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Brot und Backwaren frisch halten

12. März 2015

Brot richtig lagern für langen Genuss

Der Laib zu trocken, die Kruste zu weich – wer Brot falsch lagert, hat nicht lange Freude daran. Dabei ist Brot eigentlich ein unkompliziertes Lebensmittel. Bei richtiger Aufbewahrung bleibt es tagelang frisch. Tipps zur Lagerung von Dr. Gerhard Bosselmann, Inhaber von Bosselmann. Die Landbäckerei.

Die Plastiktüte ist zweite Wahl

Wenn Brot frisch vom Bäcker kommt, schmeckt es meist ganz wunderbar. Doch oft ist es schon am nächsten Tag mit der Frische vorbei. Wenn die Kruste zu weich und der Laib zu trocken ist oder sich sogar Schimmel breit macht, muss das nicht unbedingt am Brot liegen. Helle Brote mit viel Weizenmehl sollte man zwar möglichst bald verzehren. Aber Sauerteigbrote mit hohem Roggenanteil lassen sich gut bis zu einer Woche aufheben, manche auch länger – vorausgesetzt, sie werden richtig gelagert. Und daran hapert es oft.Wer Brot einfach in eine Plastiktüte wickelt, darf sich nicht wundern, wenn es bald schimmelt. Viel länger als einen Tag sollte Brot nicht unbedingt in Kunststoffverpackungen lagern, besonders nicht, wenn es draußen warm ist. Neben der Schimmelgefahr bringt die Plastiktüte noch einen weiteren Nachteil mit sich: Die Kruste wird darin schon nach Stunden weich. Schimmel lässt sich zwar vermeiden, wenn man das Brot in den Kühlschrank legt. Doch das empfiehlt sich allenfalls im Hochsommer. Im Kühlschrank beschleunigt sich nämlich ein Prozess, den Fachleute „Retrogradation“ nennen. Die Stärkemoleküle im Brot geben Wasser ab, das dann verdunstet. Ergebnis: Das Brot schmeckt schneller altbacken.

Omas Römertopf hält Brot frisch

Zur Aufbewahrung bieten sich Brotbehälter aus unterschiedlichen Materialien an. Brotboxen aus Kunststoff sind ungünstig, denn für sie gilt das gleiche wie für Plastiktüten: Die Feuchtigkeit kann nicht abziehen, deshalb wird das Brot schnell weich, was nicht jedermanns Sache ist. Außerdem steigt das Risiko für Schimmel. Davor sind auch Brotbehälter aus Edelstahl nicht ganz gefeit. Sie sehen zwar schick aus, sind aber nur zweite Wahl. Denn auch hier verliert die Kruste schnell an Knackigkeit.

Steingut oder Holz?

Bessere Alternativen sind Brotboxen aus Holz oder spezielle Tontöpfe. Wem man hier den Vorzug gibt, ist weitgehend Geschmacksfrage. Im Holzkasten bewahrt das Brot seine Kruste am längsten. Allerdings wird auch der Rest des Laibes nach einigen Tagen deutlich härter. Brottöpfe aus Steingut sind am besten auf den Alterungsprozess von Brot abgestimmt. Über den unlackierten Deckel, der eventuell auch noch ein paar Luftlöcher hat, wird zunächst Feuchtigkeit aufgenommen. Die wird dann im Laufe der Zeit wieder an das Brot zurückgegeben. So bleibt das Brot zwar nicht sonderlich lange knusprig, aber am längsten frisch. Anstelle eines Brottopfes lässt sich auch ein ausgedienter Römertopf zweckentfremden. Entscheidend ist bei solchen Brottöpfen, dass nicht der gesamte Innenraum lackiert ist, sondern zumindest der Deckel aus porösem Steingut besteht. Im Keramiktopf braucht man nicht unbedingt eine zusätzliche Tüte für das Brot. Ansonsten lässt man den Laib am besten in der Bäckertüte aus Papier. Auch spezielle Brotbeutel aus Stoff sind gut geeignet. Oder: Wickeln Sie Ihr Brot einfach in ein Tuch.
Egal, ob man sich für Keramik, Holz oder ein anderes Material entscheidet: Zur Schimmelvorsorge sollte man Brotbehälter regelmäßig mit etwas Essig auswischen und übriggebliebene Krümel entsorgen. So bleibt das Brot auch vor Motten sicher.

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