Ein neuer und ein alter Regionspräsident und die zentrale Frage, wie man den Wirtschaftsstandort Hannover stärker machen kann. In der Schlüterschen traf sich der Industrie-Club Hannover mit 100 Gästen, um Steffen Krach zu begrüßen und Hauke Jagau zu verabschieden.
Text: Jana Oppermann Fotos: Lorena Kirste
Freudig begrüßte Ingo Mahl, CEO der Schlüterschen, die rund 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik im Verlag. „Seit der Gründung sind wir eng mit Hannover und damit auch mit dem Industrie-Club verbunden“, sagte er und gab das Mikro an Regionspräsident Steffen Krach weiter. Zu seinem Antrittsbesuch bei Industrie-Club und Schlütersche hielt Krach einen Impulsvortrag über die Zukunft der Wirtschaftsregion Hannover. Carsten Kuhlgatz, Vorstandsvorsitzender des Industrie-Clubs, moderierte den Abend und begrüßte nicht nur den neuen Regionspräsidenten, sondern verabschiedete auch den alten. 15 Jahre lang hatte SPD-Politiker Hauke Jagau dieses Amt inne. Kuhlgatz fand zum Abschied warme Worte und dankte für „Netzwerken und Engagement.“
Wirtschaft und Image stärken
Steffen Krach verkündete bei seiner Antrittsrede sogleich erfreuliche Nachrichten: In allen 21 Kommunen der Region sei die Bevölkerung gewachsen. Auch die Anzahl an Berufsschulen und Forschungseinrichtungen sei beeindruckend. „Wir haben alles, um erfolgreich zu sein“, so Krach. Trotzdem gäbe es viel zu tun: Fachkräftemangel, es fehle an bezahlbarem Wohnraum sowie Kita- und Schulplätzen. Schuld sei daran auch das schlechte Image der Stadt, das für viele Unternehmen wie zum Beispiel die Messe AG einen großen Standortnachteil bedeuten würde. „Das darf nicht unser Anspruch sein“, kritisierte Krach. Sein Vorschlag: Regionsbotschafter nach Vorbild des Saarlandes, die nach außen tragen, was Hannover alles zu bieten habe. Dadurch würde die Wirtschaft der Region Hannover weiter wachsen. „Wir haben eine Verantwortung für 1,2 Millionen Einwohner, und ich würde mich freuen, wenn wir das zusammen anpacken“, sagt Steffen Krach. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich: Auch Digitalisierung und nachhaltige Mobilität sind ausbaufähig. Möglich würde das vor allem durch eine schnellere Verwaltung und gebündeltem Expertenwissen aus Politik und Wirtschaft. „Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg“, schließt sich Carsten Kuhlgatz an. Und fügte an: „Dafür muss einiges getan werden – auf beiden Seiten.“