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Hauptrolle für Adriaan

12. Januar 2024

Es ist seine erste Episodenhauptrolle. Und natürlich ist Adriaan van Veen aufgeregt, wenn ihm am Dienstag ganz Deutschland dabei zusehen kann, wie er als Marcel Frank bei der neuen Sat.1-Serie „Das Küstenrevier“ eine Affäre mit der Frau seines Filmpartners hat. Natürlich geht es auch um einen Mord. Wir haben Adriaan bei uns im Verlag getroffen. 

Am Dienstag ist es so weit, dann bis Du im Küstenrevier zur sehen, einer neuen Vorabendserie auf Sat.1. Bist Du aufgeregt? 

Ja selbstverständlich! Ich weiß ja selbst nicht, wie das Endprodukt aussieht. 

Echt nicht? Konntest Du nicht vorab den Film sehen? 

Nein. Ich habe nichts gesehen. Ich vertraue, dass der Kameramann mich gut eingefangen hat, und, dass der Schnitt gut ist. Aber ich weiß nicht, wie das Endprodukt geworden ist. Ich frage mich natürlich auch immer: Komme ich so rüber, wie ich mir die Rolle vorgestellt habe? Ich bin da total kritisch. Eigentlich habe ich alles lieber selbst unter Kontrolle. 
 

Dann muss die Zeit jetzt ja die Hölle für dich sein… 

Sagen wir so: normalerweise ist die Zeit zwischen dem Dreh und der Ausstrahlung viel länger. Bei „Die Chefin“ (ZDF) lagen anderthalb Jahre dazwischen! Von daher. Es geht. Ich bin sehr gespannt. 

Wie lange habt ihr gedreht? 

Bei einer Daily-Soap – und das Küstenrevier gehört dazu – geht das sehr schnell, da drei Teams gleichzeitig arbeiten. Wir haben zwei Tage gedreht. Da muss man extrem gut vorbereitet sein und sofort abliefern. Es gibt maximal zwei bis drei Takes, dann muss die Szene im Kasten sein. Da muss man in ganz kurzer Zeit auch Intimität zu Filmpartnern aufbauen. 

Was vielleicht nicht unwichtig ist, wenn man in seiner Rolle einen Mann spielt, der eine Affäre hat… 

Ja, es gab da einen ersten Filmkuss. Das war spannend. Und da braucht man sehr viel Vertrauen. Es war neu für mich. Aber ich denke, es ist ganz gut geworden. Normalerweise spiele ich immer nur böse Rollen.  

Der böse blonde Deutsche mit dem markanten Gesicht. Da fällt mir spontan Mads Mikkelsen sein, obwohl der natürlich Däne ist. Hast Du eigentlich Vorbilder? 

Nein, eigentlich nicht. Oder – vielleicht doch! Albrecht Schuch finde ich unglaublich! Wie der „Im Westen nichts Neues“ gespielt hat, war sensationell. Seine Art zu spielen ist so unvorhersehbar. Das hat mich sehr beeindruckt. 

Wie bist Du eigentlich zur Schauspielerei gekommen? 

Eigentlich wollte ich das gar nicht. Ich war ja damals als Model unterwegs. Es war ein Vorschlag meiner Agentur, dass ich Schauspielunterricht nehmen sollte. Sie meinten, dass mir das gut tun würde. So kam ich in den Profi-Workshop von „Alles was zählt“-Star Francisco Medina. Ich bin dahin gegangen und habe etwas vorgespielt. Und das Erste, was er sagte, war: „Das ist das Schlechteste, wie man das spielen kann.“ Francisco wurde im Anschluss zwei Jahre mein Mentor und hat mich im Schauspiel und als Person geformt. 

Ach du je. Und dann? 

Habe ich weitergemacht. Ich muss sagen: ich war zu Anfang wirklich verschlossen und oberflächlich. Bei dem Workshop habe ich gemerkt, dass ich mich immer mehr öffnen kann – und dass es das war, was ich wollte: Schauspieler werden. Aber ich muss immer dazu sagen: ich bin kompletter Autodidakt. Ich war nie an einer Schauspielschule. 

Trotzdem bist Du inzwischen sehr gefragt. 

Naja, wenn du 30 Castings hast, bekommst Du 29 Absagen. Das ist normal. Das schlimme ist: Du bekommst kein Feedback. Du weißt letztendlich nicht, warum sie dich doch nicht genommen haben. Ich sage dann immer: Vielleicht hat es jetzt nicht gepasst, aber vielleicht bin ich später etwas für Euch. Ich versuche positiv zu bleiben. Für „Wilsberg“ war ich beispielsweise schon zweimal im Gespräch. 

Was sind Deine Ziele für dieses Jahr? 

Da möchte ich 30 Drehtage haben. Das wäre toll. Und eine Rolle im Wilsberg! 

Wie wird es dann am Dienstag sein? Sitzt die ganze Familie vorm Fernseher? 

Klar! Meine Oma kommt auch. Wir gucken alle gemeinsam. Und sind schon jetzt sehr gespannt! 

Das ist „Das Küstenrevier“  

Das Küstenrevier ist eine neue Vorabendserie auf Sat.1. Montags bis freitags startet jeweils um 19 Uhr Kriminalhauptkommissar Harry Stein (Till Demtrøder) seine Ermittlungen im Ostseestädtchen „Küstritz“. Ihm zur Seite steht seine Tochter Hanna (Vanessa Eckart), die als alleinerziehende Mutter in ihre Heimat zurückkehrt. Ihr 15-jähriger Sohn Benni (Manuel Santos Gelke), ist davon aber gar nicht begeistert. Außerdem mit dabei: die Bürgermeisterin des Ortes, Natalie Bellen (Nicola Ransom), und Pensionsbetreiberin Nele Albertsen (Bianca Karsten). Adriaan van Veen spielt in der vierten Folge „Es lebe der Sandregenpfeifer“ Marcel Frank.  

Neue SAT.1-Vorabendserie „Das Küstenrevier“ startet im Januar (sat1.de)  

Das Küstenrevier S01E04: Es lebe der Sandregenpfeifer – fernsehserien.de  

Das ist Adriaan van Veen  

Adriaan van Veen ist gebürtiger Hannoveraner. Er wuchs bei seiner deutschen Mutter und seinem niederländischen Vater auf. Er ging zur Freien Waldorfschule in Bothfeld. Als Schauspieler wirkte der 34-Jährige unter anderem in TV-Produktionen wie „Die Chefin (ZDF)“, „Unter Uns (RTL)“ oder auch „WaPo Duisburg (ARD)“ mit und hat mehrere Filmpreise gewonnen. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Golfer und seit kurzem auch Jugendwart bei Golf 51.  

Adriaan van Veen – Agentur Frehse  

Showreel von Adriaan van Veen – Filmmakers  

Text: Heike Schmidt, Fotos: Lorena Kirste

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