Zum Inhalt springen

Die Modemacher der Zukunft

03. März 2024

Die Zukunft ist jetzt. „Soon is now“ heißt es bei der Hannover Fashion Show 2024 auf der die Absolventen der Fahmoda ihre Abschlusskollektionen präsentieren. Am 6. April wird die Orangerie in den Herrenhäuser Gärten zum Modehaus. Passend zum Motto soll aufgezeigt werden, wie durch Innovation und Kreativität Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft übernommen werden kann. Die Nobilis hat zwei Studentinnen während der Vorbereitungen auf die Fashion Show besucht und einen ersten Blick auf die Werke erhascht.

Das Streben nach Perfektion

Der weiße und der schwarze Schwan, Odette und Odile – das Ballett Schwanensee, bietet Absolventin Miriam Vardini Inspiration. Mit ihrer Abschlusskollektion möchte sie thematisch das Streben nach Perfektion aufgreifen, welches besonders im Ballett zu finden ist. Sie selbst hat in der Vergangenheit Ballett getanzt und weiß, dass auch die kleinste Bewegung sitzen muss. Passend zum Ballett verarbeitet die Absolventin in ihren Outfits viel Tüll, und die Farben Schwarz, Weiß und Rosa stehen im Vordergrund. „Ich habe in meiner Kollektion weiche, fließende Stoffe mit harten Stoffen wie Leder kombiniert“, sagt Vardini. So entstehe nicht nur bei den Farben ein Zusammenspiel von Kontrasten. Ein Höhepunkt ihrer Kollektion: Eine rosafarbene Corsage, die aussieht, als würde der Stoff sich in Bewegung befinden.

Rosa, Weiß und Schwarz sollen die Farben des Balletts widerspiegeln.

Auch das Thema Nachhaltigkeit hat die Absolventin beschäftigt. „Für meine Kollektion habe ich ausschließlich Second-Hand Stoffe verwendet“, berichtet Vardini. Passend zum zukunftsgerichteten Thema der Fashion Show zeigt die junge Designerin, dass auch mit begrenzten Ressourcen moderne und hochwertige Bekleidung entstehen kann, solange man seiner Kreativität freien Lauf lässt und den Mut hat, neue Wege zu gehen.

Mode und Emotionen

Absolventin Janeta Dubaev möchte mit ihrer Kollektion einen Blick in die Emotionspsychologie wagen. „Wie funktioniert der Mensch? Wie kann ich durch Kleidung das emotionale Wohlbefinden des Menschen widerspiegeln?“ Das sind Fragen, die sie sich im Vorfeld gestellt hat. Entstanden ist eine Kollektion, in der dunkle Farben den Zustand des Schmerzes und helle Farben die Heilung aufgreifen – wieder ein gegensätzliches Farbspektrum. Ein Stück aus Dubaevs Kollektion ist ein langer cremefarbener Mantel, welcher aufwendig drapiert wurde. Noch ist er nur zum Teil fertig, aber spätestens auf der Fashion Show kann das Publikum sich ein Bild davon machen. „Es sind die Kleinigkeiten, die meistens viel länger dauern als anfangs gedacht“, sagt die Absolventin. Die Drapage, das Futter, die Verschlüsse, all das sind Arbeitsschritte, die viel Zeit in Anspruch nehmen und bis Ende März noch getan werden müssen.

Janeta Dubaev vor ausgewählten Teilen ihrer Abschlusskollektion.

Nach sieben Semestern die große Show

Insgesamt sieben Absolventen präsentieren Anfang April in zwei Shows ihre Werke vor großem Publikum. Nach sieben Semestern Studium zeigen sie mindestens sechs Outfits aus ihrer Abschlusskollektion, an der sie seit September vergangenen Jahres arbeiten. Auch die Unterstufen bekommen die Chance ausgewählte Stücke vorzustellen. Im Publikum sitzen mehr als 600 modebegeisterte Zuschauer, wovon nicht wenige eigene Modeboutiquen oder -marken besitzen.

Was beschäftigt die jungen Menschen?

Fashionjournalistin Luisa Verfürth moderiert die Fashion Show bereits zum fünften Mal. „Mode begeistert und treibt mich an“, sagt Verfürth. An der Moderation mache ihr besonders die Zusammenarbeit mit den Studenten Spaß. Was ist modisch gerade gefragt? Was beschäftigt die jungen Menschen? Im Vorhinein macht sich die Moderatorin mit den Absolventen und deren Gedanken hinter den Kollektionen vertraut. „Ich versuche allerdings, mir selbst nicht schon alles vorwegzunehmen“, verrät Verfürth, „so kann ich genau wie das Publikum den magischen Moment erleben, wenn auf dem Laufsteg die ganze Arbeit zusammenfließt. Das ist jedes Mal etwas ganz Besonderes.“

Das ist die Jury

Auch in diesem Jahr wird es für die Absolventen Preise in unterschiedlichen Kategorien geben. In der Jury sitzen Annika Rüther, Head of Design Street One, Filmregisseurin und Fotokünstlerin Franziska Stünkel und der Präsident des Landesamtes für Bau und Liegenschaften, Gert Leissing.

Aufregung und letzte Vorbereitungen

Nun geht es in die letzten Vorbereitungen für die Fashion Show am 6. April und die finale Abgabe der Kollektionen Ende März. Miriam Vardini und Janeta Dubaev sind beide stolz auf ihre Werke und freuen sich, diese bald vor Publikum zu präsentieren. „Ich bin schon jetzt ziemlich aufgeregt“, räumt Vardini mit einem Lächeln ein. In den nächsten Wochen stehen sowohl Videodrehs als auch Fotoshootings rund um die Outfits der jungen Designerinnen an.

Luisa Verfürth, die schon lange im Modebusiness zu Hause ist, rät den Absolventinnen, nie mit der Mode aufzuhören. Die Modewelt sei nicht immer einfach, aber wenn man dranbleibe und seinen Traum verfolge, könne man Großes erreichen.

Karten für die Hannover Fashion Show 2024 sind bereits im Verkauf und können hier erworben werden.

Text und Fotos: Merle Haarstick

ÄHNLICHE ARTIKEL