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Ausflugstipps: Der Alltag bleibt am Ufer

31. Mai 2024

Wer zur Insel Wilhelmstein segelt, der kann eine fast vergessene Welt entdecken.

Was hat rund 120 mal 120 Meter Kantenlänge, ist vorwiegend weiß-grün und außerdem ringsum von Wasser umgeben? Deutschlands mit nur vier Menschen kleinste, dauerhaft bewohnte Insel: die Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer. Wer sie besucht, nimmt sich eine ganz persönliche Auszeit vom Alltag, genießt gesteigerte Lebensqualität und findet ein entspannt-maritimes Flair unweit der Großstadt-Hektik. All dies bietet der Wilhelmstein mit seiner idyllischen Insellage inmitten von Niedersachsens größtem Binnensee, dem Steinhuder Meer. Bis zu 70.000 Besucher nehmen jährlich die Einladung zur Inselvisite wahr.

1761 bis 1765 von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe künstlich aufgeschüttet und als Festung errichtet, mitsamt dicken Mauern und Turm, Verlies und Kanonen, lädt die Insel heute Tagesgäste zum Besuch per offenem „Auswanderer“-Holzsegelboot oder mit dem Linienschiff von Steinhude und Mardorf aus ein. Neben der reizvollen Insel optik mit historischer Architektur und See-Lage locken das Inselrestaurant „Porto Lago“ mit seiner portugiesischen und regionalen Küche sowie im Sommer die Reihe der gefragten abendlichen Open-Air-Konzerte. In diesem Jahr sind es der als Sieger der TV-Show „The Voice Of Germany“ bekannt gewordene Blues-Rock-Sänger Andreas Kümmert (5. Juli, 20 Uhr), die beiden von der Band Fury in the Slaughterhouse bekannten Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder, die – unterstützt von Robby Schuller und Volker Rechin – als „Wingenfelder Quartett“ auftreten (6. und 10. Juli, 20 Uhr), sowie am 9. August zur selben Uhrzeit mit „Singers, Songs & Storytellers“ die Söhne Mannheims.

Wer es weniger musikalisch, sondern dafür spannender für seinen Geist und Gaumen möchte, findet jetzt mit dem aktuellen Krimi-Dinner „Der Schatz des Grafen Wilhelm“ genau das Richtige. An den ersten vier Juni-Sonntagen kann hier auf eine rund fünfstündige kulinarisch umrahmte Mörderjagd gegangen werden. 

Wobei das Ambiente passt: Das beliebte Ausflugsziel, auf dem heutzutage auch geheiratet werden kann, war einst nicht nur Militärschule, Wissenschafts- und Forschungszentrum sowie Sternwarte, sondern bis 1867 als Staatsgefängnis von Schaumburg-Lippe sogar Deutschlands erste Gefängnisinsel.

Wer heute auf dem romantischen Insel-Kleinod abends sein müdes Haupt gern auf ein weiches Kissen betten möchte, hat es da besser als vor 160 Jahren: Er kann auf dem Wilhelmstein sogar stilvoll übernachten. Das „Inselresort“, das auch das „Porto Lago“ neu aufgebaut hat und erfolgreich den Inselkiosk betreibt, vermietet in zwei historischen Gästehäusern Doppel- und Familienzimmer für bis zu vier Personen. Im historischen Baustil aus dem Jahr 1760, aber vor einigen Jahren aufwendig saniert, verfügen die modern ausgestatteten Hotelzimmer außerdem über einen tollen Blick auf das Steinhuder Meer. Mit kleinen Design-Details wird hier zudem an die Zeit des Inselerbauers und Namensgebers Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe erinnert.

Wer mehr sehen möchte, beispielsweise die beeindruckenden Sonnenuntergänge, genießt gern auch den 360-Grad-Panoramablick vom Turm, dem höchsten Punkt der Insel. Und lässt sich dabei Wilhelmstein-Geschichte und -Geschichten erzählen wie den Mythos rund um den „Stein huder Hecht“ – keine See-Delikatesse, sondern der Prototyp des ersten Unterseeboots der Welt. Vielleicht am besten beim Familientag für Jung und Alt am 27. Juni 2024.

Steinhuder Meer Tourismus | 
31515 Steinhude | Tel. 05033/9501-0 | 
www.steinhude-am-meer.de | 

Inselresort Wilhelmstein | 
Tel. 05033/911711 |
www.inselresort-wilhelmstein.de 

TEXT: Torsten Lippelt

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