?

Das ist eine schwierige Frage. Erstens, weil es in Hannover zu viele Locations gibt, wo es leckeres und großartiges Essen gibt. Und zweitens, weil ich sehr, sehr gerne esse. Okay, außer Pilze, Rosenkohl, Fisch und Meerestiere. Und Pudding brauche ich auch nicht. Egal ob vegetarisch, vegan oder mit Fleisch. Ich liebe die asiatische Küche sehr, vor allem vietnamesische Gerichte und scharfes Essen. Doch genauso liebe ich die traditionelle deutsche Küche. Ich schätze das Projekt Anna Leine als inklusives Café sehr, dort gehe ich gerne hin. Aber wenn ich mich festlegen muss, dann esse ich am liebsten bei meiner Mutter zu Hause und zwar ihre selbstgemachten Rindrouladen mit Rotkohl und Kartoffeln am Heiligabend.

FYI:

Beruflich bin ich studierte Sopranistin und Kulturmanagerin und seit einem Jahr die Geschäftsführende Leitung und Kulturbeauftragte des Kolumbariums Hl. Herz Jesu der Gemeinde St. Martin-Ost in der Katholischen Kirche in Hannover und Region.

Neben meinem Studium im Hamburg und meinem Schaffen in der Kulturszene, habe ich mit 15 Jahren angefangen in der Pflege und im Rettungsdienst zu arbeiten. Als Qualifikation habe ich hier die Pflegehelferin und den Rettungssanitäter vorzuweisen.

Text: Martina Steffen und Charlotte Jarosch von Schweder, Fotos: Privat