Tue Gutes und rede darüber – genau das haben am Donnerstagabend die Stadtpromis getan. Auf Einladung von Klavierhaus-Döll Chefin Ariane Jablonka und Künstler Mic Strogies waren sie zu einer ganz besonderen Vernissage gekommen. Zugunsten des Straßenmagazins Asphalt, das Obdachlosen eine Hilfe zur Selbsthilfe bietet, hatte Mic Strogies in seiner Reihe „Heroes in Hannover“ neue Gesichter der Stadt porträtiert und gleichzeitig eine Zusammenstellung aller bislang Porträtierten gefertigt. Diese werden jetzt für den guten Zweck gezeigt und verkauft.
Sei es Ex-Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff oder Kabarettist Matthias Brodowy – Mic Strogies hat sie schon gezeichnet. Während Wulff und Brodowy abends nicht dabei sein konnten, waren Neulinge unter den Porträtierten gerne gekommen. Mit dabei sind beispielsweise die Rockmusiker Anca Graterol und Ossy Pfeiffer oder auch Katja Seifert, die für den verstorbenen Cartoonisten Uli Stein die gleichnamige Stiftung für Tiere in Not führt.
Alle Menschen sind gleich
Ariane Jablonka freute sich sichtlich über die etwa 100 Gäste, die an diesem Abend gekommen waren. In ihrer Eröffnungsrede hielt sie ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass alle Menschen gleichwertig seien – egal, welcher Herkunft sie entstammen oder auch, wie sie herumlaufen. Sie selbst habe Kunden, die Barfuß durch die Stadt liefen, aber Millionen auf dem Konto oder drei Flügel zuhause hätten. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“, zitierte sie Antoine de Saint-Exupéry.
Freude bei Asphalt
Mindestens genauso groß war die Freude bei der Asphalt-Geschäftsführerin Katharina Sterzer. Sie machte darauf aufmerksam, dass es immer wieder eine große Herausforderung sei, ein Magazin wie Asphalt herauszugeben, die nicht von künstlicher Intelligenz geschrieben werde. Sie betonte auch, dass Asphalt weit mehr als ein Magazin sei. Es gebe zudem soziale Angebote für die Verkäuferinnen und Verkäufern wie Unterstützung bei Arztbesuchen oder auch der Wohnungssuche. Und auch, wer seine letzte Reise angetreten habe, werde nicht einfach verscharrt. Im Ruheforst gebe es einen Baum, um diese Menschen würdig zu beerdigen. Eine derjenigen, die seit 30 Jahren zu Asphalt gehören, war ebenfalls in der Ausstellung zu sehen: Karin Powser, die erst kürzlich verstorben ist. Ihr Porträt stand ihr zur Ehre am Eingang der Ausstellung. Dort war auch eine Zusammenstellung aller Porträts der „Heroes für Hannover“ wie eine Fotowand aufgebaut. Klar, dass es sich die Promis sich nicht nehmen ließen, davor ein Foto zu machen.
Und natürlich gab es an diesem Abend auch Klaviermusik zu hören. Eigens dafür war der Pianist Boris Kosak angereist, der die wunderbaren Flügel von Steinway zum Klingen brachte.
Text: Dr. Heike Schmidt
Fotos: Rainer Dröse