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Netzwerken beim Niedersachsen-Abend 

26. April 2024

Das war rekordverdächtig! 1100 geladene Gäste waren beim Niedersachsen-Abend auf der Hannover Messe 2024 zu Gast. „So viele wie nie“, freute sich der Mitgastgeber und wie gewohnt charmante Moderator der Begrüßungsrunde, Dr. Volker Müller. Für den Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) war es indes ein ganz besonderer Abend: „Es wird mein letzter als Hauptgeschäftsführer der UVN sein. Den nächsten macht mein Nachfolger.“ Dieser steht schon fest: Benedikt Hüppe wird von August an die Geschäfte des UVN übernehmen. 

Dr. Volker Müller, Jochen Köckler

„Auf einem sehr guten Weg“

Doch bei diesem Niedersachsen-Abend blieb erst einmal alles wie gewohnt. Müller moderierte den Abend an und stellte zunächst die Mitveranstalter Wirtschaftsminister Olaf Lies, Messechef Dr. Jochen Köckler und den Präsidenten der IHK Niedersachsen, Matthias Kohlmann, vor, indem er sie zum Thema des Abends befragte: Wasserstoff. „Wir sind in dem Bereich auf einem sehr guten Weg“, erklärte Olaf Lies. Man sei bestens aufgestellt, um „Nummer Eins“ in Sachen Wasserstoff zu werden. In Niedersachsen habe man die Kavernen, ihn zu speichern, man sei aber auch im Bereich der Anwendung weit vorn. „Außerdem haben wir schon jetzt Unternehmen wie die Salzgitter AG, die für grünen Stahl stehen.“ 

Ziel: „grüner“ Stahl

Für Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, war dies das Stichwort. Er war zwar kein Mitveranstalter, aber Sponsor des Abends. „Wir bauen die erste Anlage zur Produktion von grünem Stahl“, erklärte er: „2026 wird sie so weit sein.“ So genannter grüner Stahl ist entweder Stahl, der unter Verwendung von Wasserstoff hergestellt wird, oder es handelt sich um CO₂-reduzierten Stahl beziehungsweise Stahl mit geringem Emissionsgehalt. Gänzlich CO₂-neutrale Stähle sind aktuell noch nicht verfügbar.  

Dr. Volker Müller, Olaf Lies, Gunnar Groebler, Dr. Jochen Köckler, Matthias Kohlmann

Wirtschaftliche Produktion

Die Salzgitter AG plant, grünen Stahl mit Wasserstoff herzustellen. Mehr als eine Million Tonnen Stahl sollen von 2026 an pro Jahr „grün“ erzeugt werden. Die bislang im Produktionsprozess eingesetzte Kokskohle soll dann durch Wasserstoff ersetzt werden. Manko: Wenn man bei der Herstellung auf Wasserstoff setzt, wird viel Energie verbraucht. Aus diesem Grund hat die Salzgitter AG bereits Großwindräder in Betrieb genommen. Ein Modell auf dem Stand der Salzgitter AG verdeutlichte dieses Projekt. „Wir werden zeigen, dass diese Produktion wirtschaftlich ist“, betonte Groebler. Schon jetzt nähmen Kunden den mit weniger CO₂ produzierten Stahl sehr gut an. „Sie sehen, dass mit weniger CO₂ produzierter Stahl mehr wert ist“, erklärte er. 

Ansgar Heise, Carolin Klöckler, Bettina Köckler, Dr. Jochen Köckler

Emissionsfrei fahren

„Es funktioniert“, das war auch die Botschaft von Matthias Kohlmann, Präsident der IHK Niedersachsen, der zur Eröffnung seines kleinen Beitrags auf der Bühne einen grünen Spielzeug-Lastwagen aus der Sakkotasche zog. „Wir werden uns CO₂-arm oder ganz neutral bewegen“, erklärte er das Ziel: Und das sei jetzt schon mit 300-PS-starken LKW in Niedersachsen möglich. „Die dürfen fahren – und es funktioniert“, betonte er. Allerdings könne es sein, dass die grünen LKW nicht so auffielen: „Wenn so ein Fahrzeug neben ihnen steht, könnte es sein, dass sie ihn nicht hören.“ 

Matthias Kohlmann

Zufriedener Messe-Chef

Der Hausherr und Mitveranstalter des Abends, Dr. Jochen Köckler, zeigte sich auch sehr zufrieden – besonders in Hinblick auf das Partnerland Norwegen, das in vielen Bereichen Vorreiter sei. „Sie wissen, was sie wollen, und äußern das sehr charmant“, erklärte er. Und das Beste sei: „Sie wollen wiederkommen.“ 

Wiederkommen wollen sicherlich auch die 1100 Gäste, die den Abend zum Austausch und Netzwerken nutzten. Und hoffentlich wird einer auch im kommenden Jahr – dann als Gast – dabei sein: Dr. Volker Müller. 

Olaf Lies, Dr. Jochen Köckler

Text: Dr. Heike Schmidt
Fotos: Marcus Prell/UVN

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