Zum Inhalt springen

Pablo und Max begeistern im Sprengel Museum Hannover

17. April 2024

Die seit Mitte Februar 2024 laufende Ausstellung „Pablo trifft Max“ im Sprengel Museum ist ein Besuchermagnet. Bereits nach einmonatiger Laufzeit konnte Museumsdirektor Dr. Reinhard Spieler die 25.000 Besucherin der Sonderausstellung begrüßen. Das Team des Museums hofft darauf, bis zum Ende der Ausstellung am 16. Juni die „magische Zahl“ von 100.000 Besuchern zu erreichen.

Raumansicht: Pablo Picasso I Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt, Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover

Überzeugendes Ausstellungskonzept

Die große Anziehungskraft der Ausstellung dürfte dabei ebenso auf die besonderen Protagonisten wie auf die ungewöhnliche Präsentationsform zurückzuführen sein. Erstmals werden Kunstwerke der beiden Ausnahmekünstler Pablo Picasso (1881–1972) und Max Beckmann (1884–1950) in einer Ausstellung gegenübergestellt. Von den Besuchern besonders lobend erwähnt wird zudem das gewählte Farbkonzept der Ausstellungsmacher. Beckmanns Werke werden auf roter Wand, Picassos Arbeiten auf violettem Grund gezeigt; im letzten Ausstellungsraum vermischen sich die künstlerischen Welten der Ausnahmekünstler auf dezent grauem Grund. Die Besucher können auf diese Weise den jeweiligen künstlerischen Aufbruch im frühen 20. Jahrhundert bis hin zu den mythologisch anmutenden Bildwelten der 1930er und 1940er Jahren verfolgen.

Raumansicht: Pablo Picasso I Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt, Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover

Zwei Schlüsselfiguren der Moderne

Wenn die Werke zweier Künstler von Weltbedeutung in einer Ausstellung aufeinandertreffen, sucht der Betrachter zwangsläufig nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Auf den ersten Blick treten die Gegensätze im künstlerischen Ausdruck zutage: Die mediterrane Leichtigkeit Picassos trifft auf das nordische Temperament Beckmanns. Doch auf den zweiten Blick stechen die Berührungspunkte hervor: Beide, sowohl Pablo Picasso als auch Max Beckmann, trugen zu einer Neudefinition der gegenständlichen Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei. Beide erlebten zwei Weltkriege und die damit einhergehende Gewalt, wodurch ihr künstlerischer Blick auf die Welt beeinflusst wurde. Und beide verarbeiteten ihre Erfahrungen in ihren Kunstwerken, wodurch sie miteinander, aber auch mit den Besuchern der Ausstellung in einen Dialog zu treten scheinen.

Raumansicht: Pablo Picasso I Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt, Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover

Vom ewig menschlichen Drama

In Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen bekommen die gezeigten Werke eine erschreckende Aktualität und Relevanz. Nach Ansicht von Reinhard Spieler machen uns die Werke von Picasso und Beckmann das „zeitlose, ewig menschliche Drama“ verständlich. Oberbürgermeister Belit Onay, der im Rahmen der Ausstellungseröffnung zu den ersten Besuchern der Ausstellung zählte, sah in den Bildwelten der beiden Künstler gar die Voraussetzung für ein gemeinsames Reden und Erinnern, was zugleich die Basis für eine friedliche Zukunft sei.

Raumansicht: Pablo Picasso I Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt, Foto: Herling/Herling/Werner, Sprengel Museum Hannover

Passend dazu bietet das Sprengel Museum am 24. Mai zwischen 14 und 17 Uhr eine offene Werkstatt zu dem Thema „Pablo Picasso: Friedenstauben“ an. Die Teilnahme ist kostenlos und bedarf keiner Anmeldung.

Wer mehr über die Bildwelten von Pablo Picasso und Max Beckmann erfahren möchte, kann zudem am 28. Mai um 18:30 Uhr an einer Kuratorenführung mit Museumsdirektor Reinhard Spieler teilnehmen.

Die Ausstellung „Pablo trifft Max“ ist noch bis Mitte Juni im Sprengel Museum zu sehen.

Text von: Dr. Vanessa Erstmann

ÄHNLICHE ARTIKEL