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Ausflugstipps: Mehr als nur Meer

31. Mai 2024

Eine Radtour rund ums Steinhuder Meer führt zu Aussichtstürmen und durchs Moor. Zu sehen sind viele Vogelarten und Wasserbüffel.

Wer gern per Rad unterwegs ist, um Neues zu entdecken und sich zu entspannen, ist an Niedersachsens größtem See auf gutem Kurs. Rund um das 30 Quadratkilometer große Steinhuder Meer laden 600 Kilometer ausgewiesener und vernetzter Radwege zu Ausflügen ein. Den 32 Kilometer langen Steinhuder-Meer-Rundweg fahren so alljährlich rund eine Million Gäste. Die Tour führt dabei auf gut ausgebautem Untergrund und nahezu ohne Steigungen mit guter Ausschilderung zu Aussichtstürmen – und sogar durchs Moor. Bei passender Wahl des Start- und Zielortes der Umrundung kann man sich abschließend dann beispielsweise in Lokalen angemessen mit Pasta und auch den Wunstorfer „Gamba Zamba“-Garnelen für seine Anstrengungen verwöhnen. Ausflügler benötigen für die gemütliche Tagestour noch nicht einmal das eigene Rad: In Steinhude gibt es mehrere Fahrrad-Verleihstationen.

Unterwegs findet der aufmerksame Radler auf den unter Naturschutz stehenden Moorflächen seltene Pflanzen wie Torfmoose und Wollgräser. Beobachtungstürme bieten gute Ausblicke über die Landschaft und auch auf die abwechslungsreiche Tierwelt, von zahlreichen Vogelarten bis zu Hase und Reh. Sogar Wasserbüffel können bestaunt werden. Beispielsweise am Westrand des Steinhuder Meeres, in den Meerbruchswiesen. Der 1200 Hektar große Meerbruch ist als Feuchtwiesenlandschaft mit seinen Flachwasserbereichen, Tümpeln und Gräben wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna. Tausende Zugvögel rasten und überwintern in diesem Naturparadies. Frösche – darunter auch der 2015 erfolgreich wieder angesiedelte Laubfrosch – sowie Molche, Watvögel, Enten und sogar Fisch- und Seeadler leben hier. 

Grundlage für dieses Biotop ist, dass seit den 1990er- Jahren die meisten Wiesen wieder vernässt worden sind. Landbewirtschaftung findet nur extensiv statt, dem Lebensrhythmus der Tiere angepasst. Und seit 2003 sorgen inzwischen rund 70 Wasserbüffel mit ihrem Appetit dafür, dass die Wiesenlandschaft und die Ufer offen bleiben. Ein Erlebnispfad führt zu zwei Beobachtungshütten und zu einem Aussichtsturm direkt am Ufer.

Über die Ökologische Schutzstation in Winzlar geht es durch Wiesen und Felder weiter zum Schloss Hagenburg, der ehemaligen Sommerresidenz der Schaumburger Grafen. Wer Eisvögel sehen möchte, hat hier gute Chancen.

Der rund 1,2 Kilometer lange Hagenburger Kanal verbindet als Wasserweg das Schloss direkt mit dem Steinhuder Meer. Für die Aufschüttung der Insel Wilhelmstein und den Festungsbau wurden von hier einst auf Booten Baumaterialien dafür transportiert. Ganz in der Nähe können im 13 Hektar großen Hagenburger Moorgarten und einem Findlingsgarten typische Pflanzen von Nieder- und Hochmooren ebenso wie steinerne Zeugen der Erdgeschichte betrachtet werden.

Das nahe Steinhude ist dann als Zwischenstopp oder Endstation ideal zum Bummel über die Uferpromenade, mit Kaffee, Bier und leckerer Küche, einem Besuch der Schmetterlingsfarm und dem Blick auf die hinter dem Wilhelmstein malerisch untergehende Sonne.

Wer nicht komplett um das Steinhuder Meer herum radeln möchte: Während der Saison kann man das Fahrrad im Fährverkehr bequem mit auf die andere Seite nehmen. Und Regiobus bietet mit seiner Fahrradbuslinie 835 von April bis Oktober an zahlreichen Haltestellen sogar die Mitnahme von Fahrrädern auf dem extra mitgeführten Anhänger mitsamt Rampe an. Für 16 Räder ist dort Platz, eine Reservierung ist nicht erforderlich.

Der kostenlose Flyer „Der Meerbruch“ ist im  Naturpark-Infozentrum in Steinhude, Am Graben 3–4, und im Naturparkhaus am Uferweg 118 in Mardorf erhältlich.

Rundweg Steinhuder Meer | 
Tel. 05033/95010 |
www.steinhuder-meer.de

TEXT und FOTOS: Torsten Lippelt

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