Wenn der Sommer in Hannover Einzug hält und die Abende länger werden, zieht es Verliebte hinaus ins Freie auf der Suche nach dem perfekten Plätzchen für ein entspanntes Picknick zu zweit. Abseits vom Großstadttrubel offenbart Hannover eine Fülle idyllischer Oasen: stille Winkel am Wasser, verträumte Parkwiesen unter alten Bäumen und versteckte Aussichtspunkte mit Charme. Wir stellen Ihnen die romantischsten Picknickplätze der Stadt vor.
Stadtpark: Eleganz und Ruhe im Grünen
Direkt beim Hannover Congress Centrum (HCC) verbirgt sich mit dem Stadtpark eine historische Gartenanlage, die romantische Herzen höherschlagen lässt. In dem denkmalgeschützten Park vereinen sich unterschiedliche Gartenstile zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk. Kunstvoll angelegte Blumenbeete, plätschernde Wasserspiele und verschlungene Pfade durch prächtige Staudenbeete laden dazu ein, Hand in Hand auf Entdeckungstour zu gehen. Zahlreiche lauschige Plätze zwischen alten Gehölzen bieten Rückzug und Stille. Ob auf einer Bank mit Blick auf eine Springbrunnen-Fontäne oder auf der Wiese unter duftenden Linden – der Stadtpark verwöhnt seine Besucher mit einer gepflegten, eleganten Atmosphäre. Hier kann man die Hektik des Alltags vergessen und im sommerlichen Grün stilvoll die gemeinsame Zeit verbringen.
Von-Alten-Garten: Verwunschene Parkidylle in Linden
Versteckt im lebendigen Stadtteil Linden liegt der Von-Alten-Garten, ein kleines Gartenjuwel voller Geschichte und alter Bäume. Einst der Privatpark der adligen Familie von Alten, bezaubert der Park heute mit seinem urigen Charme. Mächtige, jahrhundertealte Buchen und Eichen spenden Schatten, während das Sonnenlicht in Mustern auf den Rasen tanzt. Auf verschlungenen Pfaden gelangt man zu einem alten Steinportal und den Resten eines historischen Turms, dem sagenumwobenen „Hexenturm“, der dem Ort eine geheimnisvolle Note verleiht. Hier, abseits der großen Parks, geht es gemächlich zu: Man trifft sich zum Boule spielen, und hin und wieder flaniert jemand mit dem Hund vorbei. Auf einer Decke unter dem Blätterdach lässt sich im Von-Alten-Garten wunderbar die Zweisamkeit genießen, umgeben vom Flair längst vergangener Zeiten und dem Zwitschern der Vögel hoch oben in den Ästen.
Lindener Berg: Sonnenuntergang über den Dächern
Auf dem Lindener Berg liegt Hannover Ihnen sprichwörtlich zu Füßen. Dieser Aussichtspunkt im Westen der Stadt ist ein Geheimtipp für romantische Stunden mit Weitblick. Oben am historischen Lindener Turm eröffnen sich fantastische Blicke über die Dächer der Stadt bis hin zum Rathaus und den Fernsehturm. Für ein Picknick findet man auf dem Lindener Bergfriedhof, der direkt angrenzt, wunderschöne Plätze zwischen alten Grabmälern und Kirschbäumen, die im Frühling rosa blühen und im Sommer angenehm Schatten werfen. Besonders magisch wird es hier bei Sonnenuntergang: Wenn der Himmel sich orangerot färbt und langsam die Lichter der Stadt angehen, breitet sich eine einzigartige Stimmung aus. Nach Einbruch der Dunkelheit funkeln die Sterne über der Volkssternwarte Hannover. Romantik pur unterm Sternenhimmel, die man gemütlich eingekuschelt auf der Picknickdecke erleben kann.
Schneller Graben und Leinemasch: Versteckte Auenromantik
Für echte Kenner romantischer Plätze führt kein Weg am Leine-Wehr „Schneller Graben“ vorbei – ein beschauliches Wiesenplätzchen, das etwas versteckt in der Leinemasch hinter dem Stadion liegt. Dort, wo die Leine sich gabelt und ein kleiner Kanal namens Schneller Graben parallel fließt, breitet sich eine Flusslandschaft voller ursprünglicher Schönheit aus. Weite Wiesen, durchzogen von glitzernden Wasserarmen, und im Sommer ein Meer aus Wildblumen bilden die traumhafte Kulisse für Ihr Picknick. Unter urigen Weiden am Ufer findet sich immer ein Fleckchen, an dem man ungestört die Beine im Wasser baumeln lassen kann. Wenn abends die Sonne langsam hinter den Baumkronen versinkt, verwandelt sich die Leinemasch in ein natürliches Freiluft-Theater: Der Himmel malt Pastellfarben, die sich im stillen Wasser spiegeln, und ein leises Rauschen erfüllt die Luft, wenn ein Schwarm Enten über den Fluss zieht.
Hermann-Löns-Park: Naturidyll mit historischem Charme
Im Stadtteil Kleefeld verbirgt sich mit dem Hermann-Löns-Park eine grüne Oase, in der beschaulich-romantische Momente praktisch vorprogrammiert sind. Dieser liebevoll gestaltete Landschaftspark aus den 1930er Jahren vereint typische niedersächsische Landschaftselemente mit vielfältigen Gärten, Teichen und Wiesen in einem besonderen Gestaltungskonzept. Spazierwege führen an blühenden Wildblumenwiesen vorbei, durch kleine Wäldchen und entlang natürlicher Teiche, in denen Seerosen treiben. Gleich am Eingang grüßt eine historische Bockwindmühle von 1701, neben der einstigen Meierei des Guts. Ein malerisches Ensemble, das dem Park zusätzlichen Charme verleiht. Sucht man ein ruhiges Plätzchen, wird man schnell fündig: Etwa am Ufer des Annateiches, wo Trauerweiden ihr grünes Dach über die Wasseroberfläche spannen, oder auf einer der weitläufigen Liegewiesen mit Blick auf vereinzelte Obstbäume. Im Hermann-Löns-Park fühlt man sich der Natur ganz nah.
Maschpark: Idylle am Rathausufer
Mitten in der Stadt und doch herrlich ruhig: Der Maschpark liegt malerisch eingebettet zwischen blühenden Beeten, einem Teich und dem historischen Neuen Rathaus. Hier spiegelt sich die Sandsteinfassade des Rathauses im Wasser und taucht den Park in märchenhaftes Licht, besonders in den Abendstunden. Auf den gepflegten Rasenflächen findet sich immer ein lauschiges Plätzchen fernab vom Trubel, wo man ungestört die Zweisamkeit genießen kann. Enten ziehen ihre Kreise auf dem Teich und über den Bänken rascheln sanft die alten Bäume. Eine stimmungsvolle Kulisse für ein romantisches Sommer-Picknick mitten in Hannover.
Hinüberscher Garten: Romantik zwischen Geschichte und Natur
Wer bereit ist, einen Abstecher ins etwas außerhalb gelegene Marienwerder zu machen, wird mit einem nahezu verwunschenen Ort belohnt: dem Hinüberschen Garten. Dieses historische Landschaftsparadies, oft als Kleinod Hannovers bezeichnet, strahlt eine ruhige, beinahe mystische Atmosphäre aus. Jahrhundertalte Eichen und Buchen säumen die schattigen Pfade, die vorbei an sanften Wiesen und kleinen Bächen führen. Immer wieder entdeckt man Relikte vergangener Zeiten. Allen voran den Hexenturm, eine romantisch überwucherte Ruine, die zwischen den Bäumen hervorlugt. In der Nähe murmelt ein kleiner Bach über Steine und verleiht dem Ort zusammen mit dem Vogelgezwitscher eine meditative Klangkulisse. Es ist dieser einzigartige Mix aus Geschichte und Natur, der den Hinüberschen Garten so besonders macht: Man fühlt sich in eine andere Epoche versetzt, während man zugleich die unberührte Schönheit der Landschaft genießt. Für ein Picknick breitet man die Decke am besten auf einer der großzügigen Wiesen am Rande der Leineaue aus, mit Blick auf das nahe Kloster Marienwerder.
Maschsee: Sommer am Wasser
Der Maschsee ist Hannovers blaues Herz und bietet rund um seine Ufer zahlreiche Rückzugsorte für Verliebte. Zwar ist der sechs Kilometer lange Uferweg beliebt bei Spaziergängern und Radfahrern, doch ein paar Schritte abseits der Hauptwege findet man überraschend ruhige Ecken. Besonders am südlichen und westlichen Ufer laden versteckte Wiesen und Bänke zum Verweilen ein – mit Blick über das glitzernde Wasser, auf dem gemächlich Schwäne und Ruderboote vorbeiziehen. Im goldenen Licht des Sonnenuntergangs wirkt der See fast magisch: Dann taucht die untergehende Sonne die Szenerie in warmes Rotorange, und das leise Plätschern der Wellen untermalt Ihr Picknick mit natürlicher Sommermusik.
Eilenriede: Waldromantik in der Großstadt
Die Eilenriede, einer der größten Stadtwälder Europas, ist ein Paradies für alle, die die Natur lieben und Ruhe suchen. Tief im grünen Dickicht dieses „Grünen Herzens“ von Hannover findet man verwunschene Lichtungen und moosige Baumgruppen, wo das Sonnenlicht in Streifen auf den Waldboden fällt. Ein Picknick hier bedeutet Vogelgezwitscher statt Stadtlärm und den Duft von Kiefern statt Autoklang. Besonders schön sind kleine Waldwiesen nahe verborgener Teiche oder Bäche, wo Sie auf einer Decke unter uralten Eichen die Zweisamkeit genießen können. In der Eilenriede fühlt es sich an, als wäre die Stadt weit weg. Perfekt für ein romantisches Picknick im Schatten der Bäume, begleitet vom Rascheln der Blätter im Sommerwind.
Ricklinger Kiesteiche: Badebucht im Abendlicht
Im Süden Hannovers, eingebettet in die weitläufige Leineaue, liegen die Ricklinger Kiesteiche. Eine Kette kleiner Seen, die sich zu einem malerischen Naherholungsgebiet aneinanderreihen. Hier findet jeder sein persönliches kleines Strandparadies. Einige der Kiesteiche sind offizielle Badeseen, andere stille Naturteiche, an deren Ufer Schilf und Weiden für verträumte Atmosphäre sorgen. Ein Picknick an den Ricklinger Kiesteichen verbindet das Beste aus zwei Welten: nach Herzenslust schlemmen und anschließend Hand in Hand ins kühle Nass springen. Besonders reizvoll ist ein Sundowner-Picknick am Ufer, wenn die Sonne golden über dem Wasser steht. Das leise Gluckern der Wellen, der weite Himmel und vielleicht ein paar Wasservögel, die ihre Kreise ziehen, schaffen einen unvergesslichen Moment. Ob man sich für Nudelsalat und Bier oder doch für Sushi und Sekt entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Hauptsache, man genießt diese Auszeit zu zweit. Und wer weiß: Vielleicht lockt der laue Abend ja noch zu einem Mondscheinschwimmen im ruhigen Naturbecken etwas abseits, während rundherum die Grillen zirpen.
TEXT und FOTOS: Roksana Leonetti
