Die Gewinner der Niedersächsischen Sportlerwahl 2024 stehen fest: Die Fußballerin Alexandra Popp, Handballer Renārs Uščins und die Drei-mal-Drei Basketball-Nationalmannschaft der Frauen wurden beim Ball des Sports ausgezeichnet. Sie haben die „Niedersächsische Sportlerwahl 2024“ gewonnen. Reinhard Rawe, Vorsitzender des Landessportbundes, ehrte sie als beste Sportler Niedersachsens.
Alexandra Popp gewinnt
Mit 31,5 Prozent der Stimmen siegte die Fußballerin Alexandra Popp klar vor der Kanutin und Vorjahressiegerin Paulina Paszek, die 23 Prozent der Stimmen erhielt. Auf den dritten Platz kam die Ruderin Pia Greiten mit 20,1 Prozent.
Alexandra Popp kann auf eine bemerkenswerte Karriere zurückblicken. Mit ihrem Verein, dem VfL Wolfsburg, holte sie in der vergangenen Saison zum zehnten Mal in Folge den DFB-Pokal. Außerdem trug sie maßgeblich dazu bei, dass die deutschen Fußball-Frauen die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris mit nach Hause nehmen konnten.
André Kwiatkowski, Präsident des Landessportbundes (LSB) Niedersachsen, hob in seiner Laudatio die Führungsstärke von Popp hervor. Er betonte, die Fußballerin sei ein „absolutes Vorbild für junge Sportler und Sportlerinnen“. Alexandra Popp freute sich riesig über die Auszeichnung. Sie mahnte, die anderen Sportarten nicht zu vergessen: „Wir im Fußball sind schon sehr privilegiert und ich habe großen Respekt vor den Leistungen der anderen Sportlerinnen und Sportler“, erklärte die Fußballerin.
Handballer Uščins vorn
Bei den Männern kam Renārs Uščins auf den ersten Platz. Der Handballer der „Recken“ erhielt 37,9 Prozent der Stimmen. Uščins hatte mit der Handball-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille gewonnen, zudem erreichte er mit seinem Team das Halbfinale der Europameisterschaften. Sein Laudator Steffen Krach verriet zunächst, dass er selbst begeisterter Torwart war und ein Fan von Ron-Robert Zieler ist. In seiner Begeisterung unterlief ihm ein kleiner Fehler: Er hielt seine Laudatio schon vor dem Einspieler, in dem zunächst alle Nominierten vorgestellt wurden und konnte erst von Moderator Tom Bartels gestoppt werden, der in routinierter Manier mit Jasmin Wiegand durchs Programm führte.
Uščins nahm es mit Humor, lächelte verschmitzt und gab dann preis, dass er das Rampenlicht auf der Bühne eigentlich gar nicht mag. „Ich hole mir die Anerkennung lieber von den Jungs auf dem Platz“, sagte er: „Als Team-Sportler bin ich ohnehin auf meine Mannschaftskollegen angewiesen. Insofern ist das hier nicht nur mein Preis, sondern auch der der Jungs bei den Recken und der Handball-Nationalmannschaft.“ Und dann verriet er noch einen Traum: der leidenschaftliche Kaffeetrinker würde gerne ein Café aufmachen. Seine erste Stammkundin hätte er schon: Jasmin Wiegand teilt seine Leidenschaft für Kaffee.
Den zweiten Platz erreichte der Dressurreiter Fredric Wandres vom RSC Osnabrücker Land mit 22,1 Prozent. Knapp dahinter lag mit 21 Prozent der Schwimmer Sven Schwarz aus Hannover.
Vier gewinnt
Bei den Mannschaften setzten sich Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert mit 42,9 Prozent durch. Die 3×3-Basketballerinnen hatten bei den olympischen Spielen in Paris sensationell die Goldmedaille errungen.
Svenja Brunckhorst und Sonja Greinacher nahmen den Preis entgegen, Marie Reichert konnte wegen einer Kreuzband-Operation nicht dabei sein. Elisa Mevius fehlte aufgrund der laufenden College-Basketball-Saison in den USA.
