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Wohntrends 2025: Minimalismus und Multifunktionalität trifft Mocha Mousse

23. Januar 2025

Im Jahr 2025 dominieren gegensätzliche Wohntrends. Während der Japandi-Stil Minimalismus und Multifunktionalität vereint, erleben auch opulente Designs wie der Rokoko-Stil ein Revival. Welche Einrichtungsstile setzen sich durch und welche Materialien sind besonders gefragt?

Minimalismus und Multifunktion: Japandi kommt

Minimalismus und Multifunktionalität – beides hängt unmittelbar zusammen. Auch wenn es heißt – je weniger, je lieber – möchte kaum jemand auf Komfort verzichten. Wer also das Konzept vertritt „weniger ist mehr“, der achtet in diesem Jahr besonders darauf, dass ein Möbelstück mehrere Funktionen erfüllen kann. Und so sind beispielsweise modulare Sofas wieder im Trend und auch der gute, alte Sessel, den man zu einem Einzelbett umfunktionieren kann, erlebt ein Revival. Fazit: Wer nur wenige Möbel im Raum stehen hat, der möchte, dass sie mehr können als gut aussehen und bequem zu sein. Vorbild sind japanische Wohnformen, bei denen aus Platzgründen Multifunktionsmöbel eine wichtige Rolle spielen.

Zurückhaltend und klar

Der angesagte Japandi-Stil verbindet dabei die Funktionalität mit der „Hygge“ der Skandinavier. Denn so weit entfernt liegen die beiden Einrichtungsstile gar nicht. Beide setzen auf Funktionalität in sanften Farben und Materialien aus Naturfasern mit einer entsprechenden Haptik: Wolle, Fell, Filz oder auch kühle Seide und Holz werden gern genutzt. Die Reduzierung der Möbel und Gegenstände beruhigen das Auge und sollen zur Steigerung des Wohlbefindens beitragen. Japandi ist zurückhaltend, natürlich, klar und praktisch.

„Minimalismus prägt die 2025er Welt“, weiß auch Möbelunternehmer Helmut Staude. Gefragt sind hochwertige, zeitlose Möbel, die schon aufgrund der hohen Lebensdauer nachhaltig sind. Der Trend ginge immer mehr dahin, sich auf wenige, gute Stücke zu reduzieren, die auch durch ihre hochwertigen Materialien überzeugen. Er selbst habe sich gerade einen Klassiker gegönnt: den Sessel Sinus von COR. „Er hat einen wunderschönen Cognacton“, berichtet der Unternehmer, der auch beobachtet hat, dass kaum noch jemand einem Trend hinterherläuft: „Es geht alles. Entscheidend ist der Wohlfühleffekt.“

Natürliche Materialien und Nachhaltigkeit

Spätestens seit dem Hygge-Trend sind sie nicht mehr wegzudenken: natürliche Materialien. Wer in diesem Jahr die Weiterentwicklung von Hygge feiern möchte, der wird sehen, dass die neuen Möbel organische und runde Formen aufweisen. Geschwungene Sofas, abgerundete Sessel, ovale Esstische und Spiegel. Scharfe Kanten sind passé. Die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien spielt eine große Rolle. Auf Langlebigkeit und Robustheit der Möbel wird Wert gelegt.

Sanfte Farbigkeit

Die Farbigkeit bleibt natürlich und sanft: Beige, Creme und Wollweiß sorgen für eine harmonische und beruhigende Atmosphäre. In dieses Konzept passt die Pantone-Trendfarbe „Mocha Mousse“ perfekt. Der warme Braunton erinnert an Sahne-Karamellbonbons. Die Bezeichnung „Mousse“ verdeutlicht die Leichtigkeit des Farbtons, der nicht wie eine kräftige Mousse-au-Chocolat, sondern eher leicht wie ein fluffiger Schaum auf einem Cappuccino daherkommt.

Neue Putze auf Tonbasis

„Es ist eine wunderschöne warme Farbe, in der man sich wohlfühlt“, erklärt Malermeister Thomas Hinze. Der Farbton strahle Gemütlichkeit und Ruhe aus. „Er ist wie eine flauschige Decke auf dem Sofa.“ Gerade in diesen unsicheren Zeiten, in denen sich die Menschen immer mehr ins eigene zuhause zurückzögen, sei diese Farbe nicht ohne Grund im Trend.

Natürlichkeit und Nachhaltigkeit versprechen auch neuartige Putze auf Tonbasis. „Diese Putze sind besonders nachhaltig, weil sie direkt vor der Haustür vorkommen“, erklärt Hinze. Lange Anfahrtswege entfallen somit. Zudem sei der Energieaufwand geringer als beispielsweise bei Kalk, der gebrannt werden muss. Und noch einen Vorteil haben Tonputze: Der Ton eliminiert Gerüche. „Wenn ich damit nikotinverseuchte Räume streiche, bleibt nichts“, erklärt der Profi.

Maximalismus und Rokoko-Revival

Der Gegensatz zum Minimalismus ist der Maximalismus. Wie im Rokoko gilt: mehr ist mehr. Und das zeigt sich in der Ausgestaltung des ganzen Raumes. Opulenz ist Trumpf. Schleifen, Gold und Pastellfarben, vor allem Rosatöne, sind bei dem Stil total angesagt. Wer also Versailles und Madame Pompadour mag, der liegt bei diesem Trend genau richtig. Stuckornamente geben den Wänden Struktur, die zusätzlich in Pastellfarben gestrichen werden. Aber auch aufwendig gestaltete Tapeten sind im Trend. Die britische Marle „Farrow & Ball“ hat beispielsweise Tapeten im Angebot, die dem Rokoko-Trend den letzten Schliff geben können.

Auch Tapeten, die gleichzeitig die Akustik verbessern, sind im Trend. „Sie sind zwischen fünf und sechs Millimeter dick“, erklärt Hinze. Abgerundet wird der Rokoko-Trend durch opulente Vorhänge, die die Fenster umrahmen, sowie zahlreiche Bilder, die dem Raum eine private Note geben. Bei den Möbeln kommt ebenfalls eine luxuriöse Haptik ins Spiel: „Samt und Velours sind wieder im Kommen“, erklärt Helmut Staude.

Niedlich wie im Kinderzimmer

Gar nicht so weit weg von diesem Trend ist „Cutecore“, das das süße Leben feiert. Wer konsequent auf Pastells und Rosa setzt, Schleifen, Herzen und Kristallleuchter liebt, der ist genau richtig in diesem Trend, der das Rokoko-Revival auf die Spitze treibt. Er erinnert allerdings ein wenig an Kinderzimmer, in denen siebenjährige Prinzessinnen träumen. Auch dieser Trend erinnert an Japan, besonders an den japanischen Kawaii-Style, bei dem sich Frauen komplett in Bonbon-Farben einkleiden und das „Niedliche (kawaii)“ zelebrieren.

Text: Heike Schmidt

Foto: Pantone/mit KI-generierten Bildern von Adobe Stock