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„Köln 75“: Ein Film über Mut und Musikgeschichte

22. April 2025

Im Jahr 1975 ereignete sich in Köln ein musikalisches Wunder – ein Konzert, das eigentlich zum Scheitern verurteilt war. Der US-amerikanische Jazzpianist Keith Jarrett war am selben Tag erschöpft und mit starken Rückenschmerzen in einem klapprigen Renault 4 aus der Schweiz angereist. Das Konzert begann erst um 23:30 Uhr, da zuvor eine Opernaufführung stattfand. Doch das größte Problem: Auf der Bühne stand kein richtiger Konzertflügel, sondern nur ein kleiner, minderwertiger Stützflügel. Doch aus all diesen Widrigkeiten entstand ein Triumph – The Köln Concert wurde zur legendärsten Solo-Jazzplatte aller Zeiten und ging als Meilenstein der Musikgeschichte in die Annalen ein. Der Film „Köln 75“, der auf der diesjährigen Berlinale Premiere feierte, bringt diese Geschichte nun auf die Leinwand und erzählt von einer jungen Frau, die unbeirrt an ihre Träume glaubt. 

Im Mittelpunkt steht die Schülerin Vera Brandes, gespielt von der beeindruckenden Mala Emde. Mit gerade einmal 18 Jahren beschließt Vera, ein Konzert mit Keith Jarrett in der Kölner Oper zu organisieren. Ohne große Erfahrung, aber mit unermüdlichem Enthusiasmus setzt sie alles daran, dieses Vorhaben zu verwirklichen. Dabei stößt sie auf zahlreiche Hindernisse: Von technischen Pannen über logistische Albträume bis hin zu einem ungestimmten Flügel, der beinahe das gesamte Konzert gefährdet. Doch Vera lässt sich nicht entmutigen. Mit Leidenschaft, Kreativität und einem unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Musik meistert sie jede Herausforderung. 

Mala Emde verkörpert Vera mit einer Intensität und Energie, die den Zuschauer sofort in ihren Bann zieht. In einem Interview mit dem ZDF beschreibt Emde das Drehbuch als „pure Musik“ und als Hommage daran, „das Unmögliche möglich zu machen“. Sie betont, dass es ihr wichtig ist, keine überholten Frauenbilder darzustellen, sondern die Geschichte eines gewöhnlichen Menschen zu erzählen, der durch seine Liebe zur Musik Außergewöhnliches erreicht. 

Regisseur Ido Fluk inszeniert „Köln 75“ mit einer Dynamik, die den Geist der 70er Jahre einfängt und gleichzeitig zeitlos wirkt. Der Film erinnert uns daran, dass es oft der Mut und die Entschlossenheit Einzelner sind, die Großes bewirken. Vera Brandes’ Geschichte zeigt, dass man mit Leidenschaft und Selbstvertrauen auch die größten Hindernisse überwinden kann. 

Für alle, die sich inspirieren lassen möchten, ist „Köln 75“ bereits seit dem 13. März 2025 in den hannoverschen Kinos zu sehen. Nutzen Sie die Gelegenheit, diese bewegende Geschichte auf der großen Leinwand zu erleben und sich von Veras unerschütterlichem Glauben an die Musik und ihre Träume mitreißen zu lassen. 

Foto: Alamode Film 

Text: Roksana Leonetti