Hier erfahren Sie, welche Wohntrends es 2021 zu beachten gilt, um individuelle Bedürfnisse in die eigenen vier Wände zu integrieren.
Text: Miriam Busse Titelbild: BW Bielefelder Werkstätten
In den Zeiten von Homeoffice und Homeworkout ist es wichtig, sein Heim den individuellen Ansprüchen anzupassen. Wir zeigen Ihnen, wie durch Raumkonzepte Atmosphären entstehen können, die Konzentration und Leistungsfähigkeit fördern. Dabei kommen Ruhe und Entspannung nicht zu kurz. Mit unseren Tipps gelingt Ihnen eine Work-Life-Balance durch Komfort und Design.
Fitness – Workout von Zuhause
Sportliche Aktivitäten in den eigenen vier Wänden können bereits auf engstem Raum ausgeführt werden. „Solange man seine Arme ausstrecken und sich einen Schritt breit bewegen kann, gibt es keine Ausreden“, sagt Fitnesstrainerin Angie Kauss. Für ein effektives Training könne man sogar ganz auf Trainingsgeräte verzichten. „Übungen mit dem eigenen Körpergewicht erzielen auch tolle Resultate“, sagt sie.
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Praktische und leicht verstaubare Trainingsgeräte werden trotzdem häufig genutzt. Yogamatten, Freihanteln, Fitnessbänder, Faszienrollen, Klimmzugstangen, rollbare Bauchtrainer – die Liste ist lang. Um die Kosten bei der Einrichtung des Homegyms im Griff zu behalten, lässt sich durch clevere Lifehacks Geld sparen. Angie Kauss verrät: „Sind keine Geräte vorhanden, können auch zwei Wasserflaschen als Freihanteln dienen.“
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Wenn der Platz im eigenen Heim es zulässt, können auch große Fitnessgeräte angeschafft werden. Beliebt sind Hantelbänke oder Rückentrainer, aber auch Cardiogeräte wie Laufbänder, Stepper und Ergometer. Viele Menschen scheuen sich allerdings wegen der Optik, diese Fitnessgeräte in die eigenen vier Wände zu integrieren. Dabei müssen sie dem Betrachter nicht sofort ins Auge fallen, wenn das Design stimmt.
Renata Herak-Ladner vom Premiummarken-Store Vaund ist mit hochwertig designten Sportgeräten vertraut. „Durch ein dezentes Design in Schwarz oder Weiß lassen sich die Geräte optisch ansprechend in den Wohnraum integrieren ohne aufzufallen.“
Küche – Dunkle Geradlinigkeit
Nach wie vor im Trend liegt die offene Wohnküche mit einer modernen Gestaltung. „Sie dient als verlängerter Wohnraum und folgt einem geradlinigen Design“, erklärt Anand Steinhoff vom renommierten Hannoveraner Einrichtungshaus Steinhoff. Wenn die Küche in Schwarz und Anthrazit gehalten ist, rät er zu Akzenten in Gold, Kupfer oder Edelstahl, um dem Raum Wärme zu verleihen.
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Mosaike, Fliesen im Retro-Stil oder Vintage-Look können punktuell Akzente setzen. „An den Wänden empfehle ich Fliesen im XXL-Format, deren durchgängige Flächen dem Raum Ruhe verleihen“, verrät Ferry Trojahn von der Fliesen Discount GmbH. Der Übergang zum Esszimmer ist fließend, als Hingucker dient ein Esstisch aus Holz. In Kombination mit einer dezenten Sitzgarnitur und tief hängenden Lampen im Industriestil entsteht ein lässiges Loft-Ambiente, in dem es sich ideal wohnen und arbeiten lässt.
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Wohnzimmer – Cozy trifft Industrial
Der Wohnbereich bietet viele Möglichkeiten: Für einen gemütlichen Look eignen sich Sofas und gut gepolsterte Sitzgruppen aus Samt, Cord oder Teddy in knalligen oder dezenten Farben. Das Interieur wird in naturbelassener Optik gehalten. „Materialien wie Holz, Stein und Leder sind langlebig und aktuell besonders gefragt“, sagt Karin Hahnefeld, Innenarchitektin beim Möbelhaus Möbel Hesse, das bereits auf über 75 Jahre Einrichtungserfahrung zurückblicken kann.
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Kombinationen mit Messing und Kupfer können ein hochwertiges Wohnerlebnis schaffen, ergänzt ihre Kollegin Marie-Jo Peyronnel. Tief hängende Lampen mit großen Glühbirnen erzeugen durch dezentes Licht ein wohnliches Ambiente.
