Text: Heike Schmidt, Foto: Frank Wilde
Handwerksform X-Mas Edition: Mehr als 80 Kunsthandwerker präsentieren ihre Arbeiten – darunter ausgefallene Keramiken, extravaganter Schmuck und einzigartige Holzarbeiten.
Innovativ, formschön, kreativ und oftmals preisgekrönt – mehr als 80 Kunsthandwerker aus elf Werkbereichen sind bei der X-Mas Edition der Handwerksform vertreten. „Besucher können sich auf ein Wiedersehen mit exquisiten Objekten freuen“, sagt Dr. Sabine Wilp, Leiterin Handwerksform. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens stellen 15 Kunsthandwerker aus Niedersachsen aus, die mit dem Niedersächsischen Staatspreis für gestaltendes Handwerk ausgezeichnet wurden.
Darunter auch Metallbauer Peter Schmitz, der 1991 den Staatspreis erhalten hat. Seine Werke stechen im wahrsten Sinne des Wortes direkt ins Auge. Das große, stachelige Gefäß, der schimmernde „Golden Tree“ und der riesige „Fisch“ ragen nahezu menschengroß auf. Direkt dahinter hängen die in schwarzem Eichenholz gerahmten Fotografien von Manfred Zimmermann aus Hannover. Die abgebildeten Edelsteine sind wegen der extremen Vergrößerung nicht zu erkennen. Für seine Makrofotografien wurde der Industriefotograf im Jahr 2000 ausgezeichnet.
Verrückte Keramik und Schmuck aus Hannover
Die Handwerksform zeigt Kunsthandwerk aus den verschiedensten Materialien, darunter auch Glas- und Keramikarbeiten. Die Schalen von Künstlerin Simone Fezer weisen eine sehr ungewöhnliche Form auf und tragen zu Recht den Titel „Die drei Grazien“. Inspiration für ihre Dosen „Nach innen und außen“ sowie „Mystery Box“ findet Elke Eder-Eich in der Natur. Form und Farben erinnern an eine Unterwasserlandschaft – oder magische Pilze.
Die Goldschmiedin Ulrike Knab erhielt den Niedersächsischen Staatspreis 1991. Vor anderthalb Jahren schloss sie ihre Galerie an der Königstraße in Hannover. Bei der Handwerksform sind verschiedene Broschen und ein Ohrschmuck aus antikem grünem Glas und roten Kugeln zu sehen. Im Gegensatz dazu werden beim Schmuck von Jutta Arndt Bezüge zur Antike und zum Mittelalter deutlich. Unter den ausgestellten Werken der hannoverschen Künstlerin ist eine grüne Brosche mit Perlen, Brillant und Tansanit, die an einen Dinosaurier erinnert. Aus einem ukrainischen Geldschein wurde durch das Umwickeln mit Goldgarn ein Ring, mit dem sich die Preisträgerin von 2004 beim diesjährigen „Leibniz Ring Ukraine“ bewarb.
Echte Unikate und festliche Christbaumkugeln
Die Holzarbeiten des Drechslers Hans Weißflog „sind einzigartig, nicht nur in der Ausstellung“, sagt Dr. Sabine Wilp. Die Schalen begeistern mit ihren geschwungenen Formen und feinen Kreisen, die geometrische Schatten werfen. Der Hildesheimer wurde vor 30 Jahren ausgezeichnet. Einzigartig sind auch die farbenfrohen Werke von Gabriele Küstner. Das bunte Glasmosaik ist nichts für Trypophoniker.
Gegen die Angst hilft wohl aber Ute Ketelhakes „Dolly“. Das „Trostschaf“, wie Dr. Sabine Wilp es nennt, besteht aus recycelten Wollresten und liegt auf einem am Hochwebstuhl geknüpften Teppich. Ausgezeichnet wurde die Künstlerin aus Springe im Jahr 2016. Auf der oberen Etage können die Besucher Textilien und „verschiedene Mitbringsel“ entdecken. „Ein weihnachtliches Highlight sind die festlichen Glaskugeln von Detlef Greiner-Perth. Der Künstler stammt aus einer der ältesten Glasbläser-Familien Deutschlands“, sagt Dr. Sabine Wilp. Eine Maxi-Kugel können Sie auch im Nobilis- Adventskalender 2023 gewinnen.