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Pedelec Tour mit Georg Kornau und Katrin Grimme

31. August 2023

Die Nobilis hat Langstrecken-Radler Georg Kornau und dessen Lebensgefährtin Katrin Grimme auf ihrer Reise mit dem Pedelec vom Harz nach Hannover begleitet.

Text und Fotos: Torsten Lippelt

Noch ziehen graue Wolken über Osterode. Mehr als zwölf Grad Celsius zeigt das Thermometer um 9 Uhr noch nicht an in der 21.000 Seelen-Stadt am Südwestrand des Harzes. In ihrem Hotel beschäftigen sich Georg Kornau und Katrin Grimme mit der Tagestour nach Hannover. Schon mehrfach hat der hannoversche Diplom-Ingenieur und Mitbegründer des Staude Hobbykoch-Clubs zusammen mit seiner in Stadtoldendorf wohnhaften Lebensgefährtin größere Pedelec-Touren unternommen.

„Ich fahre gerne um den Benther Berg herum. Aber ich mag Abwechslung“, so der quirlig-sportliche Davenstedter. Um einen Freund zu besuchen, radelten beide schon mal 240 Kilometer bis nach Erfurt.

Aufbruch mit dem Pedelec

„Die Radstrecke von Osterode nach Hannover ist zwar nur 96 Kilometer lang. Aber wir wollen uns heute ja neben der Strecke noch einiges Schönes anschauen“, sagt Georg Kornau und hofft, ohne Ladestopp bis zum Abend vor der heimischen Haustür anzukommen. Dabei vertraut er auf sein BMW Active Hybrid E-Bike, das ihm rund 120 Kilometer Akku-Fahrunterstützung verspricht. Das Pedelec von Katrin Grimme, ein von Bosch angetriebenes Advanced Trekking Pro Wave, soll ebenso lange Strom liefern. Die beiden stärken sich zunächst mit einem guten Frühstück, bevor es mit dem Radfahr-Routenplaner Komoot losgeht.

Doch kaum unterwegs, lädt schon bald ein ungewöhnlich gewachsener Baum auf einer Hügelkuppe dazu ein, das Gleiche zu tun wie das hier entspannt im Grünen liegende Rind: Chillen und den Wolken beim Wandern zusehen. Wieder zwölf Kilometer weiter, in Bilderlahe, geht Georg Kornau dann erstmal stempeln: Am „Drei Linden“- Platz erwartet Radfahrer eine Stempel stelle der Dorfrunde. Diese verbindet die Kernstadt Seesen auf einer rund 50 Kilometer langen Radtour mit neun umliegenden Dörfern. In einem Info-Begleitheft können dazu Besuchs-Stempel gesammelt werden. Georg Kornau lässt sich diesen zur Erinnerung auf den Handrücken geben. Vorbei an klappernden Störchen geht es „Eins, zwei, drei im Sauseschritt…“ weiter zu Wilhelm Busch ins nahe Mechtshausen. Max-und-Moritz-Figuren weisen hier den Weg zum letzten Wohnhaus ihres geistigen Vaters und beliebten Dichters sowie zu dessen letzter Ruhestätte. Die weißen Nasen der Standbilder kommen dabei vom glücksverheißenden Reiben der Denkmalbesucher. 18 Kilometer weiter erwartet die „dicke Linde“ ihre Besucher. Auf dem Dorfplatz des Örtchens Upstedt beeindruckt der Baum, der mit rund tausend Jahren zu den ältesten Bäumen Deutschlands gehört, mit 17 Meter Umfang und einem hohlen Stamm, in dem fünf Erwachsene Platz finden.

Mittagspause beim Restaurant am Weinberg

Nach 47 Kilometern ist dann Zeit für die verdiente Mittagspause: Das in Hanglage gelegene Restaurant „Am Weinberg“ verwöhnt die hungrigen Radler mit feiner Küche – und mit einem fantastischen Blick auf den 40 Kilometer entfernten Brocken. Nur zehn Rad-Minuten weiter macht das dynamische Duo einen kurzen Abstecher zum fast 300 Jahre alten, reizvollen, aber nur von außen zu bewundernden Barockschloss Söder mitsamt seinem Wassergraben. Über das Landhaus „Am Sonnenberg“ in Diekholzen geht es weiter zur Kaffee- und Kuchenpause ins Hofcafé vom Kulturcampus Domäne Marienburg. Das alte Burg-Areal beheimatet alle Institute der Universität Hildesheim im Fachbereich Kulturwissenschaften und ästhetische Kommunikation.

Am Kloster Marienrode vorbei

Frisch gestärkt geht es mit dem Pedelec auf die letzten Etappen, entlang der Zufahrtsstraße zum sechs Kilometer entfernten Kloster Marienrode. Ein Brautpaar lässt sich hier gerade gekonnt von seinem Fotografen für das Familienalbum in Szene setzen. Bei den Benediktinerinnen vom Priorat Marienrode stehen im Exerzitien- und Gästehaus zur Übernachtung gegen Bezahlung sogar 22 Einzelzimmer mit Dusche und WC zur Verfügung. Georg Kornau und Katrin Grimme haben aber nur noch die letzten 30 Kilometer vor Augen. Vorbei an Sarstedt radeln sie durch die grüne Leineaue und an den Koldinger Seen entlang über Arnum und Ricklingen heim nach Davenstedt.

Geschafft – Aber noch nicht am Ende

„Wir sind insgesamt 123,7 Kilometer gefahren“, teilt Georg Kornau nach der Fahrt mit, die mehr als zehn Stunden dauerte. Die Akkus der beiden Pedelecs haben gehalten – und die der beiden Radler sind auch noch nicht leer: „Jetzt sind wir unterwegs nach Stadtoldendorf“, so Kornau abschließend. „Aber diese Tour war mit das Schönste, was wir hier unterwegs gesehen haben“, freuen sich beide im Rückblick. Ein Tag voller Eindrücke, den sie per Auto so wohl nicht erlebt hätten.

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