Als Laudatorin des Teams trat die niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, auf. Sie betonte: „Kein Team hat mehr überzeugt, kein Team hat mehr Freude bereitet, mit keinem Team hat Deutschland so mitgefiebert.“ Svenja Brunckhorst erklärte, man habe einiges geschafft, wenn das Team mit seinen Leistungen einen kleinen Basketball-Boom ausgelöst habe. „Wie ich gehört habe, gab es in vielen Städten schon einen Tag nach unserem Sieg Anrufe von Mädchen bei Vereinen, die gefragt haben, wo sie 3×3 Basketball spielen können“, freute sie sich,
Auf den Plätzen zwei und drei folgte das „Dreamteam“ vom RSV Einbeck 1911, die als Rollkunstlauf-Formation begeisterte. Sie bekamen 17,9 Prozent der Stimmen; die Faustball-Frauen des TV Jahn Schneverdingen erhielten 15,1 Prozent.
Sport ist auch Show
Wie es sich für Ehrungen unter Sportlern gehört, gab es zwischen den einzelnen Auszeichnungen und Dankesreden sportliche Showacts: Mit ihren mitreißenden Moves brachte das Team der „Urban Dance Academy“ pure Power in den Kuppelsaal. Unter der Leitung von HipHop-Weltmeister Dave White und Trainerin Julika Kröger hatten sie eine Choreografie einstudiert, die Bundesliga-Spielen gerecht wird. Dass Sport auch Kunst sein kann und zur „Flying Street Art“ werden kann, bewiesen die Künstler des gleichnamigen Teams. Sie hebelten mit Leichtigkeit die Gesetze der Schwerkraft für einen Moment lang aus.
In die 90er mit Lou Bega
Stargast des Abends war aber – neben den ausgezeichneten Sportlern – Lou Bega, der 1999 die Charts mit seinem Hit „Mambo No. 5“ zum Beben gebracht hatte Dass er es immer noch kann, stellte er schnell unter Beweis. Die 90er ließen den Saal beben! Die Gäste liebten den Abend, den Jasmin Wiegand und Tom Bartels als altbewährtes Moderatoren-Duo mit der Wahl der Sportlerinnen und Sportler des Jahres eröffnet hatten. Bis spät in die Nacht wurde im gesamten Hannoverschen Congress Centrum gefeiert – ob mit der Chris Gentleman Group im Kuppelsaal, mit The Speedos in den Gängen oder mit DJ Stefan „Flüecki“ Flüeck und DJ Tom in der Antenne Niedersachsen Disco im Bonatz Saal.
Hier die Gewinner auf einen Blick:
Frauen:
- Platz 1: Alexandra Popp (Fußball/VfL Wolfsburg, 31,5%)
- Platz 2: Paulina Paszek (Kanu/HKC Hannover, 23%)
- Platz 3: Pia Greiten (Rudern/Osnabrücker Ruderverein, 20,1%)
- Platz 4: Kim Lea Müller (BMX/Backyard Oldenburg, 13%)
- Platz 5: Imke Onnen (Hochsprung/Hannover 96), 12%
Männer:
- Platz 1 Renārs Uščins (Handball/ TSV Hannover-Burgdorf, die RECKEN,
37,9%)
- Platz 2: Fredric Wandres (Dressur-Reiten/RSC Osnabrücker Land, 22,1%)
- Platz 3: Sven Schwarz (Schwimmen/Waspo Hannover 98, 21%)
- Platz 4: Jannis Maus (Kitesurfen/Cuxkiter, 12,4%)
- Platz 5: Kai Schäfers (Segeln/Hannoverscher Yachtclub) 6,6%.
Mannschaft:
- Platz 1: 3×3 Basketball-Nationalmannschaft der Frauen, 42,9%
- Platz 2: „Dreamteam“, RSV Einbeck 1911, Rollkunstlauf, 17,9%
- Platz 3: TV Jahn Schneverdingen, Faustball-Frauen, 15,1%
- Platz 4: Braunschweiger TSC, Tanzen/Standard-Formation, 12,3%
- Platz 5: Waspo 98, Wasserball-Männer, 11,9%
Text: Heike Schmidt
Fotos: Rainer Dröse
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