In unserer Serie „100 Gründe, Hannover zu lieben“ widmen wir uns in diesem Beitrag mit Hannovers Zentrum: dem Kröpcke. Namensgebend für Hannovers zentralste Stelle und beliebter Treffpunkt ist das Café Kröpcke. Doch woher kommt der Name? Was macht das Café so besonders für Hannover? Lesen Sie weiter und erfahren Sie, welche Geschichte sich hinter Hannovers bekanntestem Platz verbirgt.
Skurril, aber sympathisch: Der Kröpcke, Hannovers Platz im Zentrum, wurde nach einem Oberkellner benannt. Herrn Kröpcke gehörte ein Kaffeehaus auf dem Theaterplatz, gleich neben der Oper. Ursprünglich hieß es Café Robby, 1869 erbaut von Konditor Georg Robby, ein eleganter Bau im orientalischen Stil. 1876 verpachtete Robby das Café an einen Gastronomen, der bald darauf verstarb. Dessen Witwe führte das Haus weiter, mit Hilfe eines tüchtigen Oberkellners namens Wilhelm Kröpcke. Der wurde 1885 zum neuen Chef und machte das Café Kröpcke unter seinem Namen berühmt. Nach der Zerstörung 1943 wurde in einem Zeltbau improvisiert. 1948 erfolgte der Wiederaufbau nach einem Entwurf des Architekten Oesterlen. Von dem neuen Namen „Café am Kröpcke“ waren die Nachkommen von Wilhelm Kröpcke nicht angetan. Als die Stadt jedoch 1947 anregte, den gesamten Platz zu seinen Ehren „Kröpcke“ zu nennen, stimmten sie zu. 1970 bekam Hannover die U-Bahn, der Oesterlen-Bau wurde abgerissen und durch einen modernen Bau mit klobigen Dächern ersetzt. 1976 eröffnete hier das „Mövenpick am Kröpcke“.
Zuerst waren die traditionsbewussten Kaffeehausbesucher gegenüber der Schweizer Gastronomie etwas skeptisch. Aber das hatte sich bald erledigt. Dietmar Althof, Direktor bis 2001, ein charmanter Österreicher, wurde als „Mister Mövenpick“ der beliebteste Gastgeber der Stadt. Er erzählt gern hinreißende Anekdoten von damals. Zum Beispiel, wie die berühmte Himbeertorte aus der Not geboren wurde, als einmal der Kuchen nicht reichte. Die Ära seines Nachfolgers Mathias Baller ist nun auch schon zu Ende. Sven Dey und Küchenchef Oliver Hodemacher führen das Café Kröpcke im Herzen der Stadt weiter. Das Mövenpick-Gebäude soll umgebaut werden. Die Himbeertorte bleibt hoffentlich.
Text: Beate Rossbach
Bild: Landesarchiv Baden Württemberg