Welche Farben es sein sollen, verrät Silke Hinze von der Wunstorfer Malerwerkstatt Hinze. „Gefragt sind Wandfarben in dunklen Grün- und Blautönen.“ Diese verleihen dem Raum einen modernen Charakter, während Wände in erdigen Farbtönen und Pastellfarben eher den natürlich-gemütlichen Look unterstreichen.
Foto: BW Bielefelder Werkstätten
Akzente können durch das Streichen von einzelnen Wänden, aber auch durch Tapeten gesetzt werden, etwa mit angesagten Tierprints oder Mustern im Jungle-Stil.
Büro – Home Meets Office
Bei der Einrichtung des Homeoffice empfiehlt es sich, den Arbeitsplatz als Verlängerung des persönlichen Wohnraums zu sehen. „So wirkt der Platz nicht als Fremdkörper und wird gerne genutzt“, sagt Melanie Vrgoc. Sie arbeitet als Innenarchitektin beim Büro-Einrichtungsunternehmen Pro Office, das in vielen Städten Deutschlands vertreten ist. Meist reicht eine kleine Büroecke bestehend aus Schreibtisch und Stuhl aus, die Inspiration und Ruhe zum Arbeiten bietet. Da Ergonomie und Design sich nicht mehr ausschließen, kann das Homeoffice optisch ansprechend in ausgewählte Räume integriert werden.
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Dabei ist zu beachten, wie sich die Arbeit gestaltet. Werden zum Beispiel viele Videokonferenzen geführt, empfiehlt sich ein ruhiger Platz mit ansprechendem Hintergrund. Ein Fensterplatz ist vorteilhaft, eine gute Beleuchtung für konzentriertes Arbeiten essenziell. Helfen können Tageslichtlampen oder Tischleuchten.
Foto: Thonet GmbH
Die Trennung von Beruf und Privatem ist bei der Einrichtung des Homeoffice ebenfalls wichtig. Verstauungsmöglichkeiten wie Kommoden und Regale dienen als Raumtrenner, schaffen gleichzeitig Ordnung und sorgen für eine geeignete Arbeitsatmosphäre. Ab und zu mal den Platz wechseln hilft: „Da heute größtenteils am Laptop gearbeitet wird, kann man sich zum Arbeiten auch vor den Kamin oder auf die Terrasse setzen“, sagt der Hannoveraner Innenarchitekt Franz Thies.
Badezimmer – Dezentes Spa-Feeling
Das Badezimmer sollte gleichermaßen edel und gemütlich sein. „Für das Gefühl des hauseigenen Spa ist die Badewanne häufig freistehend oder wird ganz durch die Regendusche ersetzt“, sagt Mirko Nowotny, Ausstellungsleiter des Fachgroßhandels für Sanitär Holtzmann & Sohn.
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Naturbelassene Materialien helfen, trotz Modernität ein natürliches Wohlfühlerlebnis zu schaffen. In Kombination mit schwarzen oder in Gold, Kupfer und Bronze gehaltenen Armaturen entsteht ein dezenter und hochwertiger Look, wie Nowotny anmerkt. Einen weiteren Tipp hält der Innenarchitekt Franz Thies bereit: „Clevere Verstauungsmöglichkeiten verleihen dem Raum die nötige Ruhe“, sagt er. In diesem Ambiente lässt es sich nach einem langen Tag im Homeoffice bestmöglich entspannen.
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Schlafzimmer – Minimalistischer Komfort
Das Schlafzimmer ist in Zeiten von Homeoffice und Homeworkout als privater Rückzugsort essenziell. Eine dezente Farbgebung in erdigen Farben sowie Blau- und Grüntönen lassen ein natürliches und ruhiges Ambiente entstehen.
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Diese Naturbelassenheit spiegelt auch das Interieur wider. Das Boxspringbett steht häufig im Zentrum des Schlafzimmers, Betten aus Massivholz werden aber immer gefragter. „Möbel aus Eichenholz, aber auch helle Hölzer wie Esche oder Birke sind gefragt“, sagt Bernd Krüger vom Hannoveraner Inneneinrichter Hans G. Bock. Natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Seide seien ebenfalls beliebt.
Um Akzente zu setzen, eignen sich auch hier Tapeten mit naturbelassenen Motiven. Umgeben von hochwertigen Möbeln und minimalistischer Dekoration lässt es sich im eigenen Paradies wunderbar abschalten.
Foto: Hästens