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Mirko Slomka: Bald mehr als ein Trainer

01. März 2023

Was macht eigentlich Mirko Slomka? Lange hat man nichts vom ehemaligen Hannover-96-Trainer gehört. Jetzt ist er auf Einladung der Hannoverschen Werkstätten im Café Anna Leine zu Gast gewesen. Die Hannoverschen Werkstätten beschäftigen etwa 1000 Menschen mit Behinderung sowie 230 Fachkräfte für Betreuung und Assistenz der Werkstattmitarbeitenden. Im Café Anna Leine wird Inklusion gelebt: Es gehört zum Konzept der Werkstätten.

Text: Dr. Heike Schmidt, Foto: Lorena Kirste

Warum Mirko Slomka dort über seine Zukunftspläne berichtet? Ganz klar: Spätestens, seitdem er in einem Flight mit behinderten Spielern Golf gespielt hat, ist er begeistert: „Das war herausragend! Die Freude, die Begeisterung – das hat mich schon während der Special Olympics beim Fußball beeindruckt.“ Er hält es daher für selbstverständlich, solche Anfragen wie die der Hannoverschen Werkstätten anzunehmen, und berichtet natürlich auch von seinen Zukunftsplänen. Und ja, die haben auch mit Fußball zu tun.

Weiterbildung zum Sportmanager

„Im Juni beginnt meine Ausbildung zum Sportmanager an der Universität Sankt Gallen“, sagt er voller Vorfreude. Bis November dauere die Weiterbildung, die in verschiedene Blöcke aufgeteilt ist. Es geht um einen Blick auf den Sport, der weit über die Trainerbank hinaus geht. „Ich möchte gerne mein Spektrum erweitern“, erklärt Slomka. In vielen Bereichen eines Vereins habe er schon Erfahrungen sammeln dürfen: „Das ist auch eine Möglichkeit, dieses Wissen und die Erfahrungen in anderen Bereichen anzuwenden.“

Zur Weiterbildung als Sportmanager gehört auch der Bereich des Verbands- und Vereinsmanagement. „Es ist Vieles, was ich schon kenne – aber eben aus einer anderen Perspektive“, sagt Slomka. So wird ihn ein Block auch zum FC Bayern München führen – aber eben nicht an den Spielfeldrand, sondern in die Managementetagen. Spannend! Obwohl Slomka auch offen sagt: „Es gibt nichts Schöneres als am Platz zu stehen.“

„Einmal Trainer, immer Trainer“ – Mirko Slomka

Denn genauso wie die Maxime „Einmal Fußball, immer Fußball“ gilt, steht für ihn fest „Einmal Trainer, immer Trainer“. „Das kann man nichts so einfach abstreifen.“ Seinem Verständnis nach ist ein Trainer immer mehr als ein Mensch, der das Team zu sportlichen Höchstleistungen antreibt. „Er ist auch immer Begleiter und Berater“, betont Slomka. Vielleicht habe das in den vergangenen Jahren auch noch ein wenig zugenommen. „Es geht weniger um die reine sportliche Leistung, vielmehr darum, zu begeistern, zu unterstützen – auch in einem Leben, das als Spitzenfußballer allzu oft in der Öffentlichkeit geführt wird.

Manuel Neuer sei beispielsweise jemand, zu dem er immer Kontakt gehalten habe. Ihn habe er auch in Situationen unterstützt, in denen es nicht in erster Linie um Fußball und „aufm Platz“ gegangen sei. „Da ist eine gewisse Nähe entstanden“, erklärt er. Wenn man da Frage, wie es ginge, „dann kann man davon ausgehen, dass es eben nicht am nächsten Tag in der Presse steht“.

Mirko Slomka und die Stadt Hannover

In diesem Zusammenhang ist auch Hannover als Lebensmittelpunkt Ruhepol und Rückzugsort zugleich. Hier fühlt sich die Familie wohl. Hier ist sie Zuhause. „Hier kennen wir Orte, Plätze, Restaurants, hier habe ich meine Frau während des Studiums kennengelernt“, sagt Slomka lächelnd. Freunde seien wie auch die Familie – seine Eltern wohnen im Raum Hildesheim – in erreichbarer Nähe. „Hier fühlen wir uns wohl.“ Und ja, in seiner Zeit als Trainer von Schalke 04, da habe er Hannover und die Familie vermisst. Aber das muss ja nicht mehr sein. Derzeit ist er als Fußball-Experte bei Sky Deutschland engagiert. Aber, wer weiß, ob Hannover 96 nicht doch irgendwann einmal einen neuen Sportmanager gebrauchen könnte.

Bei der Veranstaltung sind 540€ an Spenden für die Aktion Kindertraum zusammengekommen.

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