40 Jahre Aids-Hilfe in Hannover: Ein Grund zum Feiern. Mit dabei waren unter anderem Opern-Intendantin Laura Berman, Musikproduzent Mousse T., die Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten und ihr Vorgänger Volker Kluwe, von der Volksbank Jürgen Wache und Marko Volck, Michael Fürst von der Jüdischen Gemeinde oder auch Ariane Jablonka vom Klavierhaus Döll. Andreas Philippi, Minister für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und ausgebildeter Mediziner, ließ sich sogar zu einem Versprechen hinreißen: „Wenn Sie einmal Freitagsabends einen Arzt für zwei Stunden brauchen, dann komme ich. Ich kann das. Ich darf das.“ Gemeint ist die Arbeit im neuen Checkpoint Hannover, unter dem die hannöversche Aids-Hilfe ihre Testangebote und Präventionsprojekte zusammengefasst hat.
Keiner schaut weg
Der Minister war nicht der Einzige, der an diesem Spätvormittag warme und herzliche Worte für das unermüdliche Engagement der Aids-Hilfe fand. Für Sirikit Dahms, die heute als Beisitzerin des Vorstandes um Karsten Pilz, Norbert Schlote und Luca Wolff tätig ist, und die 1997 die Diagnose HIV bekam, war das Angebot der Aids-Hilfe damals „mein Anker“. „Hier schaute keiner weg“, betonte sie – und das war vor allem einer Person zu verdanken: dem heutigen Ehrenvorsitzenden Bernd Weste.
Auf Prävention setzen
„Aids bedeutete damals gesellschaftliche Ächtung. Dagegen kämpfte er und tut es bis heute“, betonte die Moderatorin des Vormittages, Hanna Legatis. Nein, Bernd Weste bitte nicht um Geld für die Aids-Hilfe, „er fordert es“. Zudem habe er immer auf Prävention gesetzt. „Er war in Gefängnissen, in Drogenstationen, aber auch auf Glamourveranstaltungen unterwegs gewesen, um sein Herzensprojekt voranzutreiben. Seine Mission sei es gewesen, HIV und Aids aus der Schmuddelecke zu holen.
Nur im Team erfolgreich
„Ohne dieses Team wäre das alles nicht möglich gewesen“, betonte Weste danach: „Wir konnten das nur gemeinsam erreichen.“ Zuverlässigkeit, Präsenz und Hartnäckigkeit bedürfe es auch noch heute, um erfolgreich weiterzumachen. Und dann dankte er unter anderem zwei Anwesenden, die ihn bei den großen Galen, die die Aids-Hilfe organisiert hatte, unterstützt haben: Musikproduzent Mousse T. und Opern-Intendantin Laura Berman. „Du hast uns immer mit Künstlern unterstützt und viele Kontakte vermittelt“, erinnerte sich Bernd Weste an Mousse T. gewandt. „Und danke, liebe Laura, dass wir die Gala mit Orchester und Ballett durchführen durften.“
Alles gesponsort
Ein Dank ging auch an Michael Rupp, ehemaliger Direktor, und Marc Biewald, neuer Direktor von Kastens Hotel Luisenhof. „Das hier ist alles gesponsert – auch der Empfang! Dafür geben wir keine Spendengelder aus“, betonte Weste, der als Ehrenvorsitzender sicherlich weiterhin sehr rührig in Hannover unterwegs sein wird. Das Versprechen gab er den Anwesenden im Saal dann genauso mit wie ein Zitat von Rita Süssmuth: „Wir bekämpfen die Krankheit, nicht die Infizierten.“
Text: Dr. Heike Schmidt
Fotos: Rainer Dröse
