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Ernährung und Pflege im Winter: So schützen Sie Ihre Haut

28. Januar 2025

Ernährung und Pflege sind gerade im Winter entscheidend, um eine schöne Haut zu haben. Welche Pflegeprodukte sollte man wählen? Welche Lebensmittel sorgen für eine strahlende Haut? Wir haben bei Profis nachgefragt. Entdecken Sie, warum Paprika wahre Vitamin-C-Bomben sind und welche Rolle fettreiche Fische wie Lachs und Makrele dabei spielen.

Feuchtigkeit ist das A und O

Wenn Kundinnen auf der Liege von Kateryna Afijan im fünften Stock der Parfümerie Liebe Platz nehmen, der Behandlungsstuhl zurückgefahren wird und die Kosmetikerin die Hautanalyse-Lampe anknipst, bietet sich ihr oft ein
ähnliches Bild: Trockene Stellen, feine Risse und Rötungen zeichnen sich auf der Haut ab. Niedrige Temperaturen,
trockene Heizungsluft und Wind hinterlassen ihre Spuren. „Feuchtigkeit ist jetzt das A und O“, erklärt Afijan. „Doch
nicht nur die richtige Pflege ist entscheidend – auch Ernährung und Alltagsroutinen spielen eine große Rolle“,
fügt sie hinzu.

Hoch über den Dächern Hannovers, im sogenannten Beauty Garden, wird in acht Behandlungsräumen täglich
daran gearbeitet, die Haut zu stärken und ihr ein frisches, Auf einer gut vorbereiteten Haut wirkt Pflege umso effizienter. elastisches Aussehen zu verleihen. Besonders in den Wintermonaten muss die Haut mit zusätzlichen Herausforderungen klarkommen. Die kalte Außenluft entzieht der Haut ihre natürlichen Öle und die trockene Heizungsluft verschärft dieses Problem zusätzlich. Die Folge: Die Haut verliert an Feuchtigkeit und die natürliche Schutzbarriere wird geschwächt.

„Deshalb ist es so wichtig, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut im Winter gezielt zu stabilisieren“, erklärt Afijan. „Die
richtigen Pflegeprodukte können der Haut helfen, sich vor den extremen Witterungsbedingungen zu schützen und ihre natürliche Balance wiederherzustellen.“

Urea unterstützt die Regeneration

Bei der Auswahl der Produkte legt die Kosmetikerin großen Wert auf Wirkstoffe, die tief in die Haut eindringen und sie
intensiv mit Feuchtigkeit versorgen. Ein entscheidender Inhaltsstoff in vielen Winterpflegeprodukten ist daher Hyaluronsäure. Glycerin zieht Wasser aus der Umgebungsluft an und speichert es an der Hautoberfläche. Zudem unterstützt Urea die Hautregeneration und -glättung, indem es abgestorbene Hautzellen löst. Im Winter ist nicht nur
die Feuchtigkeitspflege wichtig, sondern auch der Schutz der Hautbarriere. Hier können Produkte mit Ceramiden,
Sheabutter oder Jojobaöl helfen.

Lauwarmes Wasser nehmen

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Hautpflege im Winter ist die Wassertemperatur. Sie sollte immer lauwarm
sein. Denn zu heißes Wasser kann die Hautbarriere schädigen und natürliche Fette sowie Feuchtigkeit entziehen,
was zu trockener, gereizter und gespannter Haut führt. Generell gilt: sanfte, milde Reinigungsprodukte benutzen.
Auch Peelings sollten nur behutsam verwendet werden, da aggressive Peelings die ohnehin strapazierte Winterhaut weiter reizen können. Ein sanftes, feuchtigkeitsspendendes Peeling kann jedoch helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen, sodass die Pflegeprodukte besser einziehen können und ihre Wirkung intensiver entfaltet wird.

Auch im Kosmetik- und Wellnessstudio „LIMA – Peace of Mind“ sieht Inhaberin Lisa Mir-Eschghi bei ihren Behandlungen immer wieder die Spuren des Winters. Trockene, strapazierte Haut mit kleinen Rissen und Rötungen
kommt vermehrt vor. Die Haut wirke oft fahl. Sie empfiehlt als Wirkstoffe neben Hyaluronsäure auch Mikroalgen und
Aloe Vera, die Feuchtigkeit spenden, die Hautbarriere stärken und dafür sorgen, dass die Haut den Feuchtigkeitsverlust besser regulieren kann. Zudem setzt sie auf ein altbekanntes Hausmittel – Honig. Dieser sei nicht nur für seine antibakteriellen Eigenschaften bekannt, sondern auch ein hervorragender Feuchtigkeitsspender. Für eine einfache Maske kann Honig aufgetragen und dann für 15 bis 20 Minuten auf der Haut gelassen werden. „Das kann wahre Wunder bewirken“, sagt Mir- Eschghi.

Honig für den Taint

In ihren Studios an der Osterstraße und der Ebhardtstraße bietet sie als Winter-Treatment das „Manuka-Honig-Facial“ an. Dabei wird eine Maske aus Manuka-Honig aufgetragen und dann mit einer besonderen Technik ab gezupft. „So werden abgestorbene Hautzellen entfernt und die Haut geglättet“, erklärt Mir-Eschghi. Der Honig durchfeuchte die Haut tief und sorge für einen natürlich rosigen Teint. Manuka-Honig ist ein besonders hochwertiger Honig aus Neuseeland, der aus dem Nektar der Manuka-Pflanze gewonnen wird. Er ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO), das ihm starke antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften verleiht.

Lachs zur Stärkung der Haut

Die Ernährung hat direkten Einfluss auf das Erscheinungsbild unserer Haut. Omega-3-Fettsäuren stärken die Hautbarriere und sorgen für eine langanhaltende Feuchtigkeit. Besonders viele dieser essenziellen Nährstoffe sind in fettreichen Fischen wie Lachs oder Makrele, aber auch in Leinsamen oder Walnüssen enthalten. Vitamin C regt die Kollagenproduktion an und hält die Haut elastisch. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Orangen und Zitronen die Spitzenreiter beim Vitamin-C-Gehalt sind, liegt die Paprika tatsächlich ganz vorne. Schon etwa eine halbe Paprika reicht, um den Tagesbedarf zu decken. Auch Antioxidantien wie Vitamin E und Beta-Carotin sind jetzt im Winter besonders wichtig, denn sie schützen die Haut vor freien Radikalen und beugen vorzeitiger Hautalterung vor. Besonders reich an Antioxidantien sind Karotten, Süßkartoffeln oder Spinat.

TEXT: Stefanie Nickel
FOTOS: Henning Scheffen