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Deutschland holt den WM-Titel im Segeln

01. Dezember 2022

Anfang September gab es den allerersten WM-Titel im Segeln für Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers und nach 26 Jahren wieder den ersten WM-Titel für Deutschland im Segeln.

Text: Fenja Basen, Foto: Andrea Fanfelli

Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers stehen lässig in Shorts, Poloshirts und Flip-Flops auf dem Podest. Genauer gesagt auf dem ersten Platz des Podests. Gemeinsam strecken sie den Weltmeisterschaftspokal in die Luft. Sie haben es geschafft – nach 26 Jahren haben sie den Weltmeistertitel im Segeln wieder zurück nach Deutschland geholt.

WM-Titel beim Flying Dutchmann

Anfang September sind sechs Teams vom Hannoverschen Yacht-Club e.V. (HYC) nach Campione del Garda (Gardasee) zur Weltmeisterschaft der Flying-Dutchman-Klasse (FD) gereist. Der Flying Dutchmann, auch fliegender Holländer genannt, ist eine Regattajolle, die von zwei Menschen besegelt wird. Ihre Beherrschung setzt sehr viel Können voraus, da sie als eine der schnellsten konventionellen Jollen weltweit gilt.

Perfektes Wetter für einen WM-Titel

Das Wetter passte zur Stimmung: In Campione del Garda, direkt unter den steilen Felsen und auf strahlend blauem Wasser, trafen sich 68 teilnehmende Boote aus zwölf Nationen. Der berühmte Gardasee wurde für eine Woche zum Schauplatz spannender Wettkämpfe mit Winden aller Arten. Die Woche startete am 2. September: Im Univela Club wurden drei Tage lang alle Boote kontrolliert und gegebenenfalls repariert. Am Montag (5. September) war es endlich so weit und die Boote wurden am Vormittag bei schönstem Nordwind ins Wasser gebracht.

Für den ersten Platz reichte es zuvor leider nie

Von da an war es bis zum letzten Moment eine spannende WM. Das Team GER 88 mit Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers setzte sich bereits am zweiten Tag beim ersten Rennen durch und erreichte den ersten Platz. Doch es blieb spannend, denn sie gewannen nicht alle Rennen und hatten bereits in der Vergangenheit Niederlagen einstecken müssen. Die größten Konkurrenten: die Brüder Bojsen-Möller, die für Dänemark antraten, und Szabolcs Majthenyi und Anderas Domokos aus Ungarn – 14-malige Weltmeister im FD. Doch auch das Team Lüdtke und Schäfers kann viele Erfolge vorweisen: So gewannen sie unter anderem mehrmals den Titel des Vize-Weltmeisters. Aber für den ersten Platz reichte es nie. Bis jetzt.

Die Kommunikation zwischen Lüdtke und Schäfers brachte den Erfolg

Im zehnten Rennen zeigte das Team GER 88 mit Lüdtke und Schäfers nicht nur Nervenstärke, sondern auch sein überragendes Können. „Es war wichtig, dass wir die Konzentration stets aufrechterhalten haben. Die Kunst liegt nicht nur beim Können und beim Ehrgeiz, sondern auch bei der Kommunikation untereinander“, verrät Kai Schäfers. Das Zusammenspiel dieser Faktoren zahlte sich aus: Mit dem Sieg im zehnten Rennen holten Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers den WM-Titel nach 26 Jahren zurück nach Deutschland – in den Hannoverschen Yacht-Club.

Die Realisation kam erst stückchenweise, verrät Kay-Uwe Lüdtke: „Wir waren erstmal ruhig und hielten unsere immer stärker werdende Freude zurück, denn es konnte zu dem Zeitpunkt immer noch sein, dass Proteste aufkommen und sich Teilnehmer beschweren.“ Doch das Team GER 88 hatte Glück: Es blieb beim WM-Titel.

An diesem Tag gab es den ersten WM-Titel im Segeln für die beiden Segler

Die Realisation kam erst stückchenweise, verrät Kay-Uwe Lüdtke: „Wir waren erstmal ruhig und hielten unsere immer stärker werdende Freude zurück, denn es konnte zu dem Zeitpunkt immer noch sein, dass Proteste aufkommen und sich Teilnehmer beschweren.“ Doch das Team GER 88 hatte Glück: Es blieb beim WM-Titel.

Und mit dem Sieg der Deutschen neigte sich eine schöne, aber auch aufregende Woche am Gardasee dem Ende zu. Nun heißt es für die beiden: weiter trainieren, damit sie auch bei der bevorstehenden Nikolausregatta im Dezember am Tegernsee überzeugen können.

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