Elke Heidenreich ist in ihrem Leben viel gereist. Und das spiegelt sich auch in ihrem neusten Buch wider. Florenz, Peking, St. Petersburg, New York und noch weitere Orte prägten die Autorin. Sie ist dankbar, verrät sie. Dankbar für die unvergesslichen Momente, für die Freundschaften. Gelächter hier, Tränen dort. Die Benefizlesung von und mit Elke Heidenreich war wahrhaftig eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie las aus ihrem neusten Buch „Ihr glücklichen Augen – kurze Geschichten zu weiten Reisen” vor und nahm die Besucher mit auf eine kleine Weltreise. Der Erlös des Events wurde an das Kinderkrankenhaus auf der Bult gespendet.
Text und Fotos: Fenja Basen
Benefizlesung startet mit kräftigem Klavierspiel
„Floros hau rein”, rief Elke Heidenreich gleich zu Beginn der Lesung. Ihre Worte sind sein Befehl. Und Pianist und Partner Marc-Aurel Floros haute in die Tasten des Pianos, welches von Klavierhaus Döll zur Verfügung gestellt worden war. Danach bekam der ausverkaufte Saal im Pelikan Tintenturm noch eine kurze Anekdote der Journalistin und Autorin zu hören. Denn sie kam zu spät. Zehn Minuten zu spät. Und wieso? „Die Deutsche Bahn wollte mal wieder nicht so, wie ich”, erklärte sie. Dazu bekam sie verständnisvolle Blicke des Publikums. Es folgte ein kurzes, aber lautes Klavierspiel ihres Partners Floros. Nun konnte es losgehen.
Elke Heidenreich macht das Publikum emotional
„Manchmal stehe ich vorm Spiegel und suche die Orte in meinem Gesicht, an denen ich war. Wie sähe ich wohl ohne sie aus?”, sagte Heidenreich, bevor sie mit ihrer ersten Reise nach Zürich begann. Weiter ging es nach Mailand: Da war sie oft. Dort wohnte ihre verstorbene Freundin Inge. „Inge war immer der Mittelpunkt”, las die Autorin mit stolzem Unterton vor. Inge hätte jeden gekannt und war ein offenes Buch, erzählte Heidenreich. Das Kapitel beendete sie mit einem traurigen „Meine Freundin Inge fehlt mir so sehr”. Dieser Satz zeigte auch eine Reaktion beim Publikum: „Ohhh” machten manche verständnisvoll. Bei anderen blinzelten die ersten Tränen in den Augen. Als Pianist Floros anschließend an Heidenreichs Worte anfing ein musikalisches Stück zu spielen, liefen die ersten Tränen bei vereinzelten Besuchern.
Mit Elke Heidenreich einmal um die Welt
Sie meinte zwar, dass ihre Freundin Inge immer der Mittelpunkt war, doch spätestens als Heidenreich das Publikum mit ihrer Stimme nach New York mitnahm, wurde klar: Der Mittelpunkt des Buches ist Elke Heidenreich. Die 79-jährige hat in ihrem Leben unglaublich viel erlebt und die Lesung erweckte das Gefühl, dass es da noch so viel mehr gibt, was Heidenreich noch nicht von sich preisgegeben hat.
Die Autorin erzählte von ihrer Reise nach St. Petersburg. „Alle reisten nach Moskau. Aber ich reiste nach St. Petersburg”, las sie vor. Mit fast perfektem russischem Akzent ahmte sie die zahlreichen Leute, die sie dort getroffen hatte nach. Die nachdenkliche Stimmung bei den Besuchern löste sich innerhalb weniger Sekunden auf und wurde durch lautes Lachen abgelöst.
2200 Euro Spenden für das Kinderkrankenhaus auf der Bult
In der Pause gab es dann die Gelegenheit für die Besucher, sich ihr mitgebrachtes oder vor Ort gekauftes Buch von Heidenreich signieren zu lassen. Trotz langer Schlange nahm sich die Bestsellerautorin auch Zeit für einen kurzen Smalltalk. Eine Besucherin erzählte ihrer Begleitung, dass sie noch ein Exemplar für ihre Schwester kaufen wird, um es ihr zu Weihnachten schenken zu können. Natürlich dann auch gleich mit Signatur.
Alles in allem war die Veranstaltung im Tintenturm ein voller Erfolg. Das zeigte sich sowohl in den glücklichen Gesichtern der 180 Besucher – als auch in dem zusammengekommenen Erlös. Dieser wurde von Elke Heidenreich, Leuenhagen & Paris und Pelikan gespendet. 2200 Euro gingen somit an das Kinderkrankenhaus auf der Bult. Das Krankenhaus freute sich über die Spende, da die Radiologie dringend einen Patientenlifter benötigt.
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