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Narrenotto für Thorsten und Kai Wingenfelder

02. Februar 2025

Die Lindener Narren Gala im Fritz-Haake-Saal brachte Promis und Ehrungen zusammen. Thorsten und Kai Wingenfelder erhielten den Narrenotto für ihr Lebenswerk. Doch was war der Grund für die Absagen von Christian Wulff und anderen?

Diese Tage werden Thorsten und Kai Wingenfelder so schnell sicherlich nicht vergessen: Bei der Gala der Lindener Narren hat Präsident Martin Argendorf die beiden Musiker der Kult-Band „Fury in the Slaughterhouse“ mit dem Narrenotto für ihr Lebenswerk „15 Jahre Wingenfelder“ ausgezeichnet. Sie waren nicht die einzigen Promis an diesem Abend, an dem die Dichte von Politikern, Künstlern und Wirtschaftsbossen erfahrungsgemäß am höchsten im Jahr ist.

Höchste Promi-Dichte im Jahr

Mit dabei waren nicht nur Ex-Regierungssprecher Béla Anda mit Hörfunk-Expertin Ina Tenz, das Influenzer-Paar Sandra und Sascha Czok, Agenturchefin Stefanie Eichel und Michael Kramer, sondern auch Herrenausstatter Rolf Eisenmenger, Jazz Club-Chefin Vanessa Erstmann, ffn-Boss Harald Gehrung, Entertainer Marc Masconi, Hannover-Concerts-Chef Nico und auch ffn-Geschäftsführer Harald Gehrung und ffn-Programmdirektor Jan Zerbst oder auch IHK-Chefin Maike Bielfeldt.

Absagen und Neulinge

Bundespräsident a.D. Christian Wulff mit seiner Frau Bettina hatten sich zwar angesagt, kamen aber aufgrund des Todes von Wulffs Vorgänger im Bundespräsidentenamt, Horst Köhler, nicht. Auch Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe mit Ehefrau Mahkameh sagten kurzfristig ab. Sie hatten einen Trauerfall in der Familie. Stefan Schostok war ebenfalls daheim geblieben: Er war krank.

Aber es gab auch Gäste, die zum ersten Mal dabei waren – wie beispielsweise Alexander und Svenja Schreiber oder auch Hanns-Werner und Birte Staude. Sie hielten einen kurzen Schnack schon vor Beginn des Programms – unter anderem mit „Kanzler-DJ“ Michael Gürth, der nach der Gala noch auflegte. Klar, dass es sich auch Comedian Dietmar Wischmeyer nicht nehmen ließ, ohne Treckerfahrer-Outfit mitzuschunkeln. Auf die Frage, warum er hier sei, meinte er: „Meine Frau ist ein absoluter Karnevalsfan!“ Denn auch genau darum ging es: Spaß haben, mitschunkeln und – wie für Narren üblich – durchaus einmal kritisch die Welt zu hinterfragen. Thema war auch die derzeitige politische Situation vor der Bundestagswahl.

Dietmar Wischmeyer kam mit seiner Frau - das Treckerfahreroutfit hatte er zuhause gelassen.

Beliebte Klassiker

Daneben kamen natürlich auch die beliebten Jungs von der Müllabfuhr auf die Bühne, bei den Bilderrätseln fieberten das Publikum mit, und die Garde zeigte spektakuläre Tanzeinlagen und ließ schon einmal erahnen, was sie bei den Deutschen Meisterschaften im März auf die Bühne der ZAG-Arena bringen werden. Ein Klassiker war auch der Veranstaltungsort, an den die Lindener Narren wieder mit ihrer Gala zurückgekehrt waren: Wurde in den vergangenen Jahren im Ballsaal des Maritim Airport gefeiert, traf sich die Narrengemeinde in diesem Jahr wieder im Fritz-Haake-Saal im Freizeitheim Ricklingen. Für viele war es ein wenig auch ein „nach Hause kommen“. Sie hatten die Gemütlichkeit des Saals etwas vermisst.

Feiern mit Anzug und Abendkleid

Natürlich hatten sich die Gäste trotzdem in Schale geschmissen. Wie es sich für eine Gala gehört, hatten sie Anzug und Abendkleid gewählt. Ein besonderer Hingucker war das Kleid von Sandra Czok, die in strahlendem Pink kam. Auch Sänger und Stimmungskanone Steven Vroon hatte sich neben dem obligatorischen Konfetti-Anzug noch ein weiteres, regenbogenbuntes Outfit zurechtgelegt, das dank LEDs sogar im Dunkeln leuchtete.

Eine besondere Ehrung

Über eine besondere Ehrung konnte sich auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi freuen, die in den Farben der Lindener Narren kam: Blau-Weiß. Sie erhielt die Ehrensenator-Würde, die als höchste Auszeichnung im Karneval gilt. Die Laudatio hielt der ehemalige Regierungssprecher der Bundesregierung, Béla Anda. Er betonte, dass die DGB-Chefin nicht nur immer bodenständig und pragmatisch sei, sondern auch dem Karneval besonders zugetan: „Schließlich war sie auch Vorsitzende der deutsch-brasilianischen Parlamentariergruppe.“ Und wie jeder wisse, sei Brasilien ja eine der Hochburgen des Karnevals.

Yasmin Fahimi erhielt die Eherensenatoren-Würde.

Unvergessene Tage

Fahimi freute sich sehr: Der Narr sei immer derjenige, der sich den Zwängen einer Ordnung entgegenstelle. „Er ist derjenige, der die Freiheit feiert.“ Selbstverständlich bedankten sich Kai und Thorsten Wingenfelder ebenfalls – und das mit einem Song, den wohl jeder im Saal kannte: „Won’t Forget These Days“ von Fury in the Slaughterhouse.

Doch es gab weit mehr als Rock an diesem Abend im Freizeitheim Ricklingen. Heike Beckmann und Steven Vroon brachten die Gäste in Schunkel-Stimmung, so dass man einen Moment lang fast vergessen konnte, was in der Welt außerhalb des Fritz-Haake-Saals los ist.

Text: Heike Schmidt

Fotos: Rainer Dröse

Hier noch ein paar Impressionen des Abends: