Norbert Wostbrock schätzt das mediterrane Lebensgefühl auf seinem Piaggio-Motorroller – mit passenden Accessoires.
Natürlich ist sie rot, die Farbe seiner Vespa GTS 300 Super steht für Norbert Wostbrock außer Frage. Rot, das steht für Wärme und Leidenschaft, verkörpert Lebensgefühl und italienisch-lässige Eleganz. Schwungvoll zieht sich der 65 Jahre alte Wirtschaftsberater sein Vespa-Halstuch – natürlich in den Farben der italienischen Trikolore – über den Kopf und setzt sich auf seinen Piaggio-Motorroller in Vintage-Optik. Aus dem auch „Bauletto“ genannten Topcase-Moped koffer holt er seinen mit einem schmalen grün-weißen-roten Streifen geschmückten Helm heraus und setzt ihn auf. Einkaufen fahren heißt es jetzt für den Laatzener, der gemeinsam mit seiner Frau Regina im früheren externen Expo-Projekt Park der Sinne seit mehreren Jahren erfolgreich ein beliebtes Gartencafé betreibt.
Mediterranes Lebensgefühl auf zwei Rädern
„Die Vespa ist praktisch und flexibel, weil ich damit überall gut durchkomme und auch schnell einen Parkplatz finde“, lobt Norbert Wostbrock. Beispielsweise heute, um noch benötigte Lebensmittel oder andere Kleinigkeiten für den Verkauf im Parkcafé zu besorgen. Oder aber, um auch seinem Lieblingsitaliener Pino im nahen Stadtteil Grasdorf einen kleinen Besuch in dessen Trattoria abzustatten. „Das Vespafahren macht mir herrlichen Spaß, weil es mir ein mediterranes Lebensgefühl vermittelt“, betont der stets auch auf persönlichen Stil bedachte Genießer. Dazu gehören passende Accessoires wie italienische Flaggensymbole und die Schlüsseltasche aus rotem Leder.
Vespa und Biene
Mit dem kräftig-sonoren Summen der Vespa geht es nun an Kleingärten und einem Waldstück entlang zu den entsprechenden Lebensmittelgeschäften in Laatzen. Vor allem das Geräusch des Motors hat einst neben der Optik dem erstmals 1946 gebauten Kult-Motorroller aus Pontedera in der Toskana seinen melodisch italienischen Namen gegeben: Vespa – zu Deutsch „die Wespe“.
Passend dazu: Die ebenfalls bei Piaggio gebaute Ape, ein dreirädriges Kleintransporter-Rollermobil, steht im Gegensatz dazu namentlich für die langsamere „Biene“.
Denn während diese nur maximal 45 Stundenkilometer schafft, bringt es Norbert Wostbrocks Vespa bei 35 Kilowatt theoretisch auf bis zu 135 Stundenkilometer. „Ich bin bisher aber höchstens mal 100 damit gefahren – der Wind wird zu heftig.“ Er legt eher Wert auf das genießerische Cruisen. Deswegen hat er in den vergangenen fast drei Jahren, die er die GTS 300 Super nun fährt, auch nur Wege in der Region Laatzen damit zurückgelegt – um im Alltag immer wieder das Mediterrane in sich zu wecken.
La Dolce Vita
„Eine Vespa war immer schon ein Kindheitstraum von mir – seit ich mit meinen Eltern in den 60er-Jahren in den Ferien über den Brenner nach Italien gefahren bin. Und dann die Vespa als Lebensgefühl in alten Filmen wie ‚Ein Herz und eine Krone‘ oder ‚La Dolce Vita‘ gesehen habe“, schwärmt Norbert Wostbrock vom inzwischen – in zahlreichen Varianten – mehr als 18 Millionen Mal gebauten Motorroller. Von seiner GTS 300 Super wurden – als beliebtester Roller des Jahres über 125 Kubikzentimeter – allein 2022 deutschlandweit mehr als 7100 Exemplare neu zugelassen.
Was macht die Vespa so beliebt?
Was die Vespa so beliebt macht? „Es ist zwar ein Motorrad-Führerschein erforderlich, aber die Vespa ist praktisch. Sie ist leicht zu fahren mit wendigen kleinen Rädern, bequem zum Aufsteigen und mit dem abgekapselten Motor besteht wenig Gefahr, sich daran zu verschmutzen“, schätzt der Laatzener die durchdachten Details.
So entstammt das leicht selbst wechselbare, in seiner Optik an ein Flugzeug-Landerad erinnernde Frontrad aus der praktischen Ingenieurserfahrung von Piaggio. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg durften im Werk in Pontedera bei Pisa keine Flugzeuge mehr gebaut werden – und man erfand stattdessen die Vespa.
Inzwischen ist Norbert Wostbrock mit seinen Einkäufen zurück im Park der Sinne. In der wärmenden Frühlingssonne genießt er nun an seiner Vespa den verdienten Cappuccino. „La Dolce Vita“: Das Leben ist süß … und so schön …
TEXT und FOTOS: Torsten Lippelt