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#96: Spanier und Portugiesen in Linden

21. August 2024

In unserer Serie „100 Gründe, Hannover zu lieben“ führt uns Grund #96 nach Linden-Süd, wo an warmen Sommerabenden ein Hauch von Iberien spürbar wird. Hier haben sich spanische und portugiesische Traditionen tief verwurzelt und prägen das Viertel mit lebendiger Kulinarik und geselligem Flair. Entdecken Sie, was diesen Stadtteil so einzigartig macht und warum er ein besonderer Grund ist, Hannover zu lieben.

An warmen Sommerabenden wird Linden-Süd ganz offensichtlich zu einer iberischen Hochburg: Vor den spanischen und portugiesischen Restaurants wird auf dem Bürgersteig getafelt, die vielen Tapas-Tellerchen passen kaum auf die Tische. Es duftet nach gegrilltem Fisch und frischem Knoblauch, in den Sangria-Karaffen klirren die Eiswürfel. Heimkehrende Nachbarn setzen sich noch kurz dazu, auf ein frisch gezapftes Glas „Estrella Galicia“ oder „Sagres“ oder auf einen „Café solo“. 

Es ist kein Zufall, dass die Dichte der spanischen und portugiesischen Restaurants hier so hoch ist: Die benachbarte Maschinenbau-Fabrik Hanomag hatte in den 1960er-Jahren eine Anwerbestelle für Gastarbeiter in Galicien, dem nordwestlichsten Zipfel Spaniens an der Grenze zu Portugal. Und Anfang der 1970er-Jahre war Linden-Süd der Stadtteil mit dem größten spanischen Bevölkerungsanteil in ganz Deutschland! 

Diesen Eingewanderten zu Ehren bekam im Ahrberg-Viertel, das um die Jahrtausendwende aus einer historischen Wurstfabrik entstand, der zentrale Platz den Namen Plaza de Rosalia: Er erinnert an die galicische Dichterin Rosalia de Castro. Im Ahrberg-Viertel gibt es auch ein spanisches Restaurant, einen galicischen Kulturverein und jedes Jahr ein deutsch-spanisches Sommerfest. Rundherum gab es zeitweilig noch viel mehr spanische und portugiesische Lokale. Einige sind wieder verschwunden, andere haben sich inzwischen anderswo in Hannover angesiedelt. Und in Linden-Süd kann man sich im spanischen Supermarkt „Los Amigos“ mittlerweile auch selbst mit Feinkost und Spezialitäten eindecken.

Text: Karen Roske
Foto: Frank Wilde

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