Drei Jahre lang hat Hannover darauf gewartet. Am Wochenende war es so weit: Unter dem Motto „Bésame mucho“ drehte sich alles beim Opernball. Offiziellen Angaben zufolge waren es am Freitag 1800 Gäste, am Sonnabend 2000 Besucher, die nicht nur im Drei-Viertel-Takt auf der großen Bühne tanzten, sondern auch bei der großartigen „Fiesta con Gisela“ amüsierten oder beim Kiss-O-Meter ihre Knutschkünste bewerten ließen.
Text: Heike Schmidt, Fotos: Thomas Schirmacher
Ja, dieser Opernball war etwas anders als die in den vorangegangenen Jahren. Er zeigte eine eigene Richtung. Besonders die üppige Blumendekoration von Achim Duda aus tausenden Blumen und Federn schmückten das Opernhaus in diesem Jahr ungemein.
Opernball nach 3 Jahren
Das Ausstattungs-Team um Marvin Ott hatte auf ein raffiniertes Beleuchtungskonzept gesetzt, das die Foyers und Gänge wunderbar in Szene setzte. Die Ausstattung war etwas schlichter, dafür eleganter und ließ auch mehr Platz für die Besucher. Während sich an manchen Opernball-Abenden in der Vergangenheit die Besucher durch die Gänge schoben, war an beiden Abenden Platz zum Flanieren. Sogar Spontanbesuche waren nicht ausgeschlossen: Am Tag des Balles selbst gab es noch Karten. Und es lohnte sich durchaus, ein Ticket zu haben. Denn sowohl die Eröffnung als auch die Mitternachtsshow waren Highlights.
Mercedes Arcuri trat als Consuela Velázquez zur Eröffnung auf die Bühne. Sie berichtete, wie es damals dazu kam, dass sie „Bésame mucho“ schrieb: „Als ich das Lied mit 19 Jahren komponierte, hatte ich noch nie geküsst, es war alles ein Produkt meiner Fantasie.“ Und um die Kraft der Fantasie und der Liebe geht es dann auch im Folgenden, bevor die Debütanten der Tanzschule Bothe wie gewohnt den Ball eröffnen. Spontanjubel im Publikum, als Laura Berman das Publikum begrüßte mit: „Der Opernball ist zurück!“
Gelungenes Opernball Programm
Ja, man habe eine etwas schwierige Woche hinter sich, meinte sie in Anspielung auf den Eklat um Ballett-Chef Marco Goecke. „Das Ballett wird leider nicht in der Lage sein, zu arbeiten“, erklärte sie. Die eigentlich für den Opernball geplanten Nummern entfielen. Doch die Akrobatin Svetlana Wottschel, die zur Eröffnung und dann noch einmal während der Mitternachtsshow zur Musik des Staatsorchesters an Tüchern unter dem Bühnenhimmel eine wundervolle Akrobatik zeigte, ließen den Ärger der vergangenen Wochen vergessen. „Morgen ist ein anderer Tag!“, hatte die Intendantin zu Beginn geraten. Die meisten Gäste feierten dann auch bis zum Morgen.
Im Parkett wechselten sich musikalisch zwei bewährte Stimmungsmacher ab: Auf der einen Seite das Staatsorchester, das mit Walzer und Polka aufwartete, auf der anderen die Thilo-Wolf-Band mit Big-Band-Sound. Nach Mitternacht übernahm auf der Hauptbühne die Coverband „Casino Royale“, die aktuelle Hits spielten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Tanzfläche schon etwas geleert, während es im dritten Rang bei der „Fiesta con Gisela“ immer voller und lustiger wurde. Bis zwei Uhr nachts gab Dragqueen Gisela Kloppke beim Lip-sync-battle alles und war wirklich eine mehr als würdige Alternative zur Karaoke-Bar der vergangenen Opernbälle.
Hannovers Gesellschaft
Allein die Promis waren nicht so zahlreich anwesend: Selbstverständlich kam Oberbürgermeister Belit Onay mit seiner Frau Derya, Regionspräsident Steffen Krach mit seiner Frau Kim, der Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Volker Müller mit seiner Frau Sabine Müller-Waltle. Auch Minister Falko Mohrs und der ehemalige Regionspräsident Hauke Jagau mit seiner Frau Friederike Schumann waren dabei. Der Chef der Herrenhäuser Brauerei Christian und Anneke Schulz-Hausbrandt flanierten durch die Gänge. „Es ist super, dass es den Opernball wieder gibt“, sagte Christian Schulz-Hausbrandt: „Das hat gefehlt.“ Hanns-Werner Staude, Gesellschafter von Radio Hannover, erinnerte sich daran, wie er noch einst beim Opernball als DJ in der Disko eingeheizt hatte, und selbstverständlich waren auch die Familien Bothe und Prenzler anwesend, wobei die ältere Generation leider fehlte. Winfried Bothe freute sich sehr, dass der letzte seiner Enkel Laurenz, seinen Auftritt in der ersten Reihe als Debütant mit Bravour meisterte. Auch seine Eltern, Julia und Oliver, waren sehr zufrieden. „Es war schon sehr aufgeregt davor“, verriet Oliver Bothe, dessen Schwester Susanne Bothe mit ihrer Tochter Anissa und Michael Lohmann ebenfalls unter den Gästen waren.
Spirio Steinway spielt in „La Taberna“
NKR-Chefin Marlena Robin-Winn verpasste die Eröffnung leider. Sie musste zuvor noch Radio 21-Geschäftsführer Steffen Müller bei der Funkenartillerie Blau-Weiß Hannover-Döhren auszeichnen. Doch ganz auf den Opernball verzichten kam auch für sie nicht in Frage. Sie war danach bei Ariane Jablonka zu finden. Das Klavierhaus Döll war im Rang links mit einem Spirio-Flügel von Steinway zu finden. Das Besondere: Der Flügel hört sich nicht nur wundervoll an, wenn Marc Masconi ihn spielte; der Flügel spielt auch wie von Geisterhand selbst Stücke, die man ihm einprogrammieren kann. Natürlich konnte der Spirio auch „Bésame mucho“. Auch Sofa-Loft Geschäftsführerin Sylvia Sobbek und Fotografin Iris Klöpper amüsierten sich wie auch der Gesellschafter der Schlüterschen Mediengruppe Ansgar Heise mit seiner Frau Meike. Und auch der plastische Chirurg Aschkan Entezami und seine Partnerin Birte Faura tanzen wieder auf dem Opernball mit. Herrlich!
Fazit: Zwei schöne Opernball-Abende, endlich wieder!
Weitere Artikel zum diesjährigen Opernball finden Sie hier.
Opernball Artikel