Jeder kennt’s – gestern eingekauft und heute zeigt das Obst und Gemüse bereits braune Stellen und welke Blätter. Ca. 75 Kilogramm Lebensmittel landen jedes Jahr pro Person im Müll – ein Großteil davon durch falsche Lagerung. Das lässt sich durch einige clevere Tricks vermeiden. Wie Sie Obst und Gemüse frisch halten, verraten wir Ihnen hier – das ist nicht nur gut für unsere Umwelt, langfristig lässt sich auch richtig Geld einsparen.
Text: Lena Pakzad; Titelbild: M.studio © stock.adobe.com
Obst und Gemüse frisch halten startet schon beim Kauf
Was frisch eingekauft wird, hält auch länger. Achten Sie bereits im Supermarkt darauf, wie frisch das Gemüse wirkt, wenn Sie wissen, dass Sie es zuhause noch einige Zeit lagern möchten. Welke Blätter und verfärbte Stellen weisen auf eine verkürzte Haltbarkeit hin. Regionale Produkte sind aufgrund der kürzeren Transportwege oft länger haltbar. Achten Sie auch auf die Verpackungen: In Plastikverpackungen sammelt sich oft Kondenswasser. Dadurch kann das Gemüse schneller schimmeln.
Nachhaltigkeits-Tipp: Wenn Sie wissen, dass Sie Obst und Gemüse am gleichen oder am nächsten Tag verbrauchen werden, greifen Sie ruhig zu Ware, die bereits etwas länger im Regal liegt. Diese ist noch genauso gut wie die neuere Ware – nachgereiftes Obst hat sogar mehr Vitamine – allerdings wird Obst mit unschönen Stellen im Supermarkt leider oft weggeworfen.
Obst und Gemüse frisch halten im Kühlschrank
Gemüse bleibt im Kühlschrank länger frisch? Richtig, aber auch hier ist einiges zu beachten. Legen Sie Gemüse immer in das Gemüsefach. Dort herrscht immer eine Temperatur von 2-3 Grad, diese ist für die meisten Gemüsesorten ideal. Doch auch hier gibt es Ausnahmen.
Kartoffeln: Lagern Sie Kartoffeln trocken, lichtgeschützt bei ca. 10 Grad. Das muss nicht im Kühlschrank sein, auch im Keller oder einer kühlen Vorratskammer fühlen sich Kartoffeln wohl. Kartoffeln sollten jedoch nicht gemeinsam mit Zwiebeln gelagert werden. Die Zwiebeln nehmen die Feuchtigkeit der Kartoffeln auf und beginnen zu schimmeln.
Paprika und Gurken: Paprika, Gurken aber auch Zucchini und Auberginen benötigen es nicht so kalt. Werden Sie bei Temperaturen unter 10 Grad gelagert, bekommen Sie schneller Dellen und beginnen zu schimmeln. Sie gehören im Kühlschrank also in das oberste Fach.
Gemüse richtig vorbereiten für den Kühlschrank
Bevor das Gemüse in den Kühlschrank kommt, sollte es sorgfältig vorbereitet werden. Entfernen Sie bei Wurzelgemüse, zum Beispiel bei Radieschen, die grünen Blätter. Diese entziehen dem Gemüse Feuchtigkeit und lassen es schneller welken. Das Grün an Karotte, Kohlrabi oder Radieschen müssen Sie übrigens nicht wegwerfen: Es macht sich super im Salat oder in Eintöpfen.
Gemüse, das schnell austrocknet, wickeln Sie in feuchte Küchentücher. Wurzelgemüse, Spargel oder Salat bleiben so einige Tage länger frisch und knackig. Haben Kartoffeln schon Keime gebildet, schneiden Sie diese am besten heraus. Die Keime enziehen der Knolle Feuchtigkeit.
Bevor Karotten oder Radieschen in den Kühlschrank kommen, sollte man die grünen Blätter abschneiden, da sie dem Gemüse Feuchtigkeit entziehen. Bild: rh2010 © stock.adobe.com
Gehört Obst in den Kühlschrank?
Nicht jedes Obst fühlt sich im Kühlschrank wohl. Während Äpfel, Birnen und weiteres heimisches Obst im Kühlschrank sogar mehrere Wochen lang knackig bleibt, bevorzugen exotische Obstsorten wärmere Lagerplätze. Ananas, Bananen, Papaya, Mango etc. lagern Sie lieber bei Zimmertemperatur. Sind diese Obstsorten längere Zeit der Kälte ausgesetzt, verlieren Sie Geschmack und Vitamine.
Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren sind im frischen Zustand nicht lange haltbar. Kaufen Sie frische Beeren also möglichst am selben Tag, an dem Sie das Obst verwenden möchten. Möchten Sie Beeren auf Vorrat lagern, greifen Sie zu Tiefkühlware. Diese wird frisch eingefroren und die Beeren verlieren – anders als in der Konservenvariente – nicht an Vitaminen. In Obstkonserven wird für die längere Haltbarkeit oft Zucker zugesetzt – für eine gesunde Ernährung sind diese Produkte daher nur bedingt geeignet.
Tomaten in den Kühlschrank?
Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank, da das Aroma der Tomaten dort schnell verloren geht. Auch sollten Sie Tomaten immer getrennt von anderem Gemüse und Obst lagern. Der Grund: Sie verströmen das Hormon Ethylen, welches den Reifeprozess beschleunigt. Anderes Obst und Gemüse bleibt daher getrennt von Tomaten länger frisch. Auch einige Obstsorten, wie zum Beispiel Äpfel, Avocados, Bananen und Pfirsiche produzieren Ethylen.
Droht das Obst doch einmal, schlecht zu werden, ist es nicht immer nötig, es wegzuwerfen: Auch als Kompott oder Marmelade kann das Obst noch auf den Tisch kommen. Bild: Inka © stock.adobe.com
Gegen Lebensmittelverschwendung: einfach Obst und Gemüse frisch halten
Wenn Sie einige Besonderheiten beachten, ist es ganz einfach möglich, Obst und Gemüse frisch zu halten. Sollten Sie dennoch einmal nicht alles gekaufte Gemüse verbrauchen, können Sie die meisten Gemüsesorten auch unkompliziert einfrieren. Dafür schneiden Sie das Gemüse klein, entfernen ggf. die äußeren Blätter oder die Wurzeln und frieren das Gemüse portionsweise ein. Die meisten Sorten halten so 3-4 Monate.
Überreifes Obst können Sie zu Marmeladen oder Kompott verarbeiten, dieser bleibt lange Zeit haltbar.
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