Die eigenen vier Wände erweitern sich zunehmend ins Grüne. Der Garten wird zum luxuriösen Wohnzimmer im Freien, zur Outdoor-Küche, zum Mikro-Farming-Paradies und mehr. Nachhaltigkeit, Design und High-Tech prägen die Gartentrends des Jahres 2025. Dabei gehen Nachhaltigkeit, Design und High-Tech Hand in Hand. Was steckt hinter diesen Entwicklungen und wie verändern sie unsere Gartengestaltung?
Luxus im Grünen
Der eigene Garten wird immer mehr zum zweiten Wohnzimmer im Grünen – und das darf durchaus luxuriöser ausfallen: Bequeme Loungemöbel mit integrierten Lautsprechern, aus denen die Lieblingsmusik kommt, stylische Sofas mit dicken Kissen, die selbstverständlich auch wetterfest sind oder ergonomisch geformte Liegen, auf denen man in der Sonne dösen kann, gehören oft zur Grundausstattung. Hinzu kommen trendige Sonnenschirme als Schutz. Teppiche mit den unterschiedlichsten Mustern verstärken die Wohnzimmer-Atmosphäre. Selbstverständlich gehören auch Deko-Elemente wie Spiegel, Bilder oder Windspiele hinzu. Ein offener Kamin sorgt für romantische Stimmung am Abend. Zwischen Bäumen gespannte Lichterketten verstärken diesen Trend.
Draußen kochen
Immer beliebter werden auch Outdoor-Küchen. Wer den Platz und das Geld dafür hat, setzt nicht nur auf einen großen Grill, sondern stellt sich eine ganze Küche mit Herd, Arbeitsplatte und Waschbecken in den Garten. In unmittelbarer Nähe dazu steht dann ein großer Esstisch mit bequemen Stühlen oder einer Bank, die mit Kissen bestückt wird. Eine Aufbewahrungsmöglichkeit für „Gartengeschirr“ ist selbstverständlich auch dabei. Das Geschirr wird dann im Design als auch im Material den Bedürfnissen angepasst.
Mirko-Farming
Wer gerne draußen kocht, der könnte auch vom Gartentrend 2025 des Mikro-Farming begeistert sein. Bei diesem Selbstversorger-Trend werden nicht nur Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie angebaut, sondern durchaus auch größere Obst- und Gemüsesorten. Tomaten, Salat, Radieschen, Möhren, Gurken – beim Anbau ist erlaubt, was schmeckt – und was der heimische Garten an Platz hergibt. Besonders beliebt sind Hochbeete, die ein rückenschonendes Gärtnern erlauben und gleichzeitig dem Garten Struktur geben.
Vertical Gardening
Wenig Platz? Kein Problem! Selbst im Nutzgarten des Großen Gartens in Herrenhausen gab es einst Spalierobst. Statt in die Breite wurden die Bäume so geschnitten, dass sie zwar in die Höhe wuchsen, aber nur seitlich Äste auf einer Achse hatten. Wer also keinen großen Garten hat, für den könnte der Gartentrend 2025 des „Vertical Gardening“ etwas sein. Statt in die Fläche wird in die Höhe gegärtnert. Inzwischen gibt es viele Obstbäume, die als Mini-Züchtung wenig Platz einnehmen, so dass sie oft auch auf einen Balkon passen. Auch einige Erdbeersorten wachsen gerne einmal in Töpfen, die übereinander hängen. Inzwischen gibt es Pflanzentürme, in die man gut Obst und Gemüse setzen kann.
Mini-Wildnis
Bienen und Schmetterlinge fühlen sich hier besonders wohl: Blumenwiesen und heimische Stauden kennzeichnen den Trend zur Mini-Wildnis im eigenen Garten. Die gestutzte Lorbeerhecke ist out. Stattdessen kommen Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), Duftnessel (Agastache rugosa), Mädchenauge (Coreopsis) oder auch die Färberkamille (Cota tinctoria) in den Garten und locken Bienen und Schmetterlinge an. Auch Männertreu (Lobelia erinus) oder die Schneeflockenblume (Sutera cordata) sind im Trend, da sie nicht nur schön, sondern auch wahre Bienenmagneten sind.
Smart Gardening
Wer weniger im Garten arbeiten als ihn genießen möchte, der setzt in diesem Jahr auf Smart Gardening. Er setzt alles ein, was die Gartenarbeit erleichtert. Dazu gehören Mähroboter wie eine Bewässerungsanlage, verschiedene Sensoren, die die Bodenbeschaffenheit messen und Apps, die bei der Kontrolle der Technik im Garten helfen. Inzwischen gibt es auch smarte Gewächshäuser, in denen Licht und Luft geregelt werden. Sie schaffen ein optimales Klima für Pflanzen, in dem sie Licht, Temperatur und Bewässerung regulieren. Voraussetzung ist allerdings eine stabile Energieversorgung sowie ein stabiles WLAN im Garten, sonst nutzt die Technik nichts.
Büro im Grünen
Seit der Corona-Zeit wird es immer angesagter: das Büro im Garten. Dazu können kleinere Gartenhäuschen umfunktioniert werden. Zu ihrer Grundausstattung gehören Schreibtische mit passenden Stühlen und Steckdosen für die Stromversorgung. Wichtig ist gerade bei der Bildschirmarbeit, dass es keine direkte Sonneneinstrahlung gibt. Sonst sieht man unter Umständen auf dem Bildschirm nichts mehr. Wer nicht gleich ein ganzes Gartenhaus zum Büro umfunktionieren möchte, der kann sich auch ein schattiges Plätzchen einrichten, das wettergeschützt sein sollte. Inzwischen gibt es Anbieter von Gartenhäusern, die auch Gartenbüros herstellen.
Text: Heike Schmidt
Fotos: Fotolia/Schlütersche Archiv, Freepik, Pixabay, Rainer Dröse