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Nachtleben im Social Club: Das vielleicht beste Date 2022

23. Mai 2022

Er ist Pilot, studiert Psychologie, und sein Herz schlägt für die Musik: Tim Koida. Mit seinem „Social Club“ vereint er Socializing und Clubbing. Für ihn zählen nur vier Dinge: Ein fantastisches Publikum, Kommunikation, analoge anstelle digitaler Flirts – und das niemand geht, ohne getanzt zu haben. Eine Bereicherung für Hannover.
Text: Luisa Verfürth  Fotos: Mandy Million
Ich wollte eine Partyreihe ins Leben rufen, bei der Musik gespielt wird, die Lust aufs Tanzen macht“, sagt Tim Koida, „mit Gästen, die so lieb und interessant sind wie die Menschen im engsten Freundeskreis“.
Aus dieser Idee heraus entstanden die ersten Social Clubs nur über Mund-zu-Mund-Propaganda. „Das sollte garantieren, dass nur bestimmte Gäste kommen, weil ich mir immer dachte, die engsten Freunde meiner Freunde ticken wahrscheinlich ähnlich.“
Und so verbreitete sich die Nachricht einer neuen Bereicherung für das Clubbing in Hannover immer schneller. Inzwischen ist die Veranstaltung öffentlich, weil immer mehr Menschen dafür anfragten. Letztes Jahr fanden zwei ausverkaufte Social Clubs in der Probierbar statt, die leider jetzt ihre Pforten geschlossen hat. Doch die Locations für die nächsten Termine sind schon gefunden.

Was Tim Koida sich wünscht? Dass seine Gäste einmal komplett abschalten und stattdessen Musik und Getränke genießen, neue Kontakte knüpfen und ausgelassen tanzen.

Livemusik als Türöffner

Am Programm wird sich dagegen wenig ändern – denn dieses hat sich bewährt: „Wir haben den Abend mit Livemusik eingeläutet. Damit die Leute zuerst ins Gespräch kommen und schon einmal ein paar Drinks genießen können“, erklärt Tim Koida. „Wir lassen das gern flüssig überlaufen in unser DJ-Set. Weil ich möchte, dass unsere Gäste tanzen, sich wohlfühlen und fallen lassen, um den Abend in vollen Zügen zu genießen.“
Das Auflegen übernimmt Koida selbst, zusammen mit seinen Freunden Morella und Jojo, die eigentlich Denis Walpuski und Jonathan Joshim heißen. Alle drei haben das DJ-Dasein zu ihrer Leidenschaft neben ihren Hauptberufen gemacht. Sie  beschreiben den Sound der Social Clubs mit House Musik oder besser noch Tech-House. „Wir haben immer groovige Beats drin. Das heißt, du kannst immer dazu tanzen.“

Pilot, Psychologe und Philosoph

Koida arbeitet als Pilot bei der Lufthansa. Gerade ist er aus Kolumbien zurückgekommen, bevor es in drei Tagen wieder in den Flieger geht. Nebenbei studiert er noch Psychologie. „Es gibt so viele Dinge im Leben, die mich interessieren, und ich möchte so viel es geht davon mitnehmen“, erklärt er. Für ihn gibt es zwei elementare Werte: „Das sind Gesundheit und Liebe. Und zum Zweiten gehört für mich die Liebe zu Menschen und die Liebe zur Musik!“
Das Ziel des Abends: Freude
Koidas Ziel ist es nicht, Kasse zu machen. Sondern Kommunikation: „Für mich ist es das Schönste auf meinen Partys, wenn ich mich hinstelle, die Menschen beobachte und sehe, dass sie glücklich sind. Dass der Funke übergesprungen ist und sie Freude haben am Leben.“ Die Menschen, die seine Partys besuchen, will er ins Gespräch miteinander bringen: „Das ist die größte Intention meines Social Clubs. Deshalb auch der Name“.
Koida sagt: „Viele Menschen sind leider viel zu schüchtern, aus Angst und Unsicherheit entgeht ihnen so vieles.“ Deshalb hat er kleine Komplimentekarten drucken lassen, die er auslegt und seinen Gästen in die Hand drückt. „Sie sind als kleiner Hürdennehmer gedacht. Ein ehrlich gemeintes und schön überbrachtes Kompliment wird an niemandem spurlos vorbeigehen. Es bringt die Menschen ins Gespräch.“

Die Gästeanzahl bei den Partys ist begrenzt, die Karten dafür sind oft nach einem Tag ausverkauft.

Jede Menge Zukunftsmusik

Das nächste Event wird am 25. Mai im „Me and All Hotel“ am Aegi stattfinden. Eine gute Location für seine Party, findet Koida. Und auch ein guter Termin: „Am nächsten Tag ist Vatertag – so können alle ausschlafen.“ Der Eintritt wird wieder 15 Euro kosten, und die Karten gibt es online zu kaufen, sobald der Vorverkauf startet.
Dann sollte man allerdings schnell sein. Binnen 24 Stunden sind die Abende meist ausverkauft. Das liegt auch an der begrenzten Gästezahl: „Am Anfang war es eine reine Ü-30 Party“, sagt Koida. „Wir haben uns da schon etwas geöffnet. Aber wir möchten ein anspruchsvolles Klientel beibehalten, das seinesgleichen sucht und findet. Bislang sind die Gäste fantastisch – und da sind wir auch sehr stolz drauf.“
Informationen, Videos und Bilder findet man genügend auf der Instagram-Seite des Social Clubs. Die Plattform ist das einzige Medium, auf dem Koida kommuniziert. „Wir sehen, dass es funktioniert.“ Und weil es so gut funktioniert, wird es im Herbst sogar einen größeren Social Club für 250 Leute in einer besonderen Location in Hannover Mitte geben. Wo genau, ist aber noch geheim. Ebenfalls im Sommer steuert Koidas Club den Yachtclub am Maschsee an – und beim Maschseefest das Pier am Nordufer.
Wer nicht so lange warten möchte, schwirrt am besten am 25 Mai ins „Me and All Hotel“ und bucht sich bei Koida für einen Nachtflug ein. Ganz bestimmt ein Erlebnis erster Klasse.